Die Energiewende stellt uns vor die Herausforderung, innovative und vernetzte Gebäude- und Versorgungstechnik zu entwickeln, die unseren Umgang mit Energie und unser Leben nachhaltig verändern wird. Wie machen wir aus Gebäuden zukünftig Smart Buildings? Wie entwickeln wir Versorgungsnetze von Städten intelligent weiter? Wie lassen sich Energie, Wasser, Strom und Wärme verknüpfen?
Der Studiengang "Technische Gebäudeausrüstung und Versorgungstechnik" bereitet die Studierenden darauf vor, die Energiewende und unsere Zukunft aktiv mitzugestalten.
Der Begriff umfasst alle in einem Bauwerk eingebauten oder damit fest verbundenen technischen Einrichtungen: Von der Energieversorgung über Gebäudeheizung, Elektrotechnik, Trinkwassererwärmung und Belüftung bis hin zu Informationssystemen für die Nutzung erneuerbarer Energien.
Unter Versorgungstechnik versteht man grundsätzlich alle technischen Maßnahmen, die Gebäude, Betriebsstätten und sonstige Einrichtungen versorgen. Dazu zählen die Energieversorgung (Elektro, Heizung), die stoffliche Versorgung (Klima, Lüftung) und die Entsorgung (Müll, Abwasser). Außerdem gehört hierzu auch die übergeordnete Versorgung von Städten und Kommunen mit Gas, Wasser und Strom.
Der Bachelorstudiengang umfasst 7 Semester. In den ersten drei Semestern stehen die naturwissenschaftlichen Grundlagen sowie das technische Basiswissen im Mittelpunkt. Weiterhin gehört zu diesem Studienabschnitt die Informatikausbildung.
In den höheren Semestern erfährt das Studium eine stärkere fachspezifische Ausrichtung. Hier stehen die Kernfächer der Versorgungstechnik wie z.B. Heizungstechnik oder Klimatechnik im Mittelpunkt. Die theoretischen Inhalte werden erweitert durch praktische Laborversuche. Aber auch betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse, die für Ingenieur*innen unerlässlich sind, werden vermittelt.
Ergänzt wird dieses Fächerspektrum durch Wahlpflichtfächer:
In Präsenz
Im Selbststudium
Wahlpflichtmodule wählen die Studierenden selbst aus. Damit haben sie die Möglichkeit, individuelle und persönliche Schwerpunkte zu legen. Im Rahmen dieser Wahlpflichtmodule können auch Lehrveranstaltungen anderer Studiengänge der Hochschule Trier oder anderer Hochschulen besucht werden.
Das 5. Semester ist ein Praxissemester, in dem die Studierenden ihre bis dahin erworbenen Fähigkeiten in einem Betrieb in Form eines Projekts anwenden. Ihre Vorgehensweise und Ergebnisse reflektieren sie in einem benoteten Bericht. Das aufnehmende Unternehmen können sich die Studierenden frei aussuchen, sofern dort ingenieurmäßiges Arbeiten im Studienfach gewährleistet ist.
Den Abschluss des Studiums bildet im 7. Semester die Bachelorarbeit, die außerhalb der Hochschule in einem Unternehmen der Versorgungstechnik oder Technischen Gebäudeausrüstung angefertigt wird. Mit der Abschlussarbeit stellen die Studierenden unter Beweis, dass sie in der Lage sind, ein fachspezifisches Problem innerhalb einer vorgegebenen Frist selbständig mit wissenschaftlichen Mitteln zu bearbeiten und erfolgreich zu lösen.
Das berufsbegleitende Studium ermöglicht eine berufliche Tätigkeit neben dem Studium. Empfohlen werden 20h/Woche.
