Automobilkabelprüfung

Die Wärmedruckbeständigkeitsprüfung oder auch „Pressure Test at High Temperature“ simuliert einen Alterungs- und Witterungsprozess der Isolierstoffhülle.

Für diesen Test wird das Prüfmuster in einem Wärmeschrank erhitzt, anschließend wird eine definierte Kraft über eine Schneide in die Isolierung eingeleitet. Um den Alterungs- und Witterungsprozess zu beschleunigen, wird die Apparatur für 4 Stunden in die vorgeheizte Wärmekammer gestellt. Die Einsatztemperatur ist der Kabelklassifizierung zu entnehmen (bis zu 250°C möglich!).

Nach der 4-stündigen Wärmebehandlung wird das Prüfmuster innerhalb von 10 s in einem kalten Wasserbad abgekühlt.
Danach erfolgen eine Sichtprüfung, sowie eine mikroskopische Untersuchung der Belastungsstelle. Die Funktionalität der Isolation wird in einem letzten Schritt mit Hilfe des Spannungswiderstandstest überprüft.

Mit der Schlagprüfung wird die Kerbschlagzähigkeit einer Kabelisolierung ermittelt.

Der Prüfling wird zunächst in eine Schlagvorrichtung eingespannt und in in einer Klimakammer abgekühlt (bis zu -40°C möglich!). Im Anschluss wird mit Hilfe eines Fallhammers ein Schlagbeil betätigt, welches einen definierten Impuls auf den gekühlten Prüfling überträgt.

Nach dem Schlagtest werden die Prüfmuster wieder auf 20°C erwärmt und einer Sichtprüfung sowie einer mikroskopischen Untersuchung unterzogen.

Die Funktionalität der Isolation wird in einem letzten Schritt mit Hilfe des Spannungswiderstandstest überprüft.

Die Abrasionsprüfung ist ein weiterer Test den Automobilkabel durchlaufen müssen.

Dabei werden die Kabelproben in Längsrichtung zyklisch hin- und her bewegt, während sie mit einer Prüfkraft belastet werden. Diese wird je nach Aufbau über ein Schleifpapier mit Leiterbahnen (Sandpaper Abrasion) oder eine Nadel (Scrape Abrasion) übertragen.

Sandpaper Abrasion

•     Leiterquerschnitt: ≤ 6mm2
•     Sandpapier mit „conductive Strips“
•     Prüfmuster mit Klemmbacke
•     Gelenkarm; Stützarm
•     Belastung: vertikale Kraft 7 ± 0,05 N
•     Frequenz: 55 Durchl./min

 Scrape Abrasion

•     Zähler für Anzahl der Prüfdurchläufe
•     Selbsttätiges Abschalten
•     Durchmesser Nadel: 0,25mm (40mm)
•     Frequenz: 55 Durchl./min
•     Auslenkung Nadel: 20mm
•     Bei Bedarf, Fixierung des Musters: max. 100 N/mm2
•     Belastung: vertikale Kraft 7 ± 0,05 N

Bei der Abisolierbarkeitsprüfung wird zunächst ein definierter Teil der Leiterprobe abisoliert und die freigelegten Adern durch eine Lochmaske geführt. Anschließend werden die Adern über eine Zugmaschine mit einer Prüfkraft belastet, bis es zur Abscherung des Mantelmaterials kommt. Gleichzeitig erfasst eine Kraftmessdose die dabei auftretenden Zugkräfte. Die Parameter dieser Prüfung können nach Ihren Wünschen festgelegt werden und sind aus den folgenden Punkten zu wählen:

•     Leiterquerschnitt: ≤ 6mm2
•     Lochmaske für entsprechende Leiterdurchmesser
•     Kraftmessung
•     Zugmaschine / Vorrichtung: vmax=250 mm/min

Liegt die gemessene Kraft unterhalb des vereinbarten Grenzwertes, gilt die Prüfung als bestanden.

Mit der Wickelprüfung kann das wiederholte Aufrollen eines Kabels auf eine Kabeltrommel simuliert werden.

Nach dem Abschluss der Prüfung können so Rückschlüsse auf die Dauerflexibilität des Prüflings gezogen werden. Laut Norm wird das Kabel dazu zunächst in einer Klimakammer auf die Prüftemperatur von -40° C bis -25° C herabgekühlt und in die Prüfvorrichtung eingehängt. Die Wickeltrommel wird dann mit einer definierten Drehzahl angetrieben, um so das mit einem Gewicht belastete Kabel bis zur Materialermüdung zu beanspruchen. Die Spezifikationen können der ISO 6722 entnommen, oder an die vorgesehene Verwendung des Kabels angepasst werden.

•     Prüftemperatur: -40° C bis -25°C
•     Dauer: > 4h
•     Querschnitt des Kabels: ≤ 120 mm²
•     Durchmesser der Wickeltrommel: ≤ 5 x Kabeldurchmesser
•     Belastungsgewicht: 0,5 kg≤ m ≤30 kg
•     Wickelgeschwindigkeit: 0,2 s-1 ≤ s-1 ≤ 1 s-1
•     Umdrehungen pro min.: 0,5 bis 3