In der ersten Phase des Seminars erarbeiteten sich die Studierenden über 15 Einzelthemen die theoretischen Grundlagen des Unternehmertums und präsentierten die gewonnenen Erkenntnisse unter anderem zur Gründungsfinanzierung, zu Unternehmerpersönlichkeiten oder zu Methoden der Marktforschung vor ihren Kommilitonen und den Projektleitern. Aufbauend auf diesem Basiswissen galt es für die nun auf vier Gruppen aufgeteilten Studierenden mit Hilfe verschiedenster Kreativitätstechniken unternehmerische Ideen zu sammeln.
Im nächsten Projektschritt wurden die über 150 gesammelten Geschäftsideen mit Hilfe von KO-Kriterien, Plausibilitätschecks und Punkt-Bewertungsmodellen auf drei vielversprechende Vorschläge reduziert.
Unter Verwendung des bewährten Canvas-Ansatzes mussten die im Fokus stehenden Ideen nun prototypenartig konzipiert, genauer beschrieben und den kritischen Seminarleitern und Kommilitonen präsentiert werden. Insbesondere standen dabei die Problemlösungsfähigkeit und die potentielle Kundenakzeptanz der Geschäftsidee im Vordergrund.
Nach ausführlicher Diskussion und Bewertung hatte sich jede Gruppe für eine ihrer drei Ideen zu entscheiden. Die Wahl der Seminarteilnehmer fiel auf die „Protizza“, eine Protein-Pizza; das „CBD Kaugummi“, welches konzentrationsförderndes Cannabidiol enthält; die „Frühstücksbox“, ein Konzept zur individuellen Komposition und Bereitstellung des Frühstücks und den für Sporttaschen entwickelten Frischeduftspender „Fresh-Fix“.
Mit Hilfe von Sekundär- und Primärforschungsmethoden wurden in der dritten Phase des Projekts unter anderem das Marktpotenzial geschätzt, das Kunden Klientel beschrieben sowie mögliche Absatz- und Kommunikationswege, Wettbewerber, Lieferanten und Marketing-Maßnahmen identifiziert. Auf Basis der gewonnenen Informationen konnte nun auch noch einmal das Feinkonzept der Geschäftsidee angepasst werden.
In der vierten Projektphase erstellten die Studierenden für ihre Geschäftsidee einen Finanzplan, der später in einen umfassenden Businessplan integriert wurde. Der Planungszeitraum war nach eigenen Ermessen festzulegen. Das maximal nutzbare Fremdkapital wurde auf 200.000 Euro begrenzt. Insbesondere das Erreichen des Break-Even Punktes, der Personal- und Maschinenbedarf sowie das Einkommen der Gründer stellten hierbei besondere kalkulatorische Herausforderungen dar.
Am 15. Januar 2019 kam dann die Stunde der Wahrheit für die vier Jungunternehmergruppen: Im Pitchformat „Hörsaal der Löwen“ mussten sie innerhalb von 45 Minuten vor sechs kritischen Juroren ihre Idee überzeugend verkaufen und eine maximale Investitionsbereitschaft erwirken.
Die Juroren hatten keinerlei Vorinformationen über die Geschäftsideen und mussten aufgrund ihrer praktischen Erfahrung und auf Basis eines Fragebogens die Gründungskonzepte begutachten und entscheiden, welche Idee wieviel Investment von den maximal zur Verfügung stehenden 200.00 Euro Venture Capital erhalten sollte.
Die kritischen Fragen und Anmerkungen der Juroren – unter anderem zu Umwelt- und Hygieneaspekten, Mitarbeiterbezahlung und -recruitment sowie Kundenakzeptanz stellten die Jungunternehmer vor größte Herausforderungen.
Die Begeisterung von der eigenen Idee, die Detailliertheit des Konzepts und die Glaubwürdigkeit bei der Kompetenzverteilung innerhalb der Gründerteams waren schließlich die entscheidenden Kriterien, um die Juroren zu überzeugen.
Am Ende ging kein Gründerteam ohne Investment nach Hause, da jede Idee ihre Fans unter den Juroren hatte.
Durch die Praxisnähe und Intensität des Seminarformats konnten die Studierenden über insgesamt vier Monate erfahren, was es heißt ein Business zu gründen und zum Erfolg zu führen. Insgesamt hat es allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht und viele neue Gründer-Erkenntnisse geliefert. Eine Fortsetzung ist geplant.
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