Das Studium an unserer Hochschule für angewandte Wissenschaften zeichnet sich gegenüber einem universitären Studium durch mehr Praxisbezug und weniger Theorie aus. Im Mittelpunkt steht hier die mehrjährige Berufserfahrung, die unsere Dozierenden nachweisen müssen. Manche sind sogar dauerhaft in Nebentätigkeiten in der Praxis aktiv oder führen eigene Ingenieurbüros. In Vorlesungen profitieren die Studierenden von dieser Erfahrung, weil Beispiel- und Übungsaufgaben praxisbezogen gestellt werden.
Außerdem werden begleitend zu den meisten technischen Fächern Laborversuche angeboten. Hierbei haben die Studierenden Gelegenheit, in unserer Maschinenhalle an realen Anlagen praxisnahe Aufgabenstellungen zu bearbeiten. Hier geht es zu einer Tour durch unsere Maschinenhalle.
Die Studierenden führen beispielsweise Messung von Pumpenkennlinien, Messungen an Solarzellen, pH-Wert Messung, Titration, Leistungsmessung von Wärmeübertragern, Netzmessung in Luftkanälen, Abgasmessung an einer Gastherme, oder eine Bilanzierung von Mikro-BHKW durch. Dabei werden die Studierenden von unseren Mitarbeitern angeleitet und setzen mit Hilfe von Versuchsbeschreibungen die Aufgaben selbstständig um, werten die Messungen aus und diskutieren die Ergebnisse. Das theoretische Wissen aus den Vorlesungen wird dadurch praktisch angewandt und erfährt somit eine Vertiefung.
Die Labore werden in der Regel in Gruppenarbeit mit jeweils vier bis sechs Studierenden durchgeführt.
Schließlich beinhaltet der Studiengang ein Praxissemester. In diesem arbeiten die Studierenden über einen Zeitraum von 20 Wochen direkt im beruflichen Umfeld. Das aufnehmende Unternehmen können sich die Studierenden frei aussuchen, sofern dort ingenieurmäßiges Arbeiten im Studienfach gewährleistet ist.
Anstelle des Praxissemesters ist auch ein Studiensemester an einer ausländischen Hochschule möglich.
Dazu wurde beispielsweise mit dem Bachelor-Studiengang "Energie et Environment" der Universität Luxemburg ein Kooperationsabkommen geschlossen. Ein Auslandssemester ist aber auch an anderen Universitäten mit entsprechenden inhaltlichen Angeboten möglich.
Weitere Informationen zu Auslandsaufenthalten finden Sie beim International Office der Hochschule Trier.
Wir haben uns daran gewöhnt, immer frisches Wasser, einen sicheren Zugang zu Strom und beheizte Räumlichkeiten zur Verfügung zu haben. In modernen Gebäuden sind Belüftung und Licht sogar automatisiert. In der heutigen Zeit sehen wir diesen hohen Lebensstandard als selbstverständlich, dabei müssen wir uns kaum Gedanken machen, wie dieser Komfort technisch umgesetzt werden kann.
Es sind die Ingenieur*innen der "Technischen Gebäudeausrüstung und Versorgungstechnik" zusammen mit den ausführenden Handwerksbetrieben und Technik-Herstellern, denen wir diese Versorgungssicherheit zu verdanken haben.
Die Ingenieur*innen sind bei Planung, Bau und Betrieb der technischen Einrichtungen zuständig. Bei der Versorgung gibt es verschiedene Bereiche der Gebäudetechnik, die ineinander greifen. Dies umfasst die folgenden Gewerke:
Heizungstechnik | Alle Funktionen und technische Komponenten der Bereiche Wärmeerzeugung, -abgabe und -verteilung. | |
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Klimatechnik | Regelung der Temperatur, der Luftfeuchte und der Luftqualität innerhalt eines definierten Raumes. | |
Lüftungstechnik | Kontrollierte Belüftung von Gebäuden, sodass die Belüftung unabhängig ist vom händischen Lüften oder der Witterung. | |
Kältetechnik | Erzeugung und Anwendung tiefer Temperaturen. Tiefe Temperaturen hier unterhalb der Umgebungstemperatur, wie z.B. im Kühlhaus. | |
Sanitärtechnik | Umfasst die Wasserversorgung unter Berücksichtigung der Trinkwasserhygiene sowie die Abwasserentsorgung von Bädern, Dusch- und Toilettenanlagen. | |
Gastechnik | Befasst sich mit der Gasversorgung, Heizkesseln mit Gaszufuhr und Abgasanlagen. Gas wird auch zum Kochen verwendet, wie z.B. in Großküchen. | |
Elektro- und Beleuchtungstechnik | Innovative Lösungen in den Bereichen Elektrotechnik, Beleuchtungstechnik, Sicherheitstechnik und erneuerbare Energien durch ein umfangreiches Verständis für das Zusammenspiel von Fachwissen und Gebäudetechnik. |
Nicht nur Wohngebäude müssen technisch ausgestattet werden. Besonders größere Gebäudekomplexe wie beispielsweise Krankenhäuser, Industriehallen, Hotels, Schulen oder Bürogebäude benötigen besondere Konzepte, um die Nutzungsdauer der Anlagen zu verbessern und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Besonders in Industriebetrieben werden daher zusätzlich folgende Gewerke benötigt:
Dampf | Effiziente Energienutzung von Dampf in der Industrie für besondere Anwendungsfälle in der Produktion. |
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Thermalöl | Wärmeverteilung erfolgt bei großen industriellen Wärmeübertragungsmengen mit Thermalöl. |
Druckluft | Energetische Versorgung mit Druckluft und hohes Einsparpotenzial von Energie in der Industrie mit Hilfe von komplexem Energiemanagement und Monitoring. |
Abwasseraufbereitung | Durch Reinigung von Abwasser ergibt sich ein hohes Einsparpotenziel dank umfassender Wiederverwertbarkeit. |
Auch die Versorgung bis zum Gebäude sowie die Entsorgung der anfallenden Abluft- und Abwasserströme gehören zum Tätigkeitsgebiet. Daher benötigen Betreiber von Strom-, Gas- und Wassernetzen Ingenieur*innen für Planung, Betrieb und Optimierung der Anlagen.
Zur reinen Versorgungssicherheit ist in den letzten Jahren ein weiterer grundlegender Aspekt zum Berufsbild "Technische Gebäudeausrüstung und Versorgungstechnik" hinzugekommen: Die Energiewende. Diese fordert eine vollständige Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien (Wind- und Wasserkraft, Solar- und Geothermie, Photovoltaik, Biogas, Biomasse) und eine drastische Minderung des Energiebedarfs in allen Bereichen. Um diese Ziele zu erreichen, müssen die derzeit vorhandenen Versorgungs- und Nutzungsstrukturen vollkommen umgestellt werden.
Der Arbeitsmarkt für Ingenieur*innen der "Technischen Gebäudeausrüstung und Versorgungstechnik" ist nach wie vor sehr attraktiv. Gerade in Zeiten der Energiewende sind unsere Absolvent*innen sehr gefragt. Die Energiewende besteht aus Prozessen, die kontinuierlich erforscht und weiterentwickelt werden, somit ist ein Job in der Branche zukunftssicher.
