Auf die Frage, wie es Hochschulen gelingt, aus Grundkenntnissen praxisrelevante Expertise zu entwickeln erläuterte Prof. Dr. Rock, dass "durch praxisorientierte Lehrmethoden, projektbasierte Lernansätze und enge Kooperationen mit der Industrie den Studierenden die notwendigen Fähigkeiten vermittelt werden. Praktika, Laborübungen und reale Projekte ermöglichen es, theoretisches Wissen in praktische Anwendungen zu überführen. Weiterhin haben die Dozenten und Dozentinnen im Fachbereich Informatik praktische Berufserfahrung außerhalb der Hochschule, die sie in die Lehre einbringen. Der Fachbereich Informatik startet ab dem Wintersemester 2024/25 den dualen Studiengang Bachelor Informatik in einer ausbildungsintegrierten und praxisintegrierten Variante, welcher eine noch engere Einbindung der industriellen Praxis in das Studium garantiert.“
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Hochschulausbildung. Prof. Dr. Georg Rock betonte: "KI spielt eine zentrale Rolle in der modernen Hochschulausbildung. Sie wird sowohl als Lehrinhalt als auch als Werkzeug eingesetzt. KI-basierte Systeme unterstützen personalisiertes Lernen, automatisieren administrative Aufgaben und verbessern die Forschung durch die Möglichkeiten einer fortschrittlichen Datenanalyse. Gleichzeitig wirft die Verwendung der KI auch ethische Fragestellungen auf, die im Rahmen des Studiums behandelt werden. Zudem ist es von großer Bedeutung KI gerade im Fachbereich Informatik nicht nur als Werkzeug zu sehen, sondern auch zu verstehen, wie KI funktioniert, um somit die Ergebnisse einer KI realistisch einschätzen zu können."
Abschließend ging Prof. Dr. Georg Rock auf Prognose-Szenarien für die parallele Entwicklung des demografischen und digitalen Wandels ein. "Der demografische Wandel führt zu einer alternden Bevölkerung, was den Bedarf an lebenslangem Lernen und digitalen Kompetenzen erhöht, um zu verhindern, dass eine Digitale Kluft entsteht. Parallel dazu wird der digitale Wandel Arbeitsplätze transformieren, wobei Automatisierung und KI etablierte Arbeitsabläufe verändern werden. Hochschulen müssen flexible, zukunftsorientierte Bildungsangebote entwickeln, um diesen Veränderungen gerecht zu werden und die Absolventinnen und Absolventen so auf den zukünftigen Arbeitsmarkt vorzubereiten."
Die Veranstaltung bei der IHK Trier machte deutlich, wie essenziell die MINT-Fächer für die Ausbildung der zukünftigen Fachkräfte sind und welche Rolle Hochschulen dabei spielen, diese Herausforderungen zu meistern.
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