Der heutige Samstag war ein reiner Wettkampftag. Für die Urban Concept Fahrzeuge gab es zwei Zeitfenster und für die Prototypen eines für Wertungsläufe.
Der AERIS absolvierte dabei dank eines hervorragenden Zeitmanagements drei gültige Wertungsläufe. Dass er nach kurzzeitiger Führung aufgrund seiner Größe als Zweisitzer und seines damit höheren Gewichts -im Vergleich zu anderen Fahrzeugen seiner Klasse- vom Favoritenteam aus Arles übertroffen wurde, überraschte nicht. Das in 2014 geänderte Reglement limitiert zudem die gewertete Rückspeisung der Hochleistungs-Solarzellen des AERIS auf maximal 20% der Fahrenergie. Das bereits im ersten Wertungslauf erreichte sehr gute Reichweitenergebnis konnte mit jedem weiteren Lauf kontinuierlich auf zuletzt 219 km/kWh gesteigert werden. Auch für den abschließenden Wertungslauf am Sonntag hat das Team noch ein Verbesserungspotential erarbeitet, das es nun in zusätzliche Kilometer umzusetzen gilt.
Beim proTRon konnte durch etliche Maßnahmen, die bis in die Nacht realisiert worden waren, das Ergebnis vom Vortag um circa 30 auf derzeit 337 km/kWh gesteigert werden, was zunächst zu einer Verteidigung des Führungsplatzes führte. Dann jedoch zogen die beiden Favoriten des letzten Jahres aus den Niederlanden mit hervorragenden Ergebnissen deutlich am proTRon vorbei.
Dies führte beim Team aber keineswegs zur Resignation – im Gegenteil: in einem ad hoc durchgeführten Brainstorming wurde alles auf eine Karte gesetzt und noch einmal ein Bündel von Ideen und Optimierungsmöglichkeiten zusammengetragen, die nun am Rest des Tages und noch während der Nacht umgesetzt werden. Eine erste Abschätzung lässt es möglich erscheinen, dass der inzwischen 8 Jahre alte proTRon damit zumindest den zweiten Platz zurückerobern kann.
Nicht zuletzt analysierten beide Teams um proTRon und AERIS am späten Abend gemeinsam mit den Fahrerinnen die Videoaufnahmen der Onboard-Kameras und die geloggten Fahrzeugdaten der Wertungsläufe und glichen Ihre Erfahrungen zur endgültigen Optimierung der Fahrstrategie ab.
Auch abseits der Strecke gab es erfolgreiche Begegnungen. So konnten mit dem Management des Shell Eco-marathon Ideen ausgetauscht werden, wie künftig auch straßenverkehrstaugliche Fahrzeuge wie der in der Entwicklung befindliche seriennahe proTRon EVOLUTION in die internationalen Effizienzwettbewerbe integriert werden können. Hier zeigte man sich sehr interessiert an den Aktivitäten und Vorschlägen der Hochschule Trier und es wurden weitere Gespräche zur Konkretisierung vereinbart.
Und auch seitens der Medien gab es wieder reges Interesse am Team proTRon: Vertreter von Agenturen und Rundfunksendern (z.B. vom Wissenschaftsmagazin „Leonardo“ auf WDR 5) interviewten das Team und am Sonntag wird N24 die beiden proTRon-Fahrzeuge auf ihren letzten Wertungsläufen mit der Fernsehkamera begleiten.
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