Das Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines sehr leichten Schaumbetons, welcher als mineralisches nichtbrennbares umweltfreundliches Dämmmaterial eingesetzt werden kann und dadurch zur Optimierung von Ökologie, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit im Bauwesen beitragen kann. Das innovative Material soll im Gegensatz zu anderen mineralischen Schaummaterialien mit einem ökologischen Schaumbildner aus Lipiden, sog. Rhamnolipiden, und einer Zementleimmischung, bestehend aus Zement, Hydroxylapatit, Metakaolin sowie anderen mineralischen Komponenten, unter Umgebungstemperatur und -druck auf der Baustelle oder im Werk hergestellt werden können.
Die Verwendung von Rhamnolipiden als Schäumungsmittel unterscheidet sich von gängigen proteinbasierten Schäumungsmitteln. Dadurch ist der Schaumbeton nicht anfällig für eine schädliche Schimmelpilzbildung und aufgrund der Nicht-Brennbarkeit des Schaumes ist auch ein erhöhter Brandschutz gegeben. Um ein Material mit einer gewünschte Dämmwirkung zu erhalten, soll in diesem Vorhaben ein innovativer Schaumbeton mit einer sehr niedrigen Rohdichte von <200 kg/m3 und einer damit einhergehenden geringen Wärmeleitfähigkeit von <0,035 W/(mK) mit einer ausreichenden mechanischen Festigkeit entwickelt und optimiert werden.
Der innovative Schaumbeton eröffnet aufgrund seiner wesentlichen Vorteile gegenüber anderen Wärmedämmstoffen (kostengünstig, nicht brennbar, umweltfreundlich, nicht schimmelpilzanfällig, etc.) eine Vielzahl von neuen Anwendungsgebieten. Ziel dabei ist, es die konventionellen Dämmstoffe konsequent zu ersetzen, was wiederum eine Anpassung des Schaumbetons an die spezifischen Anforderungsprofile der verschiedenen Bauteilkonstruktionen erfordert. Sowohl im Neubau als auch in der energetischen Bestandssanierung bieten sich dadurch umfangreiche Anwendungspotentiale für eine nachhaltige Wärmedämmung mit dem innovativen Schaumbeton an. Für eine breite Anwendung in unterschiedlichen Außenwand- und Dachkonstruktionen sollen deshalb verschiedene Schaumbetone mit aufgabenspezifischen Eigenschaften entwickelt werden und deren Herstellungsverfahren entsprechend optimiert werden.
Konsortium | Firma Hagemeister, CCM-Concepts GmbH, Biotensidion GmbH, Green Building R&D GmbH, Fraunhofer IBP, Hochschule Trier |
Laufzeit | 2019-2021 |
Gefördert durch | Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im 7. Energieforschungsprogramm „Innovationen für die Energiewende“ (EnOB – Forschung für Energieoptimiertes Bauen) |
Fördersumme | 1.715.544 €, Anteil der Hochschule Trier: 271.245 € |
Prof. Peter Böhm
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