Die Fachgruppe Automotive Software Engineering der Gesellschaft für Informatik veranstaltet auf der Informatik 2013 den 11. Workshop Automotive Software Engineering.
Eine zunehmend bedeutendere Anforderung von Fahrzeugnutzern ist die Möglichkeit der individualisierten Gestaltung des Fahrzeuges, seiner Bedienung und der Vernetzung mit der Außenwelt. Dies betrifft sowohl die Auswahl und Konfiguration von entsprechenden Features beim Kauf, als auch die individuell spezifische Nutzung der persönlichen IT-Umgebung, die auch außerhalb des Autos verwendet wird. Autonutzer erwarten heute, dass sie ohne zusätzlichen Aufwand auch im Auto ihre Internet- und Cloud-Dienste nutzen können (zum Beispiel im Bereich Office, Home, Entertainment) und dass diese Dienste möglichst reibungslos mit den Funktionen und Diensten des Fahrzeuges, etwa mit den Infotainment- und Telematiksystemen, harmonieren (zum Beispiel durch Integration der persönlichen Kontakte in die Navigationsanwendung). Als Folge ist eine Konvergenz von Automotive Software und „Personal IT“ zu beobachten, die erst am Anfang steht.
Auf der anderen Seite existieren für Funktionen und Dienste im Fahrzeug zahlreiche Randbedingungen, die eine Eins-zu-eins-Übertragung der persönlichen IT-Umgebung zum Beispiel von Smartphone, Tablet oder Konsole in das Fahrzeugcockpit ausschließen. Hier sind an erster Stelle Sicherheitsanforderungen zu nennen, zum Beispiel im Hinblick auf die Ablenkung des Fahrers, auf ungewünschte Interaktionen mit den fahrzeugtechnischen Funktionen oder auf die Möglichkeit von Manipulationen durch Dritte. Aber auch die Entwicklung von Fahrzeugsoftware setzt der Konvergenz Grenzen. Unterschiedliche technologische Ansätze, Innovationszyklen, Geschäftsmodelle und Standardisierungssituationen erschweren sowohl die Integration während der Entwurfsphase als auch im Betrieb.
Das geschilderte Spannungsfeld umfasst alle Aspekte und Phasen der Entwicklung von Automotive Software und ist Thema dieses Workshops: „Automotive Software im Spannungsfeld von Individualisierung, Sicherheit und effizienter Entwicklung“.
Der Workshop soll ein Diskussionsforum bieten für Möglichkeiten, Trends und Anforderungen an Technologien, Architekturen, Konzepte, Prozesse, Methoden und Werkzeuge zur Entwicklung und Integration softwarebasierter Fahrzeugfunktionen sowie für die Darstellung von praxisbezogenen Lösungsansätzen. Ebenso soll er durch die Vernetzung von Informatikern und Ingenieuren einen Beitrag zur weiteren Ausbildung einer „Automotive Software Engineering Community“ leisten.
Prof. Dr.-Ing. Jörn Schneider, Hochschule Trier
[joern.schneider(at)hochschule-trier.de]
Bernd Frielingsdorf, Ford Werke GmbH
[bfrielin (at) ford.com]
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