Högskolan Kristianstad - Kristianstad University Sweden

Im Wintersemester 2019/2020 habe ich für vier Monate ein Auslandssemester in Kristianstad, Schweden, gemacht.

Einleitung und Motivation

Schon lange war mir klar, dass ich ein Auslandssemester machen wollte und in meinem fünften Fachsemester war es dann so weit. Die Entscheidung, nach Schweden zu gehen, ist mir leichtgefallen. Es war für mich klar, dass ich an eine ERASMUS+-Partneruniversität gehen wollte und auch, dass die Unterrichtssprache Englisch sein soll. Auch durch Gespräche mit dem Akademischen Auslandsamt in Trier, welches mich die gesamte Planungsphase hindurch sehr unterstützt hat, ist die Entscheidung auf Schweden gefallen. Finanziert habe ich den Auslandsaufenthalt größtenteils durch die ERASMUS+-Förderung und den Rest aus eigenen Mitteln.

Kristianstad University

Da die Hochschule Trier eine Kooperation mit der Kristianstad University hat, war die Bewerbung sehr einfach und unkompliziert und auch die Unterkunft wurde mir von der Universität organisiert. Es gab verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten, die angeboten wurden, sowie natürlich die Option, sich selbst um eine Unterkunft zu kümmern.

Ich habe mich für die Option „Fängelse“ entschieden, was das ehemalige städtische Gefängnis ist und jetzt als Unterkunft für internationale Studierende der Kristianstad University genutzt wird. Durch die Unterbringung von bis zu 80 internationalen Studierenden zusammen in einem Gebäude war es sehr einfach, Kontakte zu knüpfen und neue Leute vor Ort kennen zu lernen. Ein kleiner Nachteil des Zusammenwohnens von nur internationalen Studierenden ist in meinen Augen, dass man so weniger direkten Kontakt zu Einheimischen hat.

Zum Kennenlernen und Eingewöhnen bietet die Studentenorganisation der Kristianstad University eine Einführungswoche mit vielen verschiedenen Aktionen und auch verschiedene Events während des Semesters. Hier hat man auch die Möglichkeit, schwedische Studierende außerhalb von Vorlesungen kennen zu lernen.

Studieren in Schweden

Meine Vorlesungen und Übungen in Schweden waren alle auf Englisch. Alle Schweden, die ich getroffen habe, sprechen gutes bis sehr gutes Englisch, unabhängig von ihrem Alter, und geben einem nicht das Gefühl, dass es ein Problem für sie ist, auf Englisch zu sprechen. Die Betreuung durch die Professoren und Mitarbeiter war sehr gut, es wurden alle Fragen geklärt und man wurde bei Problemen ermutigt, nachzufragen. Die Anerkennung meiner Module, die ich in Schweden belegt habe, habe ich im Vorfeld mit dem Vorsitzenden des Prüfungsausschusses abgeklärt, was sehr einfach und reibungslos funktioniert hat.

Stadt und Umgebung

Die Stadt Kristianstad liegt im Süden Schwedens ca. eine Stunde mit der Bahn entfernt von Malmö. Erreichbar ist die Stadt über den Flughafen Kopenhagen, von da aus fährt ein Zug ca. 1,5 Stunden nach Kristianstad. Da die Stadt selber nur rund 40.000 Einwohner hat, ist diese recht schnell gesehen, hat aber trotzdem eine sehr gute Infrastruktur mit vielen verschiedenen, auch großen Supermärkten und Einkaufsläden, sowie einer guten Bus- und Bahnanbindung.

Durch die gute Bahnanbindung haben wir viele selbstorganisierte Ausflüge in verschiedene andere Städte Schwedens oder an den ca. eine halbe Stunde entfernten Strand unternommen. So hat man recht einfach die Möglichkeit, viel von dem Land zu sehen. Zusätzlich bietet die Kristianstad University jedes Semester zwei Ausflüge an, einmal nach Stockholm und Tallinn und einmal nach Kiruna im Norden Schwedens. 

Der Stockholm-Tallinn-Trip war eine klassische Städtetour nach Stockholm mit einem Tagesausflug nach Tallinn. Der Ausflug nach Kiruna war ganz klar ein Höhepunkt meines Auslandssemesters. Kiruna ist eine kleine Stadt nördlich des Polarkreises, übernachtet haben wir etwas außerhalb in einem Camp an einem zugefrorenen See. Zu den Aktionen in Kiruna gehörten eine Schneemobiltour sowie eine Hundeschlittenfahrt.
Weitere Fotos der Umgebung

Fazit

Abschließend kann ich es nur empfehlen, ein Auslandssemester zu machen. Es hat Überwindung gekostet, alleine in ein fremdes Land zu gehen ohne die Sprache zu sprechen, aber für mich war es eine der besten Erfahrungen, die ich gemacht habe. Ich habe viel Unterstützung durch das Akademische Auslandsamt Trier und vor allem vor Ort durch das International Office der Kristianstad University erfahren, dass man immer für alles einen Ansprechpartner vor Ort hat. Ich habe fachlich und sprachlich viel gelernt, aber vor allem die Erfahrungen und Freundschaften, die ich vor Ort gemacht und geschlossen habe, stehen für mich im Vordergrund und mit vielen Freunden aus meiner Zeit in Schweden stehe ich noch in regelmäßigem Kontakt.

9. März 2020
Autorin und Fotografin: Carolin Poschen

back-to-top nach oben