Im Rahmen seiner Forschungsinitiative unterstützt das Land Rheinland-Pfalz wissenschaftliche Vorhaben von Universität Trier und Hochschule Tier. Bis 2028 bekommt die Universität hierfür jedes Jahr 2,1 Mio. Euro, die Hochschule 520.000 Euro. Entsprechende Zielvereinbarungen haben Wissenschaftsminister Clemens Hoch, Universitätspräsidentin Prof. Dr. Eva Martha Eckkrammer und Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Dorit Schumann unterschrieben.
„Mit der Forschungsinitiative hat die Landesregierung vor 16 Jahren ein Förderinstrument etabliert, das unsere Hochschulen im Wettbewerb um den wissenschaftlichen Nachwuchs, Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher sowie Fördermittel stärkt. Auf der Grundlage von Zielvereinbarungen betreiben wir so eine auf Langfristigkeit angelegte Forschungsförderung, die sich auf strategische Elemente konzentriert. Diese Strategie trägt Früchte, wie erfolgreiche Drittmitteleinwerbungen unserer beider Trierer Hochschulen zeigen. Über die Forschungsinitiative leisten wir als Landesregierung nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der nationalen und internationalen Wettbewerbsposition unserer Universität und Hochschule für angewandte Wissenschaften, sondern stärken auch den Forschungsstandort Rheinland-Pfalz“, sagt Wissenschaftsminister Clemens Hoch.
Universitätspräsidentin Prof. Dr. Eva Martha Eckkrammer: „Wir danken dem Land für die Fortsetzung dieser erfolgreichen Initiative! Erfolgreiche Projekte wie der Nachbau eines römischen Schiffes zur Rekonstruktion antiker Seehandelswege können dadurch weitergedacht werden. Aus aktuellen Projekten ergeben sich Fragen, die es wert sind, erforscht zu werden. Gleichzeitig sind wir gespannt auf die Ergebnisse der neuen Forschungsvorhaben unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.“
Auch Prof. Dr. Dorit Schumann, Präsidentin der Hochschule Trier, freut sich über die Förderung: „Die Hochschule Trier ist seit vielen Jahren die drittmittelstärkste Hochschule für angewandte Wissenschaften in Rheinland-Pfalz. Die Forschungsinitiative unterstützt uns dabei, in den drei Zukunftsthemen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Gesundheit wettbewerbsfähig zu bleiben und zugleich neue Akzente zu setzen.“
Im Mittelpunkt der Forschungsinitiative steht die Förderung von ausgewählten Bereichen, in denen Hochschule bzw. Universität ihre wissenschaftliche Tätigkeit intensivieren wollen. Mit der jährlichen Unterstützung soll es beispielsweise den so genannten Profilbereichen ermöglicht werden, sich im nationalen und internationalen Wettbewerb um Forschungsgelder weiter erfolgreich zu behaupten.
In einem Profilbereich an der Universität Trier nimmt ein interdisziplinäres Forschungsteam Seewege und -mächte in Gegenwart und Vergangenheit in den Blick. Durch den Aufbau tiefgreifenden Wissens zu maritimen Transfers soll ein besseres Verständnis der globalen Vernetzung geschaffen werden. Mit der grassierenden Geldwäsche in Deutschland beschäftigen sich Forschende der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften der Universität. Sie wollen unter anderem Antworten darauf geben, wie sie effektiv bekämpft werden kann.
Zur digitalen Souveränität Europas forscht in einem weiteren Profilbereich an der Universität Trier ein interdisziplinäres Team unter Federführung von Juristinnen und Juristen. Ziel ist es unter anderem aufzuzeigen, wie Gesetze ausgestaltet sein können, um beispielsweise Meinungsfreiheit im Internet zu schützen, aber gleichzeitig Hetze zu unterbinden. Um die Vernetzung von Informationen und Forschungsgebieten mit so genannten Linked Open Data geht es einem Verbund von Forschenden der Geisteswissenschaften, Informatik und Rechtswissenschaften an der Universität Trier. Dies soll unter anderem durch die Digitalisierung von Texten und Bildern geschehen.
Wie können Daten zum Wohlergehen von Menschen in Zeiten von Klimawandel und Alterung der Gesellschaft möglichst präzise ermittelt und ausgewertet werden? Mit Simulationen versuchen die Wirtschafts- und Umweltwissenschaften der Universität hierfür Wege aufzuzeigen.
„Die Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz ist für die Universität Trier eine großartige Möglichkeit, ihre Forschungsschwerpunkte weiter auszubauen. Sie kommt aber nicht nur den Forschenden zugute, sondern auch der universitären Lehre, die eng mit der Forschung verbunden ist, und damit den Studierenden“, sagt Prof. Dr. Torsten Mattern, Vizepräsident für Forschung an der Universität Trier.
Prof. Dr. Henrik te Heesen, Vizepräsident für Forschung an der Hochschule Trier, ergänzt: „Von der Forschungsinitiative profitiert die gesamte Hochschule; von unseren Studierenden, die forschungsbasiert lernen, über den wissenschaftlichen Nachwuchs hin zu etablierten Forschenden, die Unterstützung dabei erhalten, in hochkompetitiven Verfahren ihre Projektideen einzubringen“
An der Hochschule Trier werden drei Profilbereiche durch die Forschungsinitiative gefördert: Im Profilbereich Angewandtes Stoffstrommanagement, der am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier angesiedelt ist, werden angewandte Projekte zur effizienten Ressourcennutzung umgesetzt, die langfristig zur regionalen Wertschöpfung beitragen. Der Profilbereich Intelligente Technologien für Nachhaltige Entwicklung wiederum vereint Forschende, die einen technisch basierten Ansatz verfolgen und ressourceneffiziente Technologien und Verfahren für die Gesellschaft und die Industrie der Zukunft entwickeln.
Einen innovativen Akzent setzt hier der neue Potentialbereich „Material- und Produktionstechnik für die Energiewende“, der darauf abzielt, Technologien zu entwickeln, die für eine nachhaltige und energieeffiziente Zukunft unabdingbar sind – beispielsweise durch Nutzung von Robotik oder Wasserstofftechnologien. Im Bereich Life Sciences wiederum entsteht durch die Forschungsinitiative neben dem Bereich der Bio- und Pharmatechnologie der neue Potentialbereich „Gesundheit, Medizintechnik und Digitalisierung“, in dem innovative Lösungen erarbeitet werden, um die Patientenversorgung zu verbessern.
Neben den geförderten Bereichen ermöglicht die Forschungsinitiative Universität und Hochschule, das wissenschaftliche Umfeld weiter zu verbessern. So werden an beiden Trierer Hochschulen beispielsweise Beratungsangebote für Forschende und die Wissenschaftskommunikation ausgebaut. Auch die Gleichstellung wird zusätzlich gefördert.
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