VOGUING X MEMPHIS MODERN INSZENIEREN, GEHT DAS ? Hierbei geht es vor allem darum, den in den 80iger Jahren aufgekommen und nur kurz andauernden Stil, in das heutige Jahrzehnt neu zu interpretieren. Dazu muss man sich jedoch erst einmal die Fülle an heute existierenden und kollidierenden Stilen erfassen und separieren. Der sich immer schneller verbreitende Minimalismus scheint dabei als offensichtlicher Kontrast zu den starken, auffälligen Farben des Memphis-Designs perfekt für eine Neuinterpretation zu sein. Betrachtet man das Memphis-Design genauer, fallen vor allem stark deckende Farben, sowie asymmetrische Muster und Designs auf. Das Design dieser Bewegung sollte die konventionellen, Formen aufbrechen und ebnete so den Weg zu einer viel individuelleren Welt. Um dies zu erreichen wurden die Stücke aus verschiedenen elementaren geometrischen Formen (Kegel, Kugeln, Pyramiden, Würfel) geschaffen, man verzichtete so gut es ging auf rechte Winkel und stellte die Funktionalität teilweise in den Hintergrund, wobei das Design die Oberhand erlangte.
Der Minimalismus hingegen verzichtet komplett auf stark auffallende Farben und orientiert sich zum Großteil an Erdtönen, sowie einzelnen zurückhaltenden und wenig auffallenden Farben. Der Minimalismus zeichnet sich durch seine Klarheit und Nüchternheit im Design, als auch in der Farbgebung aus. Hierbei ist es jedoch wichtig Nüchternheit nicht mit Gelangweilt zu verwechseln. Gerade heute in der überladenen Welt, sei es Mode Architektur oder Kunst, sind es oft die einfachen Dinge, die es schaffen uns für sich zu gewinnen. Ihre Klarheit gibt uns einen Moment der Ruhe und Gelassenheit, wir werden nicht von grellen Farben oder viel zu übertriebenen Designs gestört. Ganz im Gegenteil, der Minimalismus zeit sich offen und klar, die Aussage ist verständlich und doch nicht aufdringlich.
Nun stellt sich das Problem diese zwei, doch stark kontrastierenden Stile zusammenzubringen und dabei trotzdem nicht die charakteristischen Eigenschaften der jeweiligen Bewegung zu verlieren. Was diese beiden Designstile jedoch gemeinsam haben ist ihre Asymmetrie, sowie ihre Art Formen in die Designs einzubringen. Dies scheint auf den ersten Blick zwar abwegig, doch beide bedienen sich den Grundformen der Geometrie. Um dieses Gefühl besser verstehen und visualisieren zu können, habe ich sowohl Architektur, Innenarchitektur, Kunst und Design dieser beiden Richtungen betrachtet und versucht ein minimalistisches Konzept zu entwickeln, um so mein eigenes Design zu portraitieren. Besonders auffällig war dabei die Marke Jil Sander. Sowohl die Designs der Produkte als auch die der Stores erinnerten stark an die Charakteristik des Memphis, bedient sich jedoch einer ganz anderen Farbpalette.
Die Designs der Stores orientieren sich an den Farben schwarz, weiß sowie beige und setzen einzelne Akzente mit goldener Dekoration ( z.B. Schmuckkästen ). Die Designs sind zurückhaltend und dezent, entweder in den Farben des Stores oder in Pastelltönen ( blau, grün, gelb,.. ) gehalten. Nun gilt es aus den verschiedenen Bereichen, etwa Innenarchitektur und Kunst ein Design zu erschaffen, welches die oben aufgeführten Punkte aufgreifen, gleichzeitig aber auch eigene Elemente mit einbeziehen soll. Das Thema Voguing beschreibt vor allem das Posen und die Tänze in den Ballrooms der 70er Jahre, stammt aber ursprünglich von den extravaganten Posen auf den Covern der Vogue. Die Tänze waren sehr frei und ausdrucksstark, genau wie die Looks der Teilnehmer. Es galt mehr ist mehr. Die Outfi ts waren übertrieben und extravagant, sie sollten etwas ausdrücken und der Welt zeigen wer man ist. Diese Stärke, die Offenheit, aber vor allem das Selbstbewusstsein sowohl in den Entwurf, als auch später auf die Fotos und das Model zu Übertragen ist das Ziel.
THE GOLDEN PATH Joshua Hammer
MENTOR Professor Christian Bruns
3. SEMESTER BACHELOR
FOTOS Simon Stenger
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