Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nimmt die Zahl der Frühgeburten in nahezu allen Ländern zu. In Deutschland wird aktuell fast jedes zehnte Kind zu früh geboren. Dies entspricht rund 63.000 Geburten vor der 37. Schwangerschaftswoche im Jahr.
Enorme Fortschritte in der Intensivmedizin haben die Überlebenschance dieser Kinder in den letzten zwei Jahrzenten deutlich verbessert, wodurch Kinder bereits ab der 25. Schwangerschaftswoche zur Welt gebracht werden können. Trotzdem bringen die intensivmedizinischen Maßnahmen auch Risiken für die Entwicklung der Frühgeborenen mit sich. Die verschiedenen Reize und Eingriffe erhöhen die Gefahr einer Infektion und steigern maßgeblich das Stresslevel. Aus diesem Grund sucht man nach Wegen, eine möglichst kontaktfreie, unterstützende Umgebung für das Frühgeborene zu schaffen.
Ziel des durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes SINOPE-NEO[1] ist es, die bestmögliche Diagnostik und Therapie zum Wohle dieser kleinen Patienten zu schaffen. In Kooperation mit der Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie des Universitätsklinikums des Saarlands unter Leitung von Prof. Dr. Michael Zemlin arbeiten die Forscher daran, durch neueste Technik aus dem Bereich der Bildverarbeitung und Sensorik die negativen Reize stark zu minimieren, denen die noch sehr anfälligen Frühgeborenen derzeit ausgesetzt sind.
Auf der MEDICA 2019 präsentierte das LaROS einen neu entwickelten Inkubator, in den diese Technik vollständig integriert ist. Innovativ ist hierbei die Kombination aus zwei grundsätzlich verschiedenen Sensortypen zur Steigerung der Messgenauigkeit und Zuverlässigkeit. Das vollintegrierte System besteht aus einem kamerabasierten Sensor zur Messung des Herzschlags und der Sauerstoffsättigung des Blutes sowie einem hochfrequenzbasierten Sensor zur Überwachung der Atmung und des Herzschlags.
Das LaROS ist ein In-Institut des Fachbereiches Technik der Hochschule Trier. Historisch entstand es 2014 aus dem Labor für Hochfrequenztechnik. Heute schließt das Institut die Fachgebiete Mikrowellentechnik, optische Systeme, digitale und analoge Schaltungstechnik und Signalverarbeitung zusammen und ermöglicht somit die applikationsnahe Forschung und Entwicklung.
[1] This project is funded by the Federal Ministry of Education and Research
(13GW0156G)
Ein Teil des Teams von Prof. Diewald war auf der deutschen Mikrowellenkonferenz GeMIC zu Besuch und hatten die Gelegenheit dort 3 Veröffentlichungen vorzutragen (siehe Forschung => Veröffentlichungen).
Anwesende waren:
Seitens IEE waren Dimitri Tatarinov, Una Karahasanovic, Udo Schröder, Andreas Fox und Hans-Peter Beise anwesend.
Kolloquiumsvorträge im RWE (innogy) Hörsaal
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