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IT-Unterstützung für Kulturschaffende unter dem Slogan "Wir schaffen Kultur"

Arbeiten auf Distanz. Kulturveranstaltungen abgesagt. Kino und Theater geschlossen. So ist unsere Arbeits- und Lebenswelt zurzeit gekennzeichnet. Daher gilt insbesondere folgende Erkenntnis: Wer kämpft trotzt IT Kenntnissen nicht mit der Lauffähigkeit der Informationstechnik? Und wem fehlen nicht kulturelle Ereignisse?

Studierender präsentiert seine Ausarbeitung per ZOOM – Foto: Jonas Zimmer

Um diesem Dilemma zu begegnen wurde von Frau Prof. Dr. Kuhn  im Rahmen der Lehrveranstaltung „IT-Management“ den teilnehmenden Masterstudierende des Fachbereichs Wirtschaft und Informatik der Hochschule Trier das Thema Unterstützung von Kulturschaffenden  mit Hilfe von IT zur Bearbeitung vorgelegt. Am 19.01.2021 wurden die Ergebnisse einem Publikum aus der Kulturbranche vorgestellt. Aufgrund der mit der Corona-Pandemie verbundenen Schwierigkeiten war es naturgemäß den Studierenden ein großes Anliegen die Branche der Kulturschaffenden zu unterstützen und brauchbare IT-basierte Systemlösungen zu präsentieren. Der Schwerpunkt jedes Studierenden lag in unterschiedlichsten Bereichen, sodass unter dem verbindenden Slogan “Wir schaffen Kultur”, von dem Masterstudenten Fabian Roth erfunden, IT-Unterstützungen von der Vernetzung zwischen Kulturschaffenden, Kulturvermarktung, Kulturinteressierten der Thematiken Generierung von Fördermitteln über den gezielten Einsatz von sozialen Medien bis hin zur Serviceunterstützung der Kunstschaffenden selbst abgedeckt wurde. Die Präsentation erfolgte - pandemiegetrieben - in diesem Jahr über ZOOM und löste interessante Diskussionen bei den anwesenden Gästen aus.

In den integrierten Diskussionsrunden der 3 angebotenen Session wurde der Meinungsaustausch zwischen anwesenden Gästen, Kulturschaffenden und Studierenden gefördert und vorangetrieben. Insbesondere wurde von Frau Christina Biundo, Leiterin der Servicestelle Kulturelle Bildung RLP, die Erstellung einer europaweiten Vermarktungsplattform zwischen Kulturschaffenden und Arbeitgebern als positiv aufgefasst und mit weiteren Wünschen sowie Anregungen, insbesondere des Einschubs einer analogen Ebene beim Erwerb oder vor Vertragsabschluss, ergänzt. Sie machte auf die vielen finanziellen Unterstützungsmittel in RLP aufmerksam. Hiltrud Zock, Stiftungsbeauftragte für Public Relations, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Kulturstiftung Trier sowie Marita Massoth, Freischaffende Künstlerin aus Trier, würden sich eine Implementierung und zukünftige Vertiefung dieser Projektansätze sehr wünschen, sodass alle Kulturschaffenden von der Projektarbeit der Studierenden profitieren können.

Weitere Arbeit wird aber insbesondere darin bestehen, dass die IT-Unterstützung nicht ohne weitere Hilfe eines Informationsmanagers zur Übernahme von strategischen sowie organisatorischen Aufgaben erfolgen kann, wie letztes Jahr bereits konzeptionalisiert und vorgestellt. Dabei wurde angemerkt, dass sich zwar der Organisationsaufwand von Kulturschaffenden durch eine geeignete IT-Unterstützung reduzieren lässt, dieser aber nie gänzlich verschwinden und auch zukünftig regelmäßigen Support benötigen wird. Dennoch erscheint genau dies die gesuchte Hilfestellung bei der Wahl von geeigneter IT, Zeitersparnis sowie Aussagen zur Qualität und Nachhaltigkeitsprüfungen durch IT-Fachkräfte.  Die Vermarktung von Kunstobjekten, welches gerade in der Anbahnungsphase, das Thema von Gresë Dragusha, sowie in der Verkaufsphase, vorgestellt von  Zoheir Mecheri, mit IT unterstützt werden kann, dürfte eine Reduzierung der heute üblichen Marketingkosten von 35 % und eine Erhöhung der Erlöse für eine Künstler*in in Höhe von 15% erwarten lassen. Diese Zahlen wurden von Arlind Dumani im Zusammenhang mit der Vorstellung von seinem Projekt STRONC („Streaming“ und „Concert“) in Spiel gebracht. Das Projekt beschäftigt sich mit der Suche nach geeigneten Musiker*innen, wenn ein Song von einem Kunden für sich oder als Geschenk live gespielt werden soll. Dabei wird der Ortsbezug der Besetzung der Band sowie ein passendes Tonstudio ebenso berücksichtigt wie Song-Matching durch Soundanalyse, um weitere Angebote mit ähnlichem Klang dem Kunden anbieten zu können.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Studierenden einen deutlichen Mehrwert in der theoretischen und praktischen Ausarbeitung zur zukünftigen IT-Unterstützung für Kulturschaffende erzielt haben. Insbesondere der antifragile Ansatz in der Bearbeitung des Projekts hat die Eigenverantwortung für das gewählte Thema eines jeden Studierenden außerordentlich gefördert. Es bleibt abzuwarten, ob die geladenen Gäste organisatorisch und finanziell die Umsetzung dieses Projekts wahrnehmen können und im Weiteren gemeinsam mit den Studierenden, der betreuenden Professorin Frau Dr. Kuhn sowie der Hochschule Trier die Kulturszene gefördert werden kann.

Abschließend möchten sich alle Studierende herzlichst bei Frau Prof. Dr. Kuhn bedanken und in diesem Zusammenhang leider auch verabschieden. Wir hatten das Glück mit Frau Prof Dr. Kuhn in ihrem letzten Semester als dozierende Professorin an der Hochschule Trier zusammenarbeiten zu können. Für ihren neuen Lebensabschnitt wünschen wir ihr von Herzen alles Gute und viel Gesundheit!

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