Am Beispiel einer Videoinstallation der Künstlerin Mika Rottenberg (*1976) untersucht das Forschungsprojekt, wie Aspekte unseres zeitgenössischen Kapitalismus in der bildenden Kunst reflektiert werden. Die exemplarisch analysierte Videoarbeit mit dem Titel „NoNoseKnows“ wurde erstmals 2015 auf der Kunstbiennale in Venedig gezeigt. Das Forschungsprojekt untersucht die semantisch-narrativen Bezüge dieser Videoinstallation zur aktuellen global agierenden Arbeitswelt, die von der Künstlerin auf kritische und zugleich sehr humorvolle Art und Weise verhandelt werden. Im Anschluss an spezifisch postmoderne Verfahren der Allegorese und im Zusammenhang medialer Selbstreflektion wird die differenzierte Sicht auf den zeitgenössischen Kapitalismus in seiner postfordistischen Verfasstheit herausgearbeitet. Dabei wird deutlich, dass heutige künstlerische Arbeit eng mit den Idealen des Postfordismus verwandt ist und insofern ebenso Gegenstand einer prüfenden Selbstreflexion in der Videoinstallation ist. In der Auseinandersetzung mit dem Surrealismus und seiner Rezeption in der zeitgenössischen Kunst wird zugleich dessen Rolle bei der Herausbildung einer postfordistisch geprägten Arbeitswelt kritisch evaluiert. Ergebnis des Forschungsprojektes ist ein umfangreicher Aufsatz, der im "Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft" (Bd. 46, 2020) veröffentlicht wurde.
Laufzeit | August 2019 - März 2020 |
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