Durch die Forschungsinitiative des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz werden seit Sommer 2008 die vier staatlichen rheinland-pfälzischen Universitäten und seit Herbst 2010 die sieben staatlichen Fachhochschulen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit um Personal, Investitionen und Drittmittel weiter gestärkt. Diese auf Strukturbildung angelegte Strategie des Wissenschaftsministeriums zielt auf die autonome Profilbildung jeder Hochschule und setzt auf vorhandene Stärken. Die Forschungsförderung hat bis Ende 2013 ein Volumen von rund 100 Mio. Euro erreicht. Für die Fortsetzung der Initiative bis 2016 ist ein Gesamtvolumen von rund 60 Mio. Euro fest eingeplant. Die Mittel der Forschungsinitiative stehen den Hochschulen außerhalb der Grundfinanzierung für ihre profilbildenden Forschungsschwerpunkte und -zentren zur Verfügung. Mit dem neu eingerichteten Strategiefonds hat die Hochschulleitung ein zentrales Steuerungsinstrument, um gezielt hochschulweite Maßnahmen beispielsweise zur Nachwuchsförderung, Gleichstellung, Qualitätssicherung, Forschungsinfrastruktur, zum Wissenstransfer und zur Internationalisierung anzustoßen.
Diese Mittel nutzt die Hochschule Trier, um das Forschungsprofil der Hochschule auf einer breitgefächerten anwendungsorientierten Lehre aufzubauen und durch eine über die Jahre aufgebaute Forschungsinfrastruktur zu stützen. Mittlerweile haben sich drei forschungsstarke Schwerpunkte herausgebildet. Die Schwerpunktthemen sind: Angewandtes Stoffstrommanagement; Intelligente Technologien für Nachhaltige Entwicklung und Life Sciences mit Medizin-, Pharma- und Biotechnologie. Weiterhin ist die Schaffung einer Forschungskultur auf allen Ebenen (Studierende, Mitarbeiter, Professoren) und die gezielte Unterstützung von Forschungsaktivitäten auch außerhalb der strategischen Forschungsschwerpunkte gemeinsames Ziel der Hochschule Trier und des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz.
Prof. Dr. Norbert Kuhn, Präsident der Hochschule Trier, begrüßt die Forschungsinitiative sehr: „Die Hochschule Trier wird die Mittel der Forschungsinitiative im doppelten Sinne nachhaltig einsetzen: Zur Etablierung ihres zukunftsorientierten Forschungsprofils mit schwerpunktspezifischer Infrastruktur, besonders durch die Schaffung von Stellen für junge Forschende, sowie durch die Förderung von bestehenden und neuen Forschungsinhalten, die sich mit nachhaltigen und energiebezogenen Fragen beschäftigen. Die Forschungsinitiative des Landes hilft uns, bestehende drittmittelstarke Forschungseinrichtungen weiter zu festigen und neue zukunftsfähige Forschungsfelder flexibel aufzubauen, da uns - im Gegensatz zu den Universitäten - die dazu notwendige Grundfinanzierung fehlt."
In diesem Zusammenhang ist insbesondere der Forschungsschwerpunkt des Angewandten Stoffstrommanagements von herausragender Bedeutung für die Hochschule Trier. Deren Aufgabe ist es, Stoff- und Energieströme auf regionaler und betrieblicher Ebene zu analysieren, Optimierungspotenziale zu erkennen und Umsetzung zu initiieren. Das Ziel ist hierbei die Erhöhung der Wertschöpfung bei sinkenden Umweltbelastungen. Seit mehr als zehn Jahren widmet sich der Forschungsschwerpunkt gesellschaftspolitischen Fragestellungen zur zukunftsfähigen Gestaltung von Regionen und Betrieben. Dabei stellt sich der Forschungsschwerpunkt durch eine interdisziplinäre Herangehensweise komplexen Problemstellungen des Stoffstrommanagements und arbeitet an intelligenten Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung auf nationaler europäischer und internationaler Ebene in enger Kooperation mit Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen. Die Forschungsziele liegen maßgeblich in der Entwicklung anwendungsnaher Methoden auf dem Gebiet der Stoffstrommanagements, d.h. Methoden zur ganzheitlichen Optimierung von Stoffsystemen mit dem Ziel der regionalen Wertschöpfung. Thematisch stehen die Forschungsfelder Regionales Stoffstrommanagement, Kreislaufwirtschaft, Null-Emission, Elektromobilität, Carbon Footprint, Biomasse- und Landnutzungsstrategien, nachhaltige Wasserwirtschaftssysteme sowie Energieeffizienz und Erneuerbare Energien im Fokus der Intensivierung und dem Ausbau der Forschungstätigkeiten.
Aber auch das zweite Schwerpunktthema „Intelligente Technologien für Nachhaltige Entwicklung“ (ITNE) ist für die Hochschule Trier von besonderer Bedeutung. Verschiedene Institute betreiben bereits seit Jahren erfolgreich öffentlich und industriell geförderte Forschung. Gemeinsamer inhaltlicher Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten der Beteiligten ist das Thema nachhaltige Entwicklung mit dem Ziel, ressourceneffiziente Technologien und Verfahren zu entwickeln. Die beteiligten Institute haben entsprechend ihrer inhaltlichen Schwerpunkte die vier am Forschungsschwerpunkt ITNE beteiligten Forschungsfelder (Informationssysteme für eine nachhaltige Entwicklung (ISNE), Energieeffiziente Systeme (EES), Mobilität der Zukunft (MOZ) und Umweltgerechte Produktionsverfahren (UPV)) gebildet, die sich – miteinander verzahnt – an dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung ausrichten.
Der Fokus der Forschungsarbeiten im Forschungsprojekt Life Sciences Medizin-, Pharma- und Biotechnologie liegt in der Entwicklung von Innovationen in den Forschungsfeldern Medizintechnik und Verfahrenstechnik/Biotechnologie. Sie tragen zur Optimierung der Effizienz und Wirtschaftlichkeit bei oder bieten die Möglichkeit, neue Standards zu setzen. Durch stetige Integration modernster Technologien entstehen dabei neue interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsfelder.
Durch den engagierten Einsatz in allen verschiedenen Forschungsthemen einhergehend mit einer klaren Profilierung und durch Innovation sowie Interdisziplinarität baut die Hochschule Trier stetig ihre Wettbewerbsfähigkeit aus.
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