Aktuell gibt es in der Branche mehr offene Stellenangebote als Bewerber*innen. Somit hast du nach deinem Abschluss die Möglichkeit deinen zukünftigen Arbeitgeber, als auch deinen Wohnort relativ flexibel auszusuchen. Du kannst zwischen Jobs aus folgenden Branchen auswählen:
Regenerative Energietechnik | Forschungsarbeiten & Entwicklung von Projekten sowie Schulungen in den Bereichen: Sonnenenergie, Wasserkraft, Wind- und Bioenergie |
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Energie- und Umwelttechnik | Immissions & Effizienzprognosen mit dem Ziel, Ressourcenschonung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit durch technische Innovationen zu ermöglichen |
Netztechnik | Erneuerung & Erweiterung von Stromversorgungsnetzen, Kostenkalkulation, Netztechnik & technische Sicherheit, Netzmanagement & Netzregulierung |
Verfahrenstechnik | Entwicklung & Optimierung von effizienten Prozesstechnologien, Einführung neuer Produktionsverfahren, Instandhaltung der Anlagentechnik |
Versorgungstechnik | Planung & Kalkulation der technischen Gebäudeausrüstung, Koordination von Umbaumaßnahmen, Entwicklung und Betrieb effizienter Anlagen der Ver- und Entsorgung |
Wasserwirtschaft | Sicherung der Grundwasservorkommen, Sanierung von Trinkwasserversorgungsanlagen, Hochwasserschutz, Vermeidung von Belastungen aus Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft |
Die Gehälter von Ingenieur*innen in der Technischen Gebäudeausrüstung und Versorgungstechnik steigen kontinuierlich an. Die Einstiegsgehälter von Berufsanfänger*innen lagen im Jahr 2021 durchschnittlich bei 48.200 € (Brutto-Jahresentgelt). Nach zehn Jahren beträgt das durchschnittliche Jahresgehalt über alle Sparten hinweg 66.200 € brutto. Je nach Tätigkeitsgebiet und Verantwortungsbereich kann aber auch ein deutlich höheres Gehalt erreicht werden. Angesichts des Fachkräftemangels im Bereich der Energiewirtschaft ist außerdem mit einem weiteren Anstieg der Gehälter zu rechnen.
Neben Deutschland bietet auch Luxemburg einen attraktiven Arbeitsmarkt für unsere Absolvent*innen. Hier sind die Bruttogehälter vergleichbar, geringere Abgaben führen aber zu deutlich höherem Netto-Einkommen.
Der Studienort Trier bietet durch seine Nähe zu Luxemburg beste Voraussetzungen, um frühzeitig Kontakte ins Nachbarland zu knüpfen.
Es gibt keine Eignungsprüfung, um zugelassen zu werden. Zudem ist keine praktische Vorbildung notwendig. Es ist der Nachweis über den qualifizierten Abschluss (Notenschnitt 2,5 oder besser) eines der vier Ausbildungsberufe zu erbringen:
Absolvent*innen weiterer TGA-VT-affiner Berufe können nach individueller Prüfung zugelassen werden.
Ausländische Studierende müssen zusätzlich ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen. Folgende Zertifikate werden anerkannt
Grundsätzlich gilt als Zulassungsvoraussetzung die Hochschulzugangsberechtigung nach §65 Abs. 1 und 2 HochSchG oder eine durch die zuständigen staatlichen Stellen als gleichwertig anerkannte Hochschulzugangsberechtigung.
Die aktuellen Bewerbungsfristen finden Sie hier: Bewerbungsfristen
Die Einschreibung ist nur zum Wintersemester möglich.
Die Bewerbung erfolgt über das Zentrum für Fernstudien im Hochschulverbund (zfh)
Natürlich müssen auch bei Bewerbungen für höhere Fachsemester die allgemeinen Zulassungsvoraussetzungen erfüllt sein. Über die Einstufung in das jeweilige Semester entscheidet der Fachbereich auf Grundlage der bisher erbrachten Leistungen an der vorherigen Hochschule.
Ein Zweitstudium ist gegeben, wenn bereits ein mit Erfolg abgeschlossenes Erststudium vorliegt. In diesem Falle ist der Bewerbung zusätzlich eine beglaubigte Kopie des Abschlusszeugnisses beizufügen.
Aufbauend auf das Studium wird an der Hochschule Trier der Masterstudiengang Energiemanagement angeboten. Dieser praxisbezogene Studiengang befähigt zu Führungspositionen in der Wirtschaft und zu einer Laufbahn im höheren öffentlichen Dienst.
Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+)
ESF+ Verwaltungsbehörde Rheinland-Pfalz
Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz
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