Protestkleider

Die Publikation mit dem Titel „Protestkleider: Kleidung und die ästhetische Politik der Straße“ wird sich mit der großen Rolle, die aktuell Kleidung im Rahmen unserer Protestkultur spielt, beschäftigen. 
Aktuell sind uns einzelne Kleidungsstücke oder textile Ensembles weltweit als Kennzeichen politischen Widerstands im Rahmen von Straßendemonstrationen geläufig, wie bspw. gelbe (Warn-)Westen, rosa Mützen oder auch Sturmhauben: Sie haben sich als Symbole politischer Ambition insbesondere durch das World Wide Web verbreitet. Textile Präsenz, die auf der Straße ihren Anfang nimmt, geht über das Internet nahezu in Echtzeit viral und mobilisiert durch ihre sensuell-materiale Qualität translokale Bündnisse des Widerstands.
Die enorme transnationale Rolle von Protestkleidung soll daher im Kontext der kulturellen Praxis des sich Kleidens eingehend unter folgender Fragestellung untersucht werden: Ist eine spezifische Protestkleidung in der Lage transnational neue Bedeutungen sowie neue Konstellationen von politischen Symbolen, Zeichen und auch neue aktivistische Handlungsanordnungen bzw. Bündnisse zu erzeugen? 
Die Untersuchung widmet sich einer Forschungslücke in Bezug auf die politische Sichtbarkeit durch Kleidung und fokussiert dabei zudem die Kategorien Gender und Race, die weltweit den Anlass für zahlreiche und unterschiedlichste Protestaktionen gaben (z.B. im Iran oder in den USA, wie bspw. der „Million Hoodie March“, New York 2012).