Computers in Early Literacy

Digitale Technologien eröffnen neue Chancen im Gesundheitssystem, besonders für die Entwicklung effizienter Diagnostik- und Therapieverfahren. Ihr Potenzial Datenmengen verschiedener Qualitäten (z.B. objektive Messwerte, subjektive Maße und individuelle Präferenzen) zu kombinieren, ermöglicht eine umfassende Analyse physiologischer und kognitiver Funktionen. In der Diagnostik von Lese-, Rechtschreib- und Rechenfähigkeiten - den Basiskompetenzen allen Lernens über den MINT-Bereich hinaus - wird dieses Potenzial bisher kaum genutzt. Sie erfolgt meist manuell und ist weder zeitökonomisch noch ressourcenschonend. Mangelnde Ressourcen sind jedoch ein wesentlicher Faktor dafür, dass mehr als zwei Drittel der Kinder, die in der Grundschule Defizite im Lesen, Schreiben oder Rechnen zeigen, nicht schon im Kindergartenalter eine geeignete Förderung erhalten.

Die meisten Kinder machen ihre ersten Erfahrungen mit Schrift – d.h. mit Symbolen für Buchstaben und Zahlen – in der familiären Lernumwelt. Die Art und Weise wie sie dabei von ihren Eltern begleitet werden, wirkt sich nachweislich auf spätere schulische Leistungen aus. Heutzutage erfahren Kinder Schrift traditionell mit Bleistift und Papier und im Umgang mit digitalen Medien (d.h. Touch, Tastatur). Der Einfluss des Schreibmediums auf das frühe Symbolwissen und Schreiben sowie auf die elterliche Unterstützung ist bisher jedoch nicht erforscht.

Das Projekt untersucht das Schreiben von 5 bis 6-jährigen Kindern mit und ohne Sprachentwicklungsstörung. Einflüsse durch Schreibmedien (wie Bleistift und Tastatur) oder durch elterliche Unterstützung werden dabei mit computerunterstützten Verfahren analysiert. Ziel ist, die verschiedenen Einflüsse auf den frühen Schreiberwerb automatisiert (z. B. durch Sprach- und Mustererkennung) und ganzheitlich zu erfassen. Dadurch sollen Implikationen für die Diagnostik und frühe Förderung von schriftsprachlichen und numerischen Fähigkeiten abgeleitet werden. Zudem fördert das Projekt die Integration von digitalen Technologien und Therapiewissenschaften im Rahmen einer modernen Gesundheitsversorgung.

Ziel:

COMPUTERS IN EARLY LITERACY untersucht erstmalig das Schreiben von 5 bis 6-jährigen Kindern mit und ohne Sprachentwicklungsstörung in Hinblick auf unterschiedliche Einflüsse des Schreibmediums (d.h. Bleistift oder Tastatur) und die elterliche Unterstützung mithilfe computerunterstützter Analyseverfahren. Es werden verschiedene quantitative (z.B. Symbolkenntnis, Schreibzeit, Stimmparameter) und qualitative Daten (z.B. Feedback, sozial-emotionale Unterstützung) erhoben. Ziel ist es, die unterschiedlichen Einflüsse auf den frühen Schreiberwerb möglichst automatisiert (z.B. durch Sprach- und Mustererkennung) und ganzheitlich zu erfassen. Das Projekt adressiert somit auf inhaltlicher und methodischer Ebene MINT-relevante Forschungsfragen, aus denen zum einen bedeutsame Implikationen für die Diagnostik und frühe Förderung von schriftsprachlichen und numerischen Fähigkeiten abgeleitet werden können. Zum anderen fördert es die Integration von digitalen Technologien und Therapiewissenschaften im Rahmen einer modernen Gesundheitsversorgung. 

Förderung

Das Projekt wird im Rahmen der Förderlinie "Forschungsstart” durch die Carl-Zeiss Stiftung. Die Laufzeit beträgt 2 Jahre (2023-2025) bei einem Fördervolumen von rund 150.000 Euro.

Über die Carl-Zeiss-Stiftung

Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.

Ansprechpartnerin

Prof. Dr. Stefanie Jung
Prof. Dr. Stefanie Jung, Diplom Logopädin
Studiengangsleiterin Logopädie

Kontakt

+49 651 8103-799

Standort

Schneidershof | Gebäude L | Raum 206
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