Chronische Herzinsuffizienz (HI) belastet besonders in westlichen Ländern die Gesundheitssysteme durch hohe Rehospitalisierungs- & Mortalitätsraten. Körperliche Aktivität im Alltag der Betroffenen reduziert Rehospitalisierungs- & Mortalitätsraten und trägt zu einer verbesserten körperlichen Funktionalität und zu mehr Wohlbefinden bei. Medizinische Leitlinien empfehlen deshalb ca. 30 Minuten moderate bis intensive körperliche Bewegung an mindestens fünf Tagen der Woche. Es mangelt an Adhärenz bei den Betroffenen, da mögliche Barrieren wie Angst vor körperlicher durch die mit Bewegung verbundene Kurzatmigkeit auftreten können. Bisher sind die psychologischen Prozesse die während der Ausübung körperlicher Aktivität bei Personen mit HI wirken, nicht ausreichend untersucht.
Der Fachbereich Informatik der Hochschule Trier und die Fachrichtung Gesundheitspsychologie der Uni Trier entwickeln kooperativ eine Forschungsumgebung in virtueller Realität, die es ermöglicht neben physiologischen Parametern, auch psychologische Faktoren psychometrisch zu erheben und so die multifaktoriellen Zusammenhänge zu untersuchen. Literaturbasiert werden Hypothesen möglicher Zusammenhänge abgeleitet, relevante Variablen identifiziert und operationalisiert. In einem transdiziplinären, iterativen Systementwicklungsprozess werden die Systemspezifikationen aus den gesundheitspsychologischen Forschung abgeleitet und mit Methoden aus dem Bereich der Human-Computer-Interaction die Erhebungs- und Feedbackmechanismen entworfen und validiert. Im Anschluss an die prototypische Implementierung der Konzepte, werden diese in Studien validiert und generieren dabei die gewünschten Datensätze der gesundheitspsychologischen Forschung. Aus der Analyse der gesammelten Daten ergibt sich die Grundlage für den weiteren Iterationsprozess hin zu einer modularen, validen Forschungsumgebung.
Die, im Rahmen dieses Projektes entwickelte, modulare Forschungsumgebung soll es ermöglichen die multifaktoriellen Zusammenhänge hinsichtlich der Angst vor Bewegung bei Menschen mit Herzinsuffizienz zu erforschen und eine Datengrundlage zur Entwicklung von gesundheitspsychologischen Interventionen zur Förderung der körperlichen Aktivität der Betroffenen zu schaffen. Basierend auf Virtual Reality Technologien und immersiven Trainingsspielen soll eine standardisierte, aber modulare und adaptive, virtuelle Umgebung zur allgemeingültigen Datenerhebung in (gesundheits-) psychologischen Studien geschaffen werden. Das System besteht neben der Präsentation einer immersiven, virtuellen Umgebung auf entsprechender Hardware auch aus Modulen zur Datenerhebung, zur Studiensteuerung und Generierung von adaptivem, individualisierbarem (Bio-)Feedback. Besondere Herausforderungen sind dabei die Integration verschiedener Systemkomponenten und Sensorsysteme, die Gestaltung und Implementierung des (Bio‐)Feedback, die Steuerung von Studien und die Erhebung von Kognitionen und Emotionen. Zusätzlich gilt es die technologischen Barrieren und Sicherheitsrisiken bei der Arbeit mit vulnerablen Nutzergruppen zu beachten.
Fachbereich Informatik
Hochschule Trier
Webseite
Fachrichtung Gesundheitspsychologie
Uni Trier
Webseite (Uni Trier)
Fachbereich Informatik
Hochschule Trier
Webseite
Fachrichtung Gesundheitspsychologie
Uni Trier
Webseite (Uni Trier)
Sie verlassen die offizielle Website der Hochschule Trier