Kunststoffrecycling in Togo

Foto: Philipp Kern

Im Wintersemester 2021/2022 hat ein kleines Team von Studierenden sich mit der Entwicklung von Techniken zur Weiterverwendung von Kunststoffabfällen in Togo beschäftigt. Ziel war es, die Weiterverwendung definierter Reststoffe als Wertstoffe zu ermöglichen. Die Ergebnisse wurden im April 2022 vor Ort in Togo von den Studierenden in einem Workshop erstmals vermittelt.
Die Gesellschaft in Togo nutzt Kunststoffe noch nicht so lange und ausgiebig, wie wir das tun – und wir sahen eine Chance, diesen Umstand zu nutzen, um gebrauchte Kunststoffe als Wertstoffe zu etablieren. Ein Material, das überall herumliegt und wieder eingesetzt werden kann, könnte doch für die Bevölkerung vor Ort interessant sein. Das wäre ein win-win: Es würde weniger Kunststoffmüll herumliegen und die Bevölkerung vor Ort könnte ihre Einkommenssituation gegebenenfalls verbessern.

Inhalt des Seminars waren:
•    Analyse der Situation
•    Recherche nach und Entwickeln von Grundtechniken zur Weiterverarbeitung
•    Entwicklung von Kommunikationsmitteln zur Weitergabe der gefundenen Lösungsansätze

Was für ein Umdenken benötigt wird, sind praktische Ansätze, die zeigen, wie der Reststoff
zum Wertstoff wird. Im ersten Schritt ging es hier um die mechanische Umformung von gebrauchten Kunststoffen. 
Die lokale Organisation EcoCent hat zusammen mit natureOffice vor Ort im Frühjahr und Sommer 2021 den Kunststoffmüll von 130 kooperierenden Haushalten in 5 Sammlungen dokumentiert. 
Die Studierenden haben diese über 400 Bilder ausführliche analysiert und das Ausgangsmaterial für die Entwicklung der Techniken für die Weiterverarbeitung identifiziert. Der „Alltagskunststoff“ besteht in erster Linie aus Plastikbeuteln, die man beim Einkauf – oft auch an Stelle einer „richtigen“ Verpackung – für beinahe alle Produkte bekommt. 
Das Material der Tüten wurde freundlicherweise vom IKK, dem Institut für Kunststoff und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover, untersucht, um sicher zu sein, dass es sich nicht um gesundheitlich bedenkliches Material handelt.

Ein Sponsoring der Firma beeline ermöglichte es, Ende April 2022 einen Workshop vor Ort in Togo unter reger Beteiligung durchzuführen.

Konsortium Hochschule Trier, natureOffice (Wiesbaden), ecoCent (Kpalimé, Togo) und dem IKK, Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik an der Leibniz-Universität (Hannover)
Gefördert durch beeline GmbH Köln
Laufzeit Oktober 2021 - April 2022

Projektleitung an der Hochschule Trier:

Prof. Harald Wilhelm Steber
Prof. Harald Wilhelm Steber, Dipl.-Des.
Professor FB Gestaltung - FR Kommunikationsdesign

Standort

Paulusplatz | Gebäude S | Raum 109
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