Anfang dieses Jahres konnte ich den schriftlichen Teil meines Lebensmitteltechnologie-Studiums abschließen und begann gleich darauf meine Bachelorarbeit. Ein grundsätzliches Interesse am Produkt ,,Kaffee“ und einer ökologisch nachhaltigen Welt, waren die Hauptkriterien meiner Einstellung bei der Kaffeerösterei Mondo del Caffè. Hier bekam ich die Gelegenheit meine Bachelorarbeit zum Thema ,,Lieferkettensorgfalt“ und Wertschätzung des Kaffees in einem Produktionsland zu erleben. Im Rahmen dieser Bachelorarbeit hatte ich die Möglichkeit, zwei Wochen einen Einblick in den Kaffeeanbau und die Kaffeekultur Kolumbiens zu bekommen. Zu sehen durch wie viele Hände der Kaffee gehen muss und wie viel Schweiß und Mühe in einer Tasse stecken, haben mich jede Tasse Kaffee danach viel mehr schätzen und bewusster trinken lassen. Vor allem die Anstrengung, welche die Pflückerinnen und Pflücker der Kaffeekirschen hierbei durchleben müssen, ließen mich darüber grübeln, wie ein Preis von 7 € für 500g Kaffee zustande kommen kann. Denn jede Person in dieser Lieferkette muss angemessen von diesem Kaffee leben können und im besten Fall sollte er die Lebensstandards der Menschen sogar verbessern. Hierzu wäre beispielsweise das durch Mondo del Caffè unterstützte Schutzhaus für junge Mädchen zu erwähnen, die durch den Verkauf des Kaffees, die Perspektive auf Bildung und ein sicheres Zuhause bekommen.
Diese Reise hat mir genau das nochmal deutlich gemacht. Ein unbedachtes ,,Weiter so“, bedroht sowohl die Lebensrealität der Menschen in Produktionsländern, die durch den Klimawandel immer unzuverlässigere Ernten erhalten; als auch die Verfügbarkeit und den Preis, den wir in unserer modernen Konsumgesellschaft dem entsprechend dafür bezahlen müssen.
Dieses atemberaubend schöne Land zeigte mir aber auch, wie ein bewussterer Einkauf in Importländern wie z.B. Deutschland, die soziale Lage für manche Menschen verbessern kann. Welchen Einfluss der Kunde auf die globale Weltlage hat. Ich allein natürlich nicht, aber wenn ein kollektives Umdenken stattfindet; wenn wir uns alle mehr mit dem Hintergrund unserer Konsumgüter befassen, haben wir ein starkes Mittel in der Hand die ökologische, ökonomische und soziale Lage und deren Nachhaltigkeit wirklich zum Besseren zu verändern. Alles, was benötigt wird ist das Interesse das ,,richtige“ Produkt in den Einkaufswagen zu legen; das Interesse an einer WIRKLICH nachhaltigen Weltwirtschaft.
Benedikt Wallig
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