Das Forschungsprojekt ist ein Gastbeitrag für das Graduiertenkolleg 1662/1 "Religiöses Wissen im vormodernen Europa (800-1800). Transfers und Transformationen - Wege zur modernen Wissensgesellschaft", das an der Universität Tübingen angesiedelt ist. Das Projekt ist Teil der Sektion "Passion - Opfer - Blut" und untersucht exemplarisch den Beitrag der Kunst zum Passionsdiskurs der Moderne. Es leistet eine kunstgeschichtliche Analyse des Werkes von Joseph Beuys und verknüpft dies mit der figuralen Semantik und den Imaginationstechniken der Andachtsbilder des 15. Jahrhunderts im Umfeld der Devotio moderna. Gleichzeitig untersucht es die Bedeutung der Geschichtserfahrungen des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts für die Entstehung und kreative Aneignung dieses Bildwerks, das das Sinnsystem der Passionsdiskurse und -darstellungen im religiösen Wissen des Christentums aufruft, gleichzeitig aber transformiert und entgrenzt. Die Analyse dieser Überschreitung macht sich die Ergebnisse der Trauma-Forschung zunutze und begreift das Werk als eine Auseinandersetzung mit der deutschen "Unfähigkeit zu trauern" (Margarete und Alexander Mitscherlich). Ergebnis des Forschungsprojektes ist ein Aufsatz im Sammelband "Religiöses Wissen im vormodernen Europa. Schöpfung - Mutterschaft - Passion", der 2019 im Verlag Ferdinand Schöningh erschienen ist.
Laufzeit | Dezember 2018 - Juli 2019 |
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