Eine Forschungsreise zur University of Bath hatte das Ziel des wissenschaftlichen Austauschs mit den Kolleg*innen des dortigen Department of Architecture and Civil Engineering. Im Mittelpunkt standen dabei Themen der Holzforschung und des nachhaltigen Bauens mit entsprechend minimiertem Ressourceneinsatz. Die University of Bath gehört zu den führenden Architektur- und Ingenieurfakultäten in England und forscht verstärkt auf dem Gebiet des Holzbaus. Die Reise erfolgte vom 20. bis zum 25. Mai 2022 gemeinsam mit dem Forschungspartner von der Hochschule Mainz.
Ein Forschungsziel des Holzkompetenzzentrums Trier (HKT) ist, standardisierte Holzbauweisen in ihrer Herstellung, Konstruktion und Anwendung zu reflektieren und daraus neue Konzepte für ökologische und leistungsfähige Holztragwerke, vorwiegend aus naturgetrocknetem Eichenrundholz, zu entwickeln. Insbesondere das im Pfälzerwald häufig vorkommende Eichenschwachholz steht in großer Menge als Rohstoff zur Verfügung und wird bislang lediglich für Brennholz oder als „prekäre Sortimente“ verwendet.
Als Impuls für diese Untersuchungen dient die traditionelle Holzbaukultur in Großbritannien. Dort existiert ein sogenanntes „Green Oak Building“, welches jedoch weitgehend auf handwerklicher Tradition basiert und komplexe, von Hand abgebundene Holzverbindungen benötigt. Gegenstand der Forschung ist es, derartige Bauweisen – mit Eichenholz bei Holzfeuchten über 20 % – mithilfe von 3D-Scanning-Methoden, Festigkeitsuntersuchungen und eigens hierfür entwickelten Datenbanken in eine zeitgemäße Technologie zu überführen. Damit kann bislang als minderwertig bezeichnetes Eichenschwachholz für ökoeffiziente kleinere Ingenieurbauwerke wie Fahrzeughallen, Stallungen, Carports, Produktions- und Lagerstätten eingesetzt werden.
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