Umwelt-Campus Birkenfeld

Land fördert neuen Nonprofit-Studiengang - Anschubfinanzierung gesichert

Der Umwelt-Campus Birkenfeld hat sich erfolgreich beim Wissenschaftsministerium des Landes Rheinland-Pfalz um eine Förderung für einen neuen praxisintegrierten Studiengang beworben.

Vor wenigen Tagen fand die entscheidende Sitzung der Landeskommission zur Förderung aussichtsreicher dualer Studiengänge statt, bei der der designierte Studiengangsbeauftragte Prof. Dr. Klaus Rick den von ihm initiierten Studiengang „Nonprofit und NGO-Management“ vorstellte und das Gremium für sein Konzept gewinnen konnte. Die Fördersumme beträgt 100.000 €.

Der zur Hochschule Trier gehörende Standort bei Birkenfeld plant, den neuen Studiengang, der gemeinwohlorientierte Inhalte zum Schwerpunkt macht, ab Herbst 2021 anzubieten. Im Kern geht es um die praxisnahe akademische Ausbildung von Mitarbeitenden und künftigen Führungskräften in Einrichtungen, die keine Gewinnerzielungsabsicht verfolgen. Und das ist keine kleine Gruppe: Stiftungen, Vereine, Umwelt- und Verbraucherschutzverbände, soziale und karitative Einrichtungen, große Sportvereine oder Parteien sind nur ein Teil der künftigen Institutionen, in denen die Arbeitsfelder späterer Absolvierende dieses innovativen Studiengangs liegen werden. Mit derzeit über 3 Mio. Beschäftigten ist der sogenannte ‚Dritte Sektor‘ eine wachsende Kraft, die auch zur Willensbildung neben Politik und Wirtschaft in der Gesellschaft beiträgt.

Ursprung der Idee waren Gespräche, die Prof. Rick schon seit längerem mit bundesweit tätigen Führungskräften aus gemeinnützigen Wohlfahrtsverbänden sowie Umwelt- und Sozialstiftungen aus seinen Lehrgebieten (BWL, insbesondere nachhaltigkeitsorientierte Unternehmensführung und Corporate Responsibility) heraus geführt hatte. Stets wurde dabei der Bedarf an einer gezielteren Ausbildung für diesen wachsenden Bereich deutlich.

Junge Menschen mit Hochschulzugangsberechtigung kämen, so die Manager dieser Nichtregierungsorganisationen, abgekürzt NGOs, vermehrt auf sie zu und fragten unmissverständlich nach, „was man studieren müsse, um später im Nonprofit-Segment arbeiten zu können“. Und es gibt im deutschsprachigen Raum bisher über klassische BWL- oder juranahe Studienverläufe hinaus kaum ein nennenswertes hochschulseitiges Angebot dafür. Die junge Generation will sich aber der Lösung nationaler und globaler Herausforderungen stellen –im humanitären Bereich, im Umwelt-, Klima- oder Verbraucherschutz oder etwa im Bereich nachhaltiger Bildungsarbeit.

Der Umwelt-Campus Birkenfeld als Deutschlands „grünste Hochschule“ und international unter den Top Ten nachhaltiger Universitäten aus 780 Teilnehmern (Green Metric Award 2019) ist laut Rick dafür mit seinem besonderen Profil prädestiniert, hier ein zeitgemäßes Angebot zu schaffen.

Welche Module werden im Studienverlauf des neuen Bachelor-Studiengangs angeboten werden? Neben klassischen betriebswirtschaftlichen und juristischen Inhalten werden die Besonderheiten im Nonprofit- und NGO-Bereich vermittelt. Dort sind andere Wege der Finanzierung, der Organisation und Kommunikation gefragt. So sind etwa die Jahresabschlüsse bei einer gemeinnützigen gGmbH, einem großen eingetragenen Verein oder einer Stiftung anders gestaltet, denn sie weisen neben weiteren Besonderheiten keine Gewinne aus. Fächer wie Fundraising, Social Media/Communication, Gesellschafts- und Verbandsklagerecht oder Führung von NGOs sind Teil des Lehrplans und werden eng verflochten und wahlweise dual-praxisintegriert studiert.

Das Maß der Praxisintegration können die Studierenden dabei selbst dosieren: Über das grundständige Angebot in Präsenz und analog zu anderen wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen des Umwelt-Campus hinaus kann mit einem festen Kooperationspartner aus dem Nonprofit- und NGO-Bereich studiert werden. Hier bietet die Hochschule den Studierenden Praxispartner aus verschiedenen Tätigkeitsfeldern an. Eine Reihe erster Kooperationspartner hat bereits Interesse und Unterstützung signalisiert. Studierende können aber auch selbst Vorschläge einbringen, in welcher Einrichtung sie die Praxisphasen verbringen möchten. So werden die Lerneinheiten in der Praxis, ganz dem Auftrag einer Hochschule für angewandte Wissenschaften entsprechend, vertieft. Die am Standort strategisch geschaffene und in diesem Jahr vom Kommissionsvorsitzenden Rick mit Frau Prof. Dr. Milena Valeva besetzte Professur „Nonprofit Management und nachhaltige Regionalentwicklung“ trägt substanziell zum Ausbau des Angebotes bei.

„Das Design hat überzeugt und ich freue mich sehr, dass wir nun mit einer soliden Erstausstattung den neuen Studiengang in diesen wahrlich nicht einfachen Zeiten werden anschieben können.“ so Rick weiter. „Der nächste Schritt ist der Aufbau und das Bewerben des neuen Angebotes einschließlich der Anbindung weiterer geeigneter interessierter Nonprofit-Kooperationspartner. Der Anfang ist gemacht.“ Zusammen mit dem Dekan des zuständigen Fachbereiches Umweltwirtschaft/Umweltrecht Prof. Dr. Klaus Helling freut sich der Initiator über Anfragen aus der Region und darüber hinaus, um weitere Partner und Unterstützer zu gewinnen. Auch international tätige NGOs mit Einsatzorten im Ausland sind fester Bestandteil der Planungen.

Kontakt
Professor Dr. Klaus Rick
Umwelt-Campus Birkenfeld
Fachbereich Umweltwirtschaft/Umweltrecht
Postfach 1380
55761 Birkenfeld
Tel. 06782-17-1581
k.rick@umwelt-campus.de

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