cocooning
/kəˈkuːnɪŋ/
Substantiv, Neutrum [das]
1. vollständiges Sichzurückziehen in die Privatsphäre; das Sichaufhalten zu Hause als Freizeitgestaltung
Verhaltensform, die im Rückzug von der komplexen, bedrohlichen und unkontrollierbaren Umwelt
in die eigenen vier Wände besteht.
Wir flüchten uns in einen Raum, der nicht unbedingt physischer Raum sein muss, in dem wir das Gefühl von Sicherheit spüren. In dem die Negativität in unserem Umfeld nicht eindringen kann. Sicher, behütet, jedoch gleichzeitig auch abgeschottet, realitätsfern. Wir beklagen und verfluchen die Welt um uns herum, die immer weiter in die Ferne rückt. Es ist keine bewusste Handlung, sondern entsteht in unserem Unterbewusstsein. Wir spinnen eine Illusion wie einen Faden, der sich nach und nach zu einem Kokon verknüpft, der uns vollständig umhüllt und aus dessen inneren heraus die Welt nicht mehr klar wahrzunehmen ist.
Eine der wichtigsten Inspirationsgrundlagen sind die Tanzperformances von Loïe Fuller, die Ende des 19. Jahrhunderts die Wegbereiterin des modernen Tanzes und der Inszenierung durch Licht war. Der Stoff formt durch gezielte Bewegung flügelähnliche Muster, die die Tänzerin wie einen fliegenden Falter wirken lassen. Das Zusammenspiel von Weichheit des Stoffes, den sanften formen und der Spannung und Energie des Tanzes, erweckten die Assoziation eines aus dem Kokon ausbrechenden Falters.
BOMBY MORI Nadja Führinger
MENTOR Professor Christian Bruns
1. Semester Master
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