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Auftakt der Ringvorlesung „Nachhaltigkeit angewandt erleben“: Exkursion zum Wasserwerk Irsch

Mit einer spannenden Exkursion zum Wasserwerk Irsch der Stadtwerke Trier startete die Ringvorlesung „Nachhaltigkeit angewandt erleben“ ins Sommersemester 2025.

Rund zehn Studierende nutzten die Gelegenheit, sich ein umfassendes Bild davon zu machen, wie moderne Technologien und Nachhaltigkeit in der regionalen Wasserversorgung ineinandergreifen. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Kooperation zwischen der Fachrichtung Gebäude-, Versorgungs- und Energietechnik und den Stadtwerken Trier statt und bot praxisnahe Einblicke.

Durch eine anschauliche Präsentation erhielten die Teilnehmenden zunächst einen Überblick über die Geschichte des Wasserwerks, dessen technische Kapazitäten und die zentrale Rolle der Trinkwasserversorgung für die Stadt Trier und ihr Umland. Die Wasserwerke Irsch und Kylltal versorgen gemeinsam rund 160.000 Menschen mit frischem Trinkwasser. Besonders spannend war zu sehen, wie das Rohwasser an der Riveristalsperre entnommen wird. Die Talsperre, die ganz in der Nähe des Wasserwerks liegt, fasst ungefähr 4,6 Millionen Kubikmeter Wasser. Ein besonderes Highlight: Das natürliche Gefälle zwischen Riveris und Irsch wird genutzt, um mithilfe von Turbinen Strom zu erzeugen. 

Im Wasserwerk Irsch werden täglich rund 40.000 Kubikmeter Rohwasser aufbereitet. Dabei kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz: Aufhärtung, Flockenfiltration, Entsäuerung und Desinfektion sorgen dafür, dass das Wasser höchsten Qualitätsstandards entspricht. Dabei spielt auch der Einsatz von KI eine große Rolle. So wird etwa die energieintensive Aufbereitung des Trinkwassers gezielt dann durchgeführt, wenn grüner Überschussstrom verfügbar ist. Bei zusätzlichem Stromüberschuss wird Wasser in die Hochbehälter gepumpt – dabei bezieht das System aktuelle Wetterprognosen und Verbrauchsdaten mit ein. Die Stadtwerke können so mithilfe intelligenter Steuerungssysteme den Energiebedarf der Anlagen vorausschauend planen und steuern und so Ressourcen noch effizienter und nachhaltiger nutzen.

Die Kombination aus Eigenerzeugung, intelligenter Netzsteuerung und vorausschauendem Energiemanagement gilt als innovativer Ansatz mit deutschlandweitem Vorbildcharakter für eine dezentrale, regionale Energiewende. Für die Studierenden war die Exkursion ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Versorgungssicherheit zusammenwirken und welche Zukunftsperspektiven solche Ansätze bieten.

Herzlichen Dank an die Fachrichtung Gebäude-, Versorgungs- und Energietechnik sowie die Stadtwerke Trier für die Beteiligung an der Ringvorlesung!

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