„Der Impuls, Atemmasken in der Fachrichtung Modedesign zu nähen, kam durch Presseberichte über Bekleidungshersteller, die ihre Produktion umgestellt haben, um den aktuellen Bedarf an Atemmasken zu decken", so Dorothe Follmann, Lehrbeauftragte in der Fachrichtung Modedesign der Hochschule Trier. Die Idee fand in der Fachrichtung Modedesign gleich guten Anklang. Zusammen mit der Lehrbeauftragten Claudia Hannig-Romann entwickelte Dorothe Follmann ein entsprechendes Schnittmuster. Neben einem optimalen Schnitt sind auch die verwendeten Materialien wichtig. Ein fein eingearbeiteter Draht auf Nasenhöhe sorgt dafür, dass sich die Bedeckung gut an das Gesicht anlegt und ein extra weiches Gummiband bietet perfekten Sitz. Der Bauwollstoff darf nicht zu dick sein, damit eine gute Atmung durch die Abdeckung möglich ist. Außerdem muss das Material bei 95° C Grad waschbar sein, damit Bakterien, Keime und Viren abgetötet werden. Geeignete Baumwollstoffe befanden sich bereits im Fundus der Modedesigner, wurden aber auch eigens für diese Aktion von dem Dekanat des Campus Gestaltung zur Verfügung gestellt, welches das freiwillige soziale Engagement der beiden Mitarbeiterinnen und der beteiligten Studierenden sehr lobt. Zwischen dem Baumwollstoff wird eine Lage Vlies mit höchsten medizinischen Anforderungen eingelegt, der als Filter fungiert. Der Stoffhersteller Freudenberg, der Vliesstoffe für die Gesundheitstechnik entwickelt, lobte ebenfalls das Engagement und sponserte den Vliesstoff.
Natürlich bedarf dieses Projekt auch vieler Helfer. So unterstützen Studierende der Fachrichtung Modedesign die Näharbeiten. Drei Masken pro Stunde können hergestellt werden, 500 Masken sind zunächst geplant. Die Aktion hat sich mittlerweile viral verbreitet und viele Interessierte melden sich beim Campus Gestaltung. Diese Woche werden erste Päckchen mit Atemmasken zunächst an Einrichtungen wie Altersheime und Pflegedienste und später an Privatpersonen verteilt.
Die Atemmasken werden mit dem typografischen Schriftzug „No kissing until 2021“ der beiden Modedesignstudierenden Eugen Dühr und Hanni Akkil bedruckt und geben Hoffnung auf eine Zeit nach dem Virus.
„Die Fachrichtung Modedesign legt großen Wert auf die Vermittlung praktischer handwerklicher Fertigkeiten und so verfügen viele Studierende über sehr gute Fähigkeiten im Bereich Nähen. Dass sich dieses Wissen als sehr wichtig erweist, zeigt sich in dieser besonderen Zeit. Seit vielen Jahren engagieren sich die Studierenden für die Gesellschaft in unterschiedlichen sozialen Bereichen und es ist für unsere Studierenden eine Selbstverständlichkeit, mit ihrem Wissen und Können die Region und die Stadt Trier zu unterstützen und neben ihrem Online-Studium zusätzlich Atemmasken für den guten Zweck zu nähen“, so der Prodekan des Campus Gestaltung Herr Prof. Dirk Wolfes.
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