Progressive Sustainability in Fashion

Studierende wurden in dem Projekt aufgefordert Lösungen und Perspektiven für mehr Nachhaltigkeit in der Produktentwicklung, Kommunikation und Geschäftsmodellen, bedingt durch digitale Möglichkeiten und internationale Zusammenarbeit, zu entwickeln.

Das Projekt gliederte sich in drei Phasen:

1) In vorbereitenden virtuellen Treffen und Seminaren bildeten sich drei international besetzte Teams, die Lösungsansätze für drei Challenges im Bereich Produktentwicklung, Kommunikation und Geschäftsmodellen des Praxispartners C&A entwickelten. Die Arbeit virtuell begleitend und im Rahmen einer Kick-off Projektwoche an der Hochschule Trier fanden öffentlich zugängliche Vorträge zu Fragen der Ökologie, Ökonomie und Kultur in der Modeindustrie unter dem Aspekt der Nach­haltigkeit durch namhafte Experten aus der Modebranche statt. Im geschlossenen Rahmen wurden die Zwischenergebnisse dem Praxispartner präsentiert. Anschließend erhielten die Studierenden Feedback. Hierzu waren der Head of Sustainability und Head of Communication in Trier vor Ort.

2) In transnationalen virtuellen Teams entwickelten die Studierenden für den Praxispartner darauf aufbauend konkrete Lösungen, um Produkte und Abläufe in der Mode- und Kon­sumgüterindustrie umwelt- und sozialverträglicher zu gestalten. Hierbei wurden sie in regelmäßigen virtuellen Coaching-Sessions durch den Praxispartner und die Lehr­kräfte begleitet. 

3) Während einer abschließenden Pro­jektwoche in Portugal finalisierten und präsentierten die internationalen Studierendengruppen ihre Lösungsvorschläge. Sie erhielten diesmal von Vertreterinnen der Kommunikationsabteilungen des Praxispartners Feedback. Zuvor wurden schon virtuell den Vertretern der Abteilungen Nachhaltigkeit, Visual Merchandising und Produktgestaltung virtuell die Ergebnisse präsentiert. Ebenso wurden Produktionsstätten und Vorträge von Modeunternehmen und Designern besucht, in denen sich die Studierenden detailliert über die berufliche Praxis informieren konnten. 

Die jeweiligen Treffen vor Ort wurden durch ein kulturelles Rahmenprogramm begleitet, dass den Studierenden Einblick in Kultur des Gastgeberstandortes gegeben hat.

Dabei wurden unter anderem Ziele der UN adressiert. Beispielsweise Nachhaltigkeit in den Bereichen industrielle Produktion, Konsum und Klimaschutz voranzutreiben sowie die soziokulturelle Entwicklung in Hinsicht auf die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern. Das Projekt sorgte im Rahmen dieser Ziele überdies für eine hochwertige Bildung und internationale Vernetzung der Teilnehmenden.

Die einwöchige Summer School fand als Auftakt des Projekts im Rahmen des 100jährigen Jubiläums der Fachrichtung Modedesign im Juli 2022 in Trier statt. Hier wurden diverse Workshops und Vorträge zur progressiven Nachhaltigkeit im Bereich des Modedesigns am Standort Trier, sowie ein kulturelles Begleitprogramm für die Studierenden der Partnerhochschulen und der Studiereden der Hochschule Trier angeboten.

Begleitet wurde dies durch digitale Vortragsreihen und Projektarbeiten, die in verschiedenen Seminaren der Fachrichtung Modedesign stattfanden. Ergänzt wurde dies durch Coachings zur interkulturellen Kommunikation und virtuellen Projektarbeit.

Der Praxispartner C&A fungierte dabei als impulsgebender Auftraggeber, das sich vorbehalten hat, die entwickelten Lösungen und Handlungsempfehlungen in die Abläufe des Unternehmens bzw. der Einrichtung zu integrieren. Derzeit denkt C&A über eine Wanderausstellung der studentischen Ergebnisse in ausgewählten Filialen nach. Ebenso möchten die teilnehmenden Partnerhochschulen eine Wanderausstellung über das Projekt durch die Standorte der Hochschulen initiieren.

Der Mehrwert der digitalen Formate und Prozesse bildete sich vor allem durch die den vereinfachten Zugang zu den Inhalten und der Kommunikation der Projektpartner miteinander. Wie sich herausstellte und von den Studierenden betont wurde waren die Treffen in Präsenz ebenso sehr wichtig.

Alles in allem bildet diese Form der Organisation und Durchführung von Projekten sehr gut die berufliche Praxis im Bereich Modedesign/Modeindustrie ab und ermöglicht den Studierenden verbesserte Kenntnisse für einen erfolgreichen Berufseinstieg. Auch aus anderen Kooperationen mit der Wirtschaft, die seit mehreren Jahrzehnten mit Studierenden der Fachrichtung durchgeführt werden.

Der beim Abschlusstreffen von allen teilnehmenden Vertretern der Partnerhochschulen geäußerte Wunsch war die Fortsetzung des Projekts. Der internationale Wissenstransfer unter den Partnerhochschulen und den Praxispartnern war sehr hoch. Dies betonten alle Partner nochmals.

Ebenso konnte man starke Kompetenzgewinne der Studierenden feststellen, die dies ebenfalls so bestätigten. Besonders nachhaltig sind die internationalen Verbindungen zu betonen, die auch langfristigere Kooperationen in Aussicht stellen. Besonders interessant ist Portugal für die deutsche Modebranche als sich stark entwickelnder Partner in nachhaltiger Textilproduktion. Eine Stärkung dieser Achse ist für die Hochschule als Standort für industrienahe Modestudiengänge, die das Profil der Fachrichtung seit Jahren prägen, sehr wichtig.

Als Herausforderung stellte sich für die Studierenden die kontinuierliche Zusammenarbeit der Teams, kulturelle Unterschiede des Umgangs und die virtuelle Arbeit in der Gruppe dar. Durch das erste Treffen vor Ort, nach mehreren Monaten der virtuellen Zusammenarbeit , stellte sich als sehr wichtig heraus, da dies die Dynamik in den Gruppen sehr positiv veränderte. Ebenso war ein zweites Treffen wichtig, um die um die Verbindungen der Projektteilnehmer und des Praxispartners zu vertiefen und zu verstetigen.

Ebenso zu erwähnen ist die sehr hohe Qualität der studentischen Ergebnisse, die auch durch den Praxispartner C&A bestätigt wurden. Die Erwartungshaltung von C&A wurde nach eigener Aussage weit übertroffen. Das sehr praxisbezogene Arbeiten der Studierenden und deren erzielte Ergebnisse im Portfolio werden vielen beim Einstieg in den Beruf sehr unterstützen. Ebenso stellte sich heraus, dass diese Art von Projekten besonders für das Angebot in höheren Semestern platziert sein sollte, da es eine optimale Erweiterung der im Studium erworbenen Kenntnisse bildet, die hier angewandt werden können.

PROGRESSIVE SUSTAINABILITY IN FASHION  Semesterprojekt Master

TRIER, PORTO, MASSTRICHT, BIRMINGHAM 2022

AUSTAUSCHPROJEKT

 

PHOTOGRAPHY Michelle Geist, Christian Bruns

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