Die alljährliche Exkursion des Studiengangs International Business der Hochschule Trier führte in diesem Jahr nach Kanada. Am 6. Oktober traten am Flughafen in Frankfurt 17 Studierende unter Leitung der Professoren Hakenberg, Henzler und Burchard die Reise in das circa 6000 Kilometer entfernte Toronto an.
Nach dem etwa 8-stündigen Flug kamen wir, bedingt durch die Zeitumstellung, morgens in Toronto an, sodass wir den restlichen Tag für den Bezug der Hotelzimmer im Holiday Inn in Downtown und für eine Sight-Seeing-Tour durch den Stadtteil der Millionenstadt nutzen konnten. Toronto ist die größte Stadt Kanadas, deren Stadtbild durch die hohe Anzahl an beeindruckenden Wolkenkratzern geprägt wird, die optisch im extremen Widerspruch zu den im viktorianischen Stil gefertigten Backsteinhäusern stehen, welche in der Stadt immer wieder zu sehen sind.
Den nächsten Tag verbrachten wir auf dem Campus der York University im Stadtteil North York, die mit etwa 53.000 Studenten die drittgrößte Universität in Kanada ist. Unsere Führerin zeigte uns den Campus, informierte uns über das Studienangebot und die verschiedenen Fakultäten der Universität und erläuterte den Ablauf des Studiums dort. Die enorme Größe und das umfangreiche Angebot der Universität sind bemerkenswert und der Besuch solch einer großen Universität hat alle Studierenden nachhaltig beeindruckt! Den Tag ließen wir anschließend, ganz in kanadischer Manier, bei einem Eishockey-Spiel der Toronto Marlies gegen die Utica Comets ausklingen, welches Toronto dank unserer lautstarken Unterstützung natürlich gewann! Zudem nutzten wir den Aufenthalt in Toronto, um die nahegelegenen Niagarafälle und das idyllische Städtchen Niagara-on-the-Lake, welches an der Mündung des Ontario-Sees liegt, zu besuchen. Die Niagarafälle sind ein imposantes Naturschauspiel an der Grenze zwischen der kanadischen Provinz Ontario und dem US-Bundesstaat New York. Wir ergriffen die Chance und nahmen an einer Bootsfahrt, die unmittelbar an den Wasserfällen vorbeiführte, teil. Eine wirklich einzigartige Erfahrung!
Die Region um Niagara-on-the-Lake gilt als berühmtes Weinanbau-Gebiet, weshalb wir auf der Rückreise nach Toronto bei dem modernen Weingut Jackson Triggs Halt machten. Dort erhielten wir eine Führung durch die Weinberge, die Weinproduktion und den Weinkeller und bekamen den Prozess der Weinkellerei erläutert.
Anschließend hatten alle die Möglichkeit, bei einer Weinprobe einige der Weine, vor allem die bekannten Eisweine des Weingutes, zu testen. Am letzten Tag unseres Aufenthaltes in Toronto feierten die Kanadier Thanksgiving, sodass wir Zeit hatten, die Stadt auf eigene Faust zu erforschen.
Da unsere Zeit in Toronto leider begrenzt war, machten wir uns am Dienstag mit dem Bus auf den Weg nach Montréal, welches in der französischsprachigen Provinz Québec liegt.
Der Aufenthalt in Montréal fokussierte sich auf Unternehmensbesuche bei mehreren, in der Nähe von Montréal ansässigen, Unternehmen: Die Besuchsreihe begann mit einem Besuch des Staatsunternehmens Hydro-Québec, welches die Elektrizitätsversorgung, de facto die Erzeugung, Übertragung und Verteilung, der Provinz Québec regelt. Hydro-Québec ist sowohl der größte Elektrizitätsproduzent in Kanada als auch weltweit der größte Produzent von elektrischer Energie aus Wasserkraft. Dies wurde uns durch einen anschließenden Besuch der Beauharnois Power Station, eines bedeutenden Wasserkraftwerkes, verdeutlicht, deren Betreiber Hydro-Québec ist.
