Exempla 2024

Die Internationale Handwerksmesse IHM findet jedes Jahr zeitgleich mit der Munich Jewellery Week statt, zu der sich zahlreiche Schmuckkünstler*innen aus Deutschland und der ganzen Welt in München einfinden, um sich austauschen und Kontakte zu knüpfen. Als größte Sonderschau der Messe wird die EXEMPLA seit 1970 auf der IHM von der Handwerkskammer München und Oberbayern organisiert. Unter der Leitung von Barbara Schmidt, Angela Böck, Wolfgang Lösche und Michael Härteis wurde in diesem Jahr das Thema „Naturstein“ ausgewählt, mit dem 600 Quadratmeter der Halle B1 bespielt wurden. Von groben Pflastersteinen bis zu fein gemahlenen Pigmenten, von steinernen Küchenarmaturen bis funkelnden Edelsteinen, von massiven Sprengungen im Steinbruch bis zum präzisen Fassen von Edelsteinen in der Goldschmiede, das Thema Stein war in seinen zahlreichen Facetten allgegenwärtig. Dabei wurden sowohl traditionelle handwerkliche Techniken als auch aktuelle und innovative Trends des gestaltenden Handwerks und der angewandten Kunst präsentiert. Die IHM zählte in diesem Jahr mehr als 90.000 Besucher*innen.

Der Campus Idar-Oberstein der Hochschule Trier, an dem drei Bachelor- und Masterstudiengänge im Bereich Edelstein und Schmuck angeboten werden, ist weltweit einzigartig. Die HWK München und Oberbayern lud die Hochschule ein, um das Thema der zeitgenössischen Schmuck(-kunst) mit Fokus auf Natur- und Edelstein exklusiv auf der EXEMPLA zu vertreten. Dafür wurde ein Teil der Steinschleife aus Idar-Oberstein nach München transportiert und dort als „lebende Werkstatt“ aufgebaut. Durch die Förderung der HWK war es möglich, dass Lehrende und Studierende aus Idar-Oberstein anreisen konnten, um den Besucher*innen der Messe das Schleifhandwerk an den traditionellen Maschinen zugänglich zu machen und ihre Leidenschaft für Edelsteine und ihre Verarbeitung zum Ausdruck zu bringen. Die Besucher*innen durften auch selbst Schleifen, Gravieren und Facettieren und ihre bearbeiteten Steine als Erinnerungsstück mitnehmen. Neben den handwerklichen Techniken der Steinbearbeitung wurden auch Semester- und Abschlussarbeiten von Studierenden präsentiert, um die große Bandbreite der in Idar-Oberstein entstandenen Arbeiten abzubilden.

Zwei weitere Stände des Campus Idar-Oberstein waren in Halle B1 vertreten. Das Kollektiv ASTONISH, bestehend aus Sharareh Aghaei (Iran), Adriana Almeida Meza (Kolumbien), Stephie Morawetz (Österreich), Gina Nadine Müller (Deutschland), Vesal Bahmani Nik (Iran),  Julia Obermaier (Deutschland) und Pei Wu (Taiwan) gründete sich 2015 als Absolvent*innengruppe der Hochschule. Seit 2016 präsentieren sie ihren Autorinnenschmuck auf nationalen sowie internationalen Schmuckmessen.

Auch die aktuelle Absolvent*innengruppe, POTATO, zeigte ihre Abschlussarbeiten in diesem Jahr erstmalig in der Öffentlichkeit. Die sechs Mitglieder, Bill Abu-Sakyi (Ghana), Julija Dobrojezzeva (Irland), Erik Lijzenga (Niederlande), Helena Renner (Deutschland), Miriam Strake (Österreich) und Ye Wang (China) hatten ihr Ausstellungsdebut einige Wochen zuvor auf der Inhorgenta gefeiert und kehