„Es freut mich sehr, dem Minister für Wissenschaft und Gesundheit unsere anwendungsbezogene Forschung in den Profilthemen der Hochschule vorstellen zu können. Der gegenseitige Wunsch, in ständigem Dialog miteinander zu bleiben, trägt der hohen Relevanz unserer interdisziplinären Forschungsprojekte Rechnung. Unsere enge Zusammenarbeit macht mich zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, das hohe Niveau unserer Forschung gepaart mit exzellenter Lehre und guten Studienbedingungen weiter auszubauen“, betonte Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Dorit Schumann.
Professorinnen und Professoren, Promovierende und Studierende der Fachbereiche Informatik und Umweltplanung/Umwelttechnik stellten dem Minister ihre Forschungsexponate vor.
Prof. Dr. Lohscheller und Prof. Benzschawel (Medizininformatik) präsentierten den aktuellen Stand der Vernetzung digitaler Technologien mit den Gesundheitswissenschaften. Durch die Implementierung künstlicher Intelligenz entwickeln die Forschenden der Hochschule Trier fortschrittlichste Präventiv- und Analysesysteme u.a. zur frühzeitigen Krebsdiagnostik. Im Rahmen ihrer Projekte werden lernfähige KI-Modelle entwickelt, die es beispielsweise ermöglichen, potentielle Komplikationen bei der Behandlung von Patient*innen im Krankenhaus zu antizipieren. Daneben wird an der Hochschule Trier schon seit vielen Jahren im Bereich der Stimmdiagnostik mittels High-Speed-Bildgebung und künstlicher Intelligenz geforscht. Die menschliche Stimme entsteht durch sehr schnelle Schwingungen der beiden Stimmlippen im Kehlkopf. Stimmstörungen als Folge einer Erkrankung werden hier via Hochgeschwindigkeitsvideokameras identifiziert, die in der Lage sind, diese schnellen Bewegungen aufzuzeichnen. Zu diesem Zweck werden am Fachbereich Informatik seit mehreren Jahren von der DFG geförderte Forschungsprojekte durchgeführt, bei denen auch Verfahren aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz eingesetzt werden.
Aus dem Fachbereich Umweltplanung/Umwelttechnik präsentierte Prof. Dr.-Ing. Percy Kampeis vom Umwelt-Campus Birkenfeld zwei Forschungsprojekte, die Biotechnologie und Nachhaltigkeitsthemen verknüpfen: Die Produktion eines potentiellen pharmazeutischen Wirkstoffs mit einem natürlichen Pilz und die Hefefermentation ohne Zucker. Per digitaler Live-Schaltung in das Labor wurde eine Pilzfermentation gezeigt, bei der eine Substanz produziert wird, die Proteasen z.B. von Viren oder Parasiten hemmt und deswegen möglicherweise als Medikament zur Behandlung der Schlafkrankheit dienen könnte.
Bei der Hefefermentation ohne Zucker werden gentechnische Modifizierungen an der Hefegattung Pichia vorgenommen mit dem Ziel, biotechnologische Wertstoffe wie beispielsweise Enzyme oder pharmazeutische Wirkstoffe, herzustellen.
Wissenschaftsminister Clemens Hoch zeigte sich beeindruckt von den Forschungsergebnissen und betonte: „Das Thema KI hat an unseren Hochschulen in Forschung und Lehre Einzug gehalten. KI hat das Potential, wertvolle Beiträge für unsere Gesellschaft zu leisten, beispielsweise im Bereich der Gesundheitsforschung, die hier an der Hochschule Trier erfolgreich betrieben wird. Die Hochschule nutzt das hohe Transferpotential der Forschung und ist so attraktiver Kooperationspartner für Wirtschaft und Gesellschaft. Das hohe Engagement der an der Hochschule Trier Forschenden trägt dazu bei, dass sie aktuell die drittmittelstärkste Hochschule für angewandte Wissenschaften in Rheinland-Pfalz ist. Dazu gratuliere ich den Forschenden und der Hochschulleitung herzlich“
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