Das interdisziplinäre Forschungsprojekt greift die Möglichkeit auf, die Klimaintensität von Handlungen, Dienstleistungen oder Produkten über deren CO2-Bilanz darzustellen.
Am Beispiel der Großregion Trier soll das Projekt Menschen und Unternehmen dazu anregen, vom „energetisch sinnvollen“ zum „klimatisch sinnvollen“ Denken zu gelangen. Damit auf der individuellen Ebene klimakompetente Handlungen erfolgen können, sollen im Projekt „Think CO2“ die Entwicklungschancen von Carbon Footprints als Instrument zur Nachhaltigkeitsbewertung untersucht werden.
Die hohe politische Priorisierung des Themas Klimaschutz zeigt sich u.a. in den ehrgeizigen Zielen zur Reduktion von CO2-Emissionen, die auf unterschiedlichen politischen Ebenen gesetzt wurden (EU, Nationalstaaten, Bundesländer etc.). Mittlerweile wird jedoch deutlich, dass diese Zielsetzung mit der aktuellen Entwicklung nicht zu erreichen ist. Daher sind alle Akteure und Institutionen aufgefordert, über das bisherige Maß hinaus zusätzliche Impulse für das Gelingen der Energiewende zu liefern.
Ein grundsätzliches Problem sind fehlende Informationen über spezifische CO2-Bilanzen. Daher ist es nur in Teilbereichen möglich, sich klimafreundlich zu verhalten und die Nachhaltigkeit der eigenen Handlung zu bewerten. In vielen Lebensbereichen ist dies allerdings noch nicht möglich, was sich in fehlendem Nachhaltigkeitsbewusstsein und eben auch in einer mangelnden Akzeptanz, das Verhalten zu ändern, widerspiegelt.
Daher ist es wichtig, Instrumente zu entwickeln, mit Hilfe derer die Bevölkerung für die Klimawirksamkeit des eigenen Handelns sensibilisiert werden kann, sodass klimakompetentes Handeln überhaupt erst erfolgen kann. Ein wichtiges Instrument diesbezüglich sind Carbon Footprints, die die CO2-Bilanz von Produkten und Dienstleistungen umfangreich dokumentieren. Dadurch wird die Klimawirksamkeit der eigenen Handlung sichtbar. Letztlich soll im Projekt „Think CO2“ die Frage thematisiert werden, ob und wie sich Carbon Footprints als Nachhaltigkeitsindikatoren nutzen lassen.
In den letzten Jahren befassten sich viele Forschungsprojekte mit der Erstellungsmethodik von Carbon Footprints. U.a. wurde diskutiert, welche Faktoren in die Berechnung einbezogen werden müssen, wie lange ein Produktlebenszyklus ist und wie Standardisierungen in der Generierung von Carbon Footprints erreicht werden können. Im Projekt „Think CO2“ soll nun detailliert die praktische Anwendung fokussiert werden.
Es wird praxisnah untersucht, ob das Wissen um die CO2-Bilanz eines Produktes oder eine Dienstleistung die Handlung und die Einstellung von Verbrauchern beeinflusst. Dazu werden u.a. Studien zum Verbraucherverhalten durchgeführt.
Zentrale Fragen der Studien:
Neben diesem wichtigen didaktisch-methodischen Ansatz soll auch untersucht werden, inwiefern sich die erstellten Carbon Footprints eignen, Produktionsprozesse auf Unternehmensseite klimafreundlich zu optimieren. Zudem soll eruiert werden, ob Unternehmen die Ausweisung von Carbon Footprints wirtschaftlich verwerten können, in Form von Imagevorteilen, energetischen Investitionen oder anderen Bereichen.
ZERTIFIZIERTER CARBON FOOTPRINT FÜR TRINKWASSER
CO2-MINDERUNG VERSCHIEDENER MENSASTANDORTE
Prof. Dr.-Ing. Jens Neumeister
j.neumeister(at)hochschule-trier.de
Sie verlassen die offizielle Website der Hochschule Trier