Datensicherheit im Fokus
Ein besonderer Fokus des Projekts liegt auf der Datensicherheit. Gemeinsam mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und der Dedalus Healthcare GmbH arbeitet die Hochschule Trier daran, diese Herausforderung zu meistern.
Im Sinne der Datenminimierung gemäß der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) werden zudem nur die Daten von der Plattform geliefert, die tatsächlich benötigt werden.
Einsatz von Künstlicher Intelligenz
Die gesammelten Daten sollen mit künstlicher Intelligenz (KI) analysiert werden, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Ein Beispiel für die Anwendung ist die Analyse und Prognose von Liegedauern im Krankenhaus. Der Fachbereich Informatik entwickelt hierfür eine Plattform, die den Austausch der medizinischen Daten ermöglicht und als Brücke zwischen Krankenhaus und KI-Forschung fungiert.
Innovativer Ansatz zur Durchsuchbarkeit der Daten
Die Forschenden verfolgen einen innovativen Ansatz zur datenschutzkonformen Durchsuchbarkeit der verschlüsselten Daten. Die vorverarbeiteten Rohdaten werden zunächst verschlüsselt abgelegt. Um dennoch auf die Daten zugreifen zu können, haben sie eine spezielle Suche entwickelt. Diese trennt demographische Daten (pseudonymisiert, z.B. Geschlecht, Geburtsjahr, Wohnort) von medizinischen Daten (z.B. Diagnosen). Die medizinischen Daten werden annotiert und kategorisiert z.B. in „erhöhter Blutzuckerwert“.
Die Suche erfolgt auf diesen annotierten Daten und getrennt davon auf den demographischen Daten, was es erlaubt, sensible Gesundheitsdaten zu durchsuchen, ohne die Identität der betroffenen Patienten preiszugeben. „Erst wenn eine Mindestanzahl an Daten gefunden wurde, werden die verschlüsselten Daten angefragt. Das erschwert die Re-Identifikation von Patienten. Die Suche selbst stellt sicher, dass nur die für eine gegebene Studie relevanten Daten im Sinne der Datenminimierung ausgeliefert werden,“ erläutert Carolin Poschen, Mitarbeiterin im DaTreFo Projekt.
Automatisierung der Prozesse
Oft werden medizinische Datenspenden direkt beim Krankenhaus angefragt, wobei eine zuständige Person die Daten manuell selektiert und bereitstellt. Das Ziel von DaTreFo ist es, diesen Prozess zu automatisieren, um die Effizienz zu steigern und die Datenverarbeitung zu optimieren.
„Für mich die wichtigste Erkenntnis ist, dass die Datenräume, die bei einem Datentreuhänder im medizinischen Kontext geschaffen werden, wirklich sinnvoll nutzbar gemacht werden können. Eine Herausforderung steckt in der Automatisierung der Abläufe. Wir freuen uns dafür immer über Verstärkung für unser Team,“ erklärt Prof. Dr. Konstantin Knorr, Projektleiter von DaTreFo.
„Wir konzentrieren uns auf Datenspenden aus den Krankenhausinformationssystemen, weil uns auf diese Weise eine große Menge an Daten zur Verfügung steht. Eine Kombination unseres Ansatzes mit der neuen elektronischen Patientenakte wäre für die Zukunft ein mögliches und spannendes Forschungsfeld,“ stellt Britta Berens dar, Mitarbeiterin im DaTreFo Projekt.
Das Projekt DaTreFo zeigt eindrucksvoll, wie innovative Lösungen in der Gesundheitsforschung entwickelt werden können, ohne dabei den Datenschutz zu vernachlässigen. Es ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer sicheren und effektiven Nutzung von Gesundheitsdaten.
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