Mit strahlendem Gesicht sitzt Erik Wichmann im nagelneuen Volkswagen ID.3. Der Student der Elektromobilität freut sich darauf, demnächst bei Versuchen mit dem Fahrzeug arbeiten zu können. Nachdem er sich in den ersten Semestern vor allem mit den ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen aus Elektrotechnik, Mathematik und Informatik beschäftigt hat geht es für ihn nun an die praktische Arbeit in Laboren und Werkstätten und vertiefende Inhalte aus dem Bereich der Elektromobilität. Das neue Fahrzeug wird dabei eine wesentliche Rolle spielen. Geplant sind Messungen zum Energiebedarf in unterschiedlichen Fahrsituationen. Dazu können auf dem mit hochwertiger Technik neu ausgestatteten Rollenprüfstand alle wesentlichen Fahrwiderstände simuliert werden.
Der Studiengang Elektromobilität wurde an der Hochschule Trier im Rahmen des Forschungsgebiets „Mobilität der Zukunft“ im Jahr 2017 aufgelegt. Wesentliche Inhalte des Lehrplans sind elektrische Antriebe, Leichtbau, Batterietechnologien, Fahrzeugelektronik, elektrische Sicherheit sowie die Ladeinfrastruktur. „Als wir den Studiengang akkreditiert haben, war der zukünftige Bedarf an akademischen Fachkräften bereits absehbar“, so Studiengangsleiter Prof. Dr. Matthias Scherer. „Dass aber die Automobilhersteller jetzt reihenweise ihre Verbrennungsmotoren abkündigen, hätte noch vor zwei Jahren keiner für möglich gehalten“. Der Bedarf an gut ausgebildeten Ingenieurinnen und Ingenieuren in diesem Bereich werde also weiter wachsen. „Wir haben bei der Konzeption dieses Studiengangs die Chance genutzt, auch neue Lehrmethoden einzusetzen. So arbeiten die Studierenden bereits früh in Teams zusammen und lösen gemeinsam erste Problemstellungen aus dem Bereich der Elektromobilität.“
Die Hochschule Trier forscht und entwickelt darüber hinaus mit Studierenden bereits seit 15 Jahren auch an eigenen Elektrofahrzeugen. Aktuelles Projekt ist der „proTRon Evolution“, ein Nahverkehrsfahrzeug für die Straße mit extrem niedrigem Energieverbrauch. „Entgegen dem allgemeinen SUV-Trend halten wir ein Kleinfahrzeug, kombiniert mit konsequentem Leichtbau für die einzige wirklich umweltgerechte Lösung, wenn im städtischen Umland ohne ausreichendes ÖPNV-Angebot auch künftig PKW eingesetzt werden sollen“, so Prof. Dr. Hartmut Zoppke, Initiator und Leiter des Projekts. Der „proTRon Evolution“ wird nur etwa ein Drittel eines normalen Serienfahrzeugs wiegen und auch nur ein Drittel der Energie benötigen. Umgesetzt wird das Projekt ausschließlich im Rahmen von studentischen Projekt- und Abschlussarbeiten. Genau wie in großen Automobilunternehmen müssen auch die studentischen Entwickler aus ganz unterschiedlichen Disziplinen wie Elektrotechnik, Maschinenbau und Informatik zusammenarbeiten. „Das klappt bei unseren Studierenden ganz hervorragend und ist in dieser Form nicht selbstverständlich“, so Zoppke.
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