Computerspiele, die neben dem Unterhaltungswert gezielt Wissens- und Kompetenzvermittlung fördern oder Verhaltensänderungen unterstützen, bezeichnet man als „Serious Games”. An der Hochschule Trier soll ein „Serious Games Lab” (SGL) aufgebaut werden, das sich auf therapeutische Spiele für Senior*innen fokussiert. Neben der Informationsvermittlung ist es unter anderem das Ziel, die Eigenmotivation von Patient*innen zu steigern und sie somit spielerisch zur Wiederholung von therapeutischen Übungen zu animieren. Hierdurch können Therapiesitzungen in der Prävention und Rehabilitation reduziert werden, da Übungen zuhause autonom oder gemeinsam mit Angehörigen und (ungeschulten) Betreuungspersonen durchgeführt werden können.
Die dadurch erreichte gesteigerte Autonomie verbessert nachhaltig die Lebensqualität für ältere Menschen, steigert die Chancengleichheit und stellt somit ein wichtiges Ziel in diesem Forschungsprojekt dar. Die Spiele werden barrierefrei, niedrigschwellig und gendergerecht konzipiert, um den Zugang für möglichst viele Senior*innen zu ermöglichen. Für Menschen mit Migrationshintergrund sollen die Games auch mehrsprachig angeboten werden.
Innerhalb des geförderten Forschungsprojekts werden die vielfältigen Potenziale aller drei Campus der Hochschule Trier genutzt. Prof. Dr. Christof Rezk-Salama, Prof. Dr. Tilo Mentler und Prof. Dr. Stefan Naumann werden ihre Kompetenzen aus den Bereichen Technologie, Künstliche Intelligenz sowie Visualisierung/Simulation in das „Serious Games Lab“ (SGL) einbringen. Für die Therapiewissenschaften wird Prof. Dr. Sven Karstens einen Beitrag zu dem Projekt leisten und aus dem Bereich Design und Dynamisches Storytelling die Antragskoordinatorin und Projektleitung Prof. Dr. Linda Breitauch sowie Prof. Daniel Gilgen.
„Das „Serious Games Lab“ bietet durch seine inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit und die enge Verzahnung von Lehre und Forschung, die eine einzigartige Schnittstelle zwischen analog und digital kreieren, ideale Bedingungen für Innovationsprozesse. Es verbindet die wissenschaftliche Untersuchung und die Umsetzung therapeutischer Maßnahmen sowohl in digitaler als auch in physischer Form innovativ miteinander. Die Kombination aus Therapie, wissenschaftlicher Forschung und deren konkreter Umsetzung sowohl in analoger als auch in digitaler Form stellt ein Novum dar, das es mit dieser Schwerpunktsetzung bis dato in der deutschen Forschungslandschaft nochnicht gibt.“ beschreibt Prof. Dr. Linda Breitlauch das Projekt und die damit verbundene Gründung des Serious Games Lab.
Das Transferprojekt, das weniger auf einen kommerziellen Erfolg, sondern eher auf die gewünschte Wirkung im gesellschaftlichen Kontext zielt, stellt für die Präsidentin der Hochschule Trier, Frau Prof. Dr. Dorit Schumann, einen elementaren Beitrag für die immer älter werdende Gesellschaft dar. „Ich freue mich sehr, dass die Carl-Zeiss-Stiftung die enorme Bedeutung dieses interdisziplinären Projekts mit einer sehr hohen Fördersumme unterstützt. Die Forschungsarbeit liefert nicht nur wertvolle Erkenntnisse über die jeweilig beteiligten Disziplinen, sie schafft völlig neue Verknüpfungen und somit innovative Möglichkeiten im Bereich der Therapiewissenschaften. Mit dem Transfer aus der Wissenschaft in die Praxis leistet die Hochschule Trier für angewandte Wissenschaften einen wichtigen Beitrag zu Gesundheit, Lebensqualität und Selbstbestimmung im höheren Alter.“
Projektanfragen „Senior Health Games“ (SHG)“:
Prof. Dr. Linda Breitlauch
L.Breitlauch(at)hochschule-trier.de
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