Hochschule Kristianstad

Motivation

Seit Beginn meines Studiums stand fest, dass ich einen Teil dieses im Ausland absolvieren will. Nachdem dies zunächst jedoch Covid-19 bedingt nicht möglich war, habe ich mich umso mehr gefreut, diese Chance wahrnehmen zu können und mein 5. Semester in Kristianstad, Schweden zu verbringen. Meine Wahl ist auf Schweden gefallen, da ich die skandinavische Arbeitskultur kennen lernen wollte und ich es genieße, Zeit in der Natur zu verbringen. Die Hochschule Kristianstad hat eine Kooperation mit der Hochschule Trier, wodurch sich der Bewerbungsprozess einfach und unkompliziert gestaltet hat. Ebenfalls hat das Team des International Office der Hochschule Trier mir bei Fragen rund um die Bewerbung geholfen.

Leben in Kristianstad

Kristianstad ist eine kleine Stadt im Süden Schwedens mit ~40.000 Einwohnern. Neben verschiedensten Unternehmungsmöglichkeiten innerhalb der Stadt benötigt es nur kurze Zeit zu diversen Seen oder dem Strand in Åhus. Während des Bewerbungsprozesses wurden mehrere Unterkünfte von der Hochschule zur Auswahl vorgeschlagen. Für mich fiel die Wahl auf "Fängelse", ein ehemaliges Gefängnis, welches zu einem Studentenwohnheim primär für internationale Studierende umgebaut wurde. Dies war die beste Option für mich, andere Studierende aus verschiedensten Ländern kennen zu lernen. Das Zusammenleben war größtenteils angenehm. Oft wurde gemeinsam gekocht oder es wurden Spiele gespielt. Dadurch, dass das Wohnheim fast ausschließlich Einzelzimmer anbietet, hatte man jedoch auch immer einen Rückzugsort. Lediglich die Bäder und Küchen wurden mit anderen Personen geteilt.
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Studieren an der Hochschule

Die etwa 15 Minuten von der Innenstadt entfernte Hochschule bietet eine entspannte Atmosphäre zum Lernen. Die Anzahl der Studierenden in den jeweiligen Vorlesungen war überschaubar und die Dozenten waren sehr nahbar. Bei Fragen oder Anregungen waren diese sehr hilfsbereit. Alle Vorlesungen für internationale Studierende wurden in Englisch gehalten. Im Gegensatz zu den meisten deutschen Hochschulen wurden die einzelnen Module meist jedoch nur wenige Wochen unterrichtet. Dadurch hatte man die Möglichkeit, sich während der Zeit intensiver auf die einzelnen Module zu konzentrieren. Generell hat sich die Unterrichtsform an der Hochschule etwas verschulter angefühlt, als in Deutschland. Die Technische Unterstützung durch Systeme für z.B. Dateifreigaben, Noteneinsicht etc. war jedoch sehr ähnlich zu der gewohnten.

Reisen

Durch die kurze Laufzeit der Module war es mir möglich, viele Reisen anzutreten. Darunter fallen zum Beispiel ein 1-wöchiger Trip nach Kiruna im Norden Schwedens. Hier hatte ich die Möglichkeit die Polarlichter zu sehen sowie Touren mit Huskyschlitten oder Schneemobilen anzutreten. Ebenfalls habe ich einige Wochenendausflüge in die umliegenden großen Städte Copenhagen, Stockholm, Malmö, Göthenburg sowie in die Natur zu unternehmen. Nahezu jedes Wochenende sind meine Mitbewohner und ich zum Strand nach Åhus gefahren.

Kosten und Finanzierung

Im Vergleich zu Deutschland ist Schweden ein verhältnismäßig teures Land. Lebensmittel und Alltagsgegenstände sind im Schnitt 30% teurer als in Deutschland. Meinen Aufenthalt in Schweden konnte ich zum Großteil von der ERASMUS+ Förderung finanzieren, für Reisen oder weitere außerplanmäßige Ausgaben musste ich jedoch auf eigene Rücklagen zurückgreifen.

Fazit

Abschließend blicke ich sehr positiv auf meine Erfahrung in Schweden zurück. Nach einiger Eingewöhnungszeit habe ich mich dort sehr wohl gefühlt und viele neue Bekanntschaften, sowohl in meinem Berufsumfeld, als auch auf freundschaftlicher Ebene knüpfen können. Sollte sich in meiner weiteren Studentenlaufbahn eine weitere Möglichkeit für einen Auslandsaufenthalt bieten, werde ich diese sicherlich wieder annehmen.

16.6.2022
Autor und Fotograf: Randolf Appel

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