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Erfolgreiche Promotion an der Hochschule Trier – Auf dem Weg zum intelligenten Kabel

Prof. Dr.-Ing. Armin Wittmann; Promovend Tobias Ehlenz; Präsidentin der Hochschule Trier Prof. Dr. Dorit Schumann

Das Fließband einer großen Produktionsstätte stoppt, die Produktion steht still. Ein solches Szenario kann Unternehmen große Verluste bescheren. Häufig liegt der Fehler an einer Energie- oder Datenleitung, die unvorhergesehen versagt hat. Diesem Problem hat sich der Promovend Tobias Ehlenz angenommen. Während seiner Promotion war sein Ziel die Grundlage zur Lebensdauervorhersage von Kabeln zu schaffen.

Gegenstände unserer Umwelt werden zunehmend „intelligent“ und koordinieren sich untereinander. Fabrikationsanlagen sagen vorher, wann sie ausfallen. Für die teilweise kritischen Verbindungen, die durch Strom- oder Datenleitungen realisiert werden, gilt dies bis dato noch nicht.  Gleichzeitig stellt die fortschreitende Automatisierung an Leitungen hohe Anforderungen hinsichtlich ihrer mechanischen und elektrischen Eigenschaften. Automatisierungsprojekte im Rahmen von Industrie 4.0, Elektromobilität und Autonomes Fahren bedeuten ein Vielfaches mehr an Kabeln und Leitungen als in bisherigen Anwendungen. Die Systemsicherheit erfordert, dass Kabel und Leitungen nicht ausfallen dürfen, wenn der Mensch als letzte Instanz nicht mehr eingreifen kann.

Da ist es erstaunlich, dass Leitungen derzeit noch unzureichend erforscht sind.  Tobias Ehlenz hat im Rahmen einer kooperativen Promotion mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg an der Hochschule Trier, im Labor für angewandt Produktionstechnik (LAP) von Prof. Dr.-Ing Armin Wittmann, an der Lebensdauervorhersage für Leitungen/Kabel geforscht. In seiner sehr erfolgreich abgeschlossenen Dissertation konnte Ehlenz verschiedene Indikatoren definieren, die auf Verschleiß schließen lassen. Beispielsweise zeigt er, dass unter langanhaltender Belastung Gefügeveränderungen und Oberflächenrauheiten im Kupferwerkstoff schon vor einem Kabelbruch auftreten. Diese Auffälligkeiten können nun elektrisch gemessen werden und schaffen somit eine Grundlage für ein Kabelmonitoring-System.

Seine Forschungsergebnisse tragen zu einer vorhersehbaren Produktlebensdauer bei und gewährleisten somit eine höhere Zuverlässigkeit in vielen Branchen. Weiterhin leisten die Ergebnisse auch einen Beitrag zu einer verbesserten Dimensionierung und Technologie bei der Entwicklung sowie Herstellung von Leitungen. Aus der Promotion gingen zahlreiche Veröffentlichungen und mehrere Patente hervor.

Nach seiner Ausbildung als Mechatroniker studierte Tobias Ehlenz von 2010 bis 2015 Wirtschaftsingenieurwesens an der Hochschule Trier und ist nun als Entwicklungsingenieur bei einem in Rheinland-Pfalz ansässigen Automobilunternehmen tätig.

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