Frechen, 21.02.2018) Jeder Mensch hat das Bedürfnis, sich mitzuteilen. Grundlage hierfür ist für die meisten Menschen die gesprochene Sprache. Steht diese aufgrund von angeborenen oder erworbenen Einschränkungen nicht oder nicht in vollem Umfang zur Verfügung, brauchen die Betroffenen geeignete Alternativen. Diese finden sie in den vielfältigen Möglichkeiten der Unterstützten Kommunikation (UK). Sie bietet ihnen - unabhängig vom Alter - den Zugang zu Sprache und Schriftsprache und damit zu Kommunikation und Austausch. Dabei gilt: Unterstützte Kommunikation ist voraussetzungslos - es gibt keine Mindestanforderungen. Jeder Mensch kann sie nutzen.
Die Auswahl der in Frage kommenden alternativen Kommunikationsmittel muss für jeden Menschen ganz individuell getroffen und in ihrer praktischen Anwendbarkeit geprüft werden. Hier spielen neben den motorischen, sensorischen, sprachlichen und kognitiven Fähigkeiten der unterstützt Kommunizierenden auch das jeweilige private und berufliche Umfeld und die damit verbundenen Anforderungen eine wichtige Rolle. Die Palette der Möglichkeiten umfasst sowohl körpereigene Kommunikationsformen, beispielsweise Zeige- und Blickbewegungen, Mimik, Gestik und Gebärden, als auch gegenständliche Hilfsmittel wie Bildkarten, Kommunikationstafeln oder elektronische Geräte (z.B. "sprechende“ Tasten, Sprachausgabegeräte u.a.m.) unterschiedlicher Komplexität, die ggf. auch mit sozialen Medien gekoppelt werden können. Dabei werden in der Praxis oft auch unterschiedliche Kommunikationsmittel miteinander kombiniert.
Menschen, die auf UK angewiesen sind, brauchen eine kompetente Unterstützung und Begleitung. Diese bezieht sich auf die Motivation zur Nutzung alternativer Kommunikationsmittel, auf die Auswahl der individuell geeigneten Formen der UK, auf das Einüben ihrer Nutzung im Alltag und auf die Einbeziehung des Umfeldes. Dies alles ist ein komplexes Vorhaben, das an sogenannten runden Tischen gemeinsam mit den Betroffenen und vielen professionellen und privaten Partnern abgestimmt wird. Logopädinnen und Logopäden können diesen Prozess leiten, koordinieren und als Lotsen steuern.
Info-Hotline
Anlässlich des Europäischen Tages der Logopädie 2018 beantworten ausgewiesene Expertinnen und Experten des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V. und der Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation e.V. Fragen rund um das Thema Unterstützte Kommunikation. Die Info-Hotline ist am 6. März 2018 von 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr besetzt. Die Rufnummer lautet 01805 – 353532. (14 Cent/Minute aus dem Festnetz, max. 42 Cent/Minute aus den Mobilfunknetzen).
Logopädensuche
Eine Liste aller Logopädinnen und Logopäden im Deutschen Bundesverband für Logopädie e.V. (dbl) mit den entsprechenden Qualifikationen finden Interessierte unter www.dbl-ev.de/service/logopaedensuche.html. Auch die Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation hat auf ihrer Website eine Liste mit Therapeutinnen und Therapeuten eingestellt, die Experten für Unterstützte Kommunikation sind.
Infofolder für Patienten
Warum ist Unterstützte Kommunikation so wichtig? Welche Formen der Unterstützten Kommunikation gibt es? Wie finde ich für mich oder für betroffene Angehörige die passenden Maßnahmen zur Unterstützten Kommunikation? Welches sind die Voraussetzungen für eine funktionierende Unterstützte Kommunikation? Was leisten Logopädinnen und Logopäden in diesem Zusammenhang? Wer bietet Unterstützung, Vernetzung und Kontakte zu anderen Betroffenen? Antworten auf diese Fragen gibt der neue Patientenfolder, der beim dbl bestellt oder als pdf kostenlos von der dbl-Website heruntergeladen werden kann.
Hintergrund
Am Europäischen Tag der Logopädie, der jedes Jahr am 6. März begangen wird, informieren Logopädinnen und Logopäden die Öffentlichkeit über logopädische Themen. In diesem Jahr steht das Thema Unterstützte Kommunikation im Mittelpunkt. In Deutschland ist dieser Aktionstag im "Jahresplaner Gesundheitstage" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gelistet. Ins Leben gerufen hat ihn der Europäische Dachverband der Nationalen Logopädenverbände, das Comité
Permanent de Liaison des Orthophonistes-Logopèdes de l'Union Européenne (CPLOL). Dem CPLOL gehören 35 Verbände aus 32 europäischen Ländern an.
V.i.S.d.P.: Cordula Winterholler, Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V., Augustinusstraße 11a, 50226 Frechen. Weitere Informationen: Margarete Feit, Tel.: 02234/37953-27, Fax: 02234/37953-13, E-Mail: presse@dbl-ev.de, Internet: www.dbl-ev.de
Quelle: Deutscher Bundesverband für Logopädie (dbl) e.V.
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