In Form einer Präsentation über den Aufbau und die Funktionsweise des Kraftwerkes und einer anschließenden Führung, bekamen wir einen umfassenden Einblick in den Betrieb eines Laufwasserkraftwerkes und konnten hautnah erleben, wie die Turbinen durch das Wasser des Sankt-Lorenz-Stroms angetrieben werden. Im Laufe der Woche standen weitere Firmenbesuche auf dem Plan, dazu zählte ein Besuch von Desjardins 360°, einer Filiale der größten Genossenschaftsbank in Nordamerika, in der wir einen intensiven Einblick in die Finanzdienstleistungen der Filiale, die Optionen zur Finanzierung von Studienkrediten und vor allem viele wertvolle Tipps zur Sicherung unserer eigenen Bonität erhalten haben.
Zudem konnten wir dem District 3 Innovation Center einen Besuch abstatten, welches sich der ganzheitlichen Förderung von Start-Up-Unternehmen verschrieben hat und diese von der Idee bis zur Umsetzung selbiger begleitet.
Des Weiteren hatten wir die einmalige Gelegenheit, eine Führung durch die Concordia University, eine renommierte englischsprachige Universität in Montréal, zu erhalten und dabei interessante Informationen über die Masterprogramme der John Molson School of Business erläutert zu bekommen. Im Anschluss daran stand ein äußerst informativer Vortrag, betreffend das Nordamerikanische Freihandelsabkommen NAFTA, welches von aktueller Relevanz ist, auf der Agenda. Die Thematik wurde in einer darauf folgenden Gruppendiskussion mit allen Exkursionsteilnehmern kontrovers diskutiert.
Damit alle Studenten die Besuchsreihe in voller Stärke absolvieren konnten, wurde ein fantastisches gemeinsames 3-Gänge-Mittagessen in der Hotelfachschule École des metiers de la restauration et du tourisme de Montréal angeboten. Das gesamte Menü wurde von Schülern der Hotelfachschule zusammengestellt, zubereitet und serviert und alle Exkursionsteilnehmer waren hellauf begeistert!
Zudem wurde, um das kulturelle Programm abzurunden, ein Stadtrundgang in Kleingruppen veranstaltet, bei dem die Möglichkeit bestand, sich beispielsweise Vieux-Montréal (Altstadt), die Centre-Ville (Downtown), das Quartier Chinois (Chinatown), die beeindruckenden Sakralbauten, so z.B. die Kathedrale Marie-Reine-du-Monde de Montréal oder das St.Josephs-Oratorium am Südwesthang des Mont Royal, sowie weitere Sehenswürdigkeiten, anzusehen.
Am letzten Abend ließen wir die Reise bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen und alle Exkursionsteilnehmer konnten gemeinsam das Erlebte reflektieren und auf die vielen schönen Erlebnisse zurückblicken. Für alle Studierenden war die Studienfahrt eine einmalige Gelegenheit, umfangreiche Einblicke sowohl in die kanadische Lebensweise als auch das Studentenleben in Kanada zu erhalten, sodass der eine oder andere der Teilnehmer die Möglichkeit eines Auslandssemesters in Toronto oder Montréal bestimmt in Erwägung ziehen wird. Aber wie so vieles hat auch eine erlebnisreiche Exkursion irgendwann ein Ende und so traten wir alle mit einem lachenden und einem weinenden Auge am 15. Oktober die Rückreise nach Deutschland an, um mit neu gewonnener Kraft in das beginnende Semester zu starten.
Abschließend möchten wir uns, im Namen aller Exkursionsteilnehmer, bei Prof. Dr. Hakenberg, Prof. Dr. Henzler, Prof.Dr. Burchard und Prof. Dr. Proelß bedanken, die eine tolle Exkursion organisiert und somit erst ermöglicht haben!
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