Autismus als tiefgreifende Entwicklungsstörung wird diagnostiziert, wenn Auffälligkeiten in den Bereichen der Sprache und Kommunikation, der sozialen Interaktion und einem wiederholendem und stereotypen Verhalten bestehen. Menschen mit der Diagnose Autismus haben oft ähnliche Symptome, jedoch hat die Störung viele Facetten und unterschiedliche Ausprägungen: Das Spektrum reicht von Menschen mit geistiger Behinderung und fehlendem Sprachvermögen bis hin zu Betroffenen mit nur leichten Symptomen, normaler Intelligenz und mit guten Sprachfähigkeiten. Der Obergriff für die unterschiedlichen Störungen lautet Autismus-Spektrum-Störung (ASS).
Verlässliche Zahlen zur Häufigkeit der ASS liegen für Deutschland nicht vor, Untersuchungen in Europa, Kanada und den USA gehen von einer Prävalenz von rund 1 Prozent Anteil an der Gesamtbevölkerung aus. Dabei sind Jungen viermal häufiger betroffen als Mädchen.
Typische Symptome betreffen oft den Bereich der Sprache und Kommunikation. Menschen mit einer ASS zeigen unterschiedliche Einschränkungen in ihren sprachlichen Fähigkeiten und die Kontaktaufnahme und Kommunikation mit ihrem sozialen Umfeld fällt ihnen schwer.
Bis heute ist es nicht möglich, Autismus-Spektrum-Störungen zu heilen. Logopädinnen und Logopäden können jedoch helfen, die kognitiven und sprachlichen Fertigkeiten zu verbessern, die soziale Interaktion zu trainieren und einzuüben und den Betroffenen damit das Leben in ihrem sozialen Umfeld zu erleichtern. Sie helfen betroffenen Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen, sich mitzuteilen, die Reaktionen und Gefühle ihrer Mitmenschen besser zu verstehen und sich in Gruppen, beispielsweise in der Familie, in der Schule oder im Beruf, zurechtzufinden.
Informationsfaltblatt erschienen
Ein neues Patientenfaltblatt mit dem Titel „Logopädie bei Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) bei Kindern und Erwachsenen“ informiert Betroffene, Angehörige und andere Interessierte kurz und prägnant über diese komplexe Entwicklungsstörung und über die Besonderheiten der Sprache und der Sprachentwicklung im Kontext von Autismus-Spektrum-Störungen. Darüber hinaus wird aufgezeigt, was die Logopädie in diesem Zusammenhang leisten kann. Interessierte finden hier außerdem Tipps für die Alltagskommunikation mit Betroffenen. Das Faltblatt kann über die Website des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V. (dbl) bestellt werden (www.dbl-ev.de >Service >Shop >dbl-Publikationen).
Info-Hotline
Anlässlich des Europäischen Tages der Logopädie 2019 beantworten ausgewiesene Expertinnen und Experten des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V. Fragen rund um das Thema Autismus. Die Info-Hotline ist am 6. März 2019 von 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr besetzt. Die Rufnummer lautet 01805 – 353532. (14 Cent/Minute aus dem Festnetz, max. 42 Cent/Minute aus den Mobilfunknetzen).
Logopädensuche
Eine Liste aller Logopädinnen und Logopäden im Deutschen Bundesverband für Logopädie e.V. (dbl) finden Interessierte unter www.dbl-ev.de>Logopädensuche.
V.i.S.d.P.: Björn Hammel, Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V., Augustinusstraße 11a, 50226 Frechen. Weitere Informationen: dbl-Pressereferat, Tel.: 02234/37953-27, -17, -21, Fax: 02234/37953-13, E-Mail: presse(at)dbl-ev.de, Internet: www.dbl-ev.de
Quelle: Deutscher Bundesverband für Logopädie (dbl) e.V. (Frechen, 15.02.2019)
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Hintergrund
Am Europäischen Tag der Logopädie, der jedes Jahr am 6. März begangen wird, informieren Logopädinnen und Logopäden die Öffentlichkeit über logopädische Themen. In Deutschland ist dieser Aktionstag im "Jahresplaner Gesundheitstage" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gelistet. Ins Leben gerufen hat ihn der Europäische Dachverband der Nationalen Logopädenverbände, das Comité Permanent de Liaison des Orthophonistes-Logopèdes de l'Union Européenne (CPLOL). Dem CPLOL gehören 35 Verbände aus 32 europäischen Ländern an.
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