Als Minimal-Invasive Chirurgie (MIC) werden operative Eingriffe mit kleinstem Trauma (Verletzung von Haut und Weichteilen) bezeichnet. Die Vorteile dieser „Schlüsselloch-Operationstechnik“ mit nur kleinen Schnitten beim Zugang zum Operationsgebiet, liegen in den geringeren Schmerzen nach der Operation und in einer rascheren Erholung und Mobilisation des Patienten.
Besonders erfolgreich wird die Minimal-invasive Chirurgie im Bereich der Arthroskopie eingesetzt, da die Gelenke durch einen Bandapparat zusammengehalten werden und diese Operationstechnik die beste Möglichkeit ist, in den schmalen Spalt zwischen den Gelenkflächen zu gelangen und Verletzungen zu therapieren. Hierbei werden mit motorisch angetriebenen minimal-invasiven Schneidköpfen (Shaver blades) mit Durchmessern von ca. 2,0 mm bis 5,5 mm Gewebe, Knorpel und Knochen innerhalb der Gelenke entfernt.
Im Gegensatz zu manuellen chirurgischen Instrumenten, wie dem Skalpell, das nach dem Prinzip des Messerschnitts arbeitet, liegt bei der Gewebeabnahme durch einen Shaver blade das Prinzip des Scherschnittes vor, bei dem das Gewebe, wie bei einem Schnitt mit einer Schere, durch zwei Schneiden getrennt wird. Das Gewebe wird durch die erste Schneide festgehalten, und gegen diese arbeitet dann die zweite Schneide, daher eignet sich das Scherschnittprinzip besonders für nicht eigensteife Materialien. Allerdings liegt bei minimal-invasiven Schneidköpfen kein paralleler Scherschnitt sondern ein Rotationsschnitt vor, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die beiden Schneidkanten auf einer Rotationsbahn aneinander vorbeigleiten.
Shaver blades sollen zudem noch möglichst klein sein, um möglichst kleine Zugänge zum Operationsgebiet zu haben und auch in engen Spalten innerhalb von Gelenken arbeiten zu können. Allerdings wird, bei immer kleiner werdendem Schneidkopfaußendurchmesser und einer aus Stabilitätsgründen nicht zu unterschreitenden Wandstärke des Instruments, die sich daraus entwickelnde geometrische Schneidengeometrie immer ungünstiger für einen Rotationsschnitt. Hier können neu erntwickelte Schneidengeometrien und Instrumentenkinematiken eine neue Qualität der Schnittergebnisse liefern.
Gemeinsam mit dem Projektpartner wurden mehrere unterschiedliche Schneidenkonzepte entwickelt und in CAD-Modellen abgebildet. Die Finite-Elemente-Methode zerlegt diese Modelle mithilfe eines Vernetzungsalgorithmus in diskrete kleinste Strukturen, die in ihrer Gesamtheit einer Belastungssimulation ausgesetzt werden. So können neue Potenziale für die Weiterentwicklung der bestehenden Schneidengeometrien aufgezeigt werden, von denen erfolgreiche und mit vertretbarem Aufwand herstellbare Verbesserungen in neue Shaverprototypen übernommen werden.
Ziel des Forschungsprojektes ist es, gemeinsam mit unserem Projektpartner neue innovative Schneidengeometrien für Rotationsmesser marktfähig zu entwickeln und die entstehenden Prototypen auf einem dafür gebauten Prüfstand systematisch und wiederholgenau gegeneinander zu testen.
Mit der Finalisierung des Projektes und der Fertigstellung des neuen Prototyp-Shaver Blades wurde der Prototyp und der gesamte Prüfstand eine Woche lang auf der internationalen Medizintechnikmesse MEDICA auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Rheinland-Pfalz ausgestellt.
Kooperationsprojekt im Programm "Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)"
Gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Förderkennzeichen: KF2633802AJ2
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten zu Forschungsprojekten der Hochschule Trier.
Hier können Sie einen Flyer mit einer Übersicht über das Projekt downladen. Klicken Sie auf diesen Link
UTK Solution GmbH
Sedanstr. 16
D-58507 Lüdenscheid
https://utk-solution.com
Sie verlassen die offizielle Website der Hochschule Trier