Projekt:
Praxisprojekt und Bachelorarbeit
Studentin:
Anne-Kathrin Geimer
Studiengang:
Sport- & Rehatechnik
Zeitraum:
Sommersemester 2021
Constructive expansion of a stretching circle, considering the course of myofascial channels
Neben der Ausdauer, der Kraft und der Schnelligkeit gehört auch die Beweglichkeit zu den vier konditionellen Fähigkeiten. [1, p. 17] Abgesehen von speziellen Sportarten wie der Gymnastik wurde der Beweglichkeit bis vor einigen Jahren noch kaum diese besondere Beachtung geschenkt. Dies hat sich geändert, seitdem auch der Begriff des Faszientrainings an Bedeutung gewonnen hat. Seither gibt es Sportgeräte, die rein auf die Verbesserung der Dehnfähigkeit der Muskeln ausgerichtet sind. Der Dehnzirkel von Wellcore hat sich diesem Thema gewidmet und sechs Geräte entwickelt, mit denen verschiedene Muskelgruppen gedehnt werden können. Dadurch wird die Beweglichkeit erhalten und verbessert. [2]
Im Rahmen des Praxisprojektes und dieser Bachelorarbeit wird ein zusätzliches Sportgerät für den Gesäßmuskel für diesen Zirkel entwickelt und konstruiert. Für ein Zweites werden Konzepte für ein Rotationsgerät erarbeitet und ein entsprechendes Siegerkonzept bestimmt. Die Produkte müssen die Dehnung eines bestimmten Muskels, beziehungsweise einer ganzen Muskelkette unterstützen. Dabei orientiert sich die Entwicklung des Gluteus wie ein klassisches Konstruktionsprojekt an dem roten Faden, der durch die VDI 2221 gegeben ist. Um die Darstellung dieser Entwicklung nicht zu durchbrechen, werden die Stationen für das Rotationsgerät ausführlicher im Anhang beschrieben.
Diese Bachelorarbeit und das Praxisprojekt wird bei der Firma S&D Blechtechnologie, beziehungsweise Tonus sports&reha geschrieben. Dies hat die Arbeit dahingehend beeinflusst, als dass die Maschinen und Fertigungsmöglichkeiten des Unternehmens vorgegeben sind, was sich folglich auf das Design und die Materialauswahl auswirkt. Daneben orientieren sich die Übungen, die an dem Dehnzirkel allgemein durchgeführt werden können, speziell an Yogaübungen. Einen besonderen Schwerpunkt bilden die ergonomischen und sicherheitstechnischen Aspekte, die bei dem Entwurf des Gerätes bedacht werden müssen und in einem gesonderten Kapitel besprochen werden.
In dem Zirkel sind bereits fünf Geräte vorhanden, die von den Seitenteilen und der Bodenplatte alle ähnlich konzipiert sind. Das in dieser Ausarbeitung vorgestellte Gluteusgerät besitzt die Besonderheit eines linear verfahrbaren Schlittens, der wiederum höhenverstellbar ist. Aus diesem Grund befasst sich die Berechnung in diesem Projekt mit der Auslegung der Seitenteile des Schlittens. Dabei werden neben der Biegebelastung auch die Spannungen betrachtet, die durch das Einleiten einer Querkraft entstehen.
Das Praxisprojekt befasst sich thematisch mit der Recherchearbeit über myofasziale Leitbahnen und dem Stand der Technik. Darauf aufbauend werden die Anforderungsliste, die Funktionsstruktur und der Morphologische Kasten erstellt. Über diesen lassen sich wiederum sechs, beziehungsweise sieben Konzepte für das Gluteus-, beziehungsweise das Rotationsgerät ableiten. Zuletzt wird mittels K.O.-Verfahren und gewichteter Punktebewertung ein Siegerkonzept bestimmt.
Die Bachelorarbeit setzt unmittelbar an diesem Punkt an und beginnt mit den entsprechenden Entwürfen und einer parallel aufgestellten FMEA und FTA. Die Schwachstellen können größtenteils umgangen oder minimiert werden. Für das Konzept werden dann die Berechnungen zur Festigkeitsüberprüfung aufgestellt und alle relevanten Zeichnungen angefertigt. Da es sich um ein reines Sportgerät (kein Medizinprodukt!) handelt, wird nach Rücksprache mit dem CE-Zertifizierungsbeauftragen der IHK keine CE-Zertifizierung angefertigt. Die Anforderungen der DIN EN ISO 20957 und des Produktsicherheitsgesetztes werden umgesetzt. Im Anhang befinden sich das Handbuch, die Montageanleitung, die Gefährdungsbeurteilung, eine Unterweisung und weitere ergänzende Dokumente.
[1] W. Friedrich, Optimales Sportwissen - Grundlagen der Sporttheorie und Sportpraxis, Balingen: Spitta, 2016, pp. 197-203.
[2] F. Marschall, „Wie beeinflussen unterschiedliche Dehnintensitäten kurzfristig die Veränderung der Bewegungsreichweite,“
Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, p. 16, 1999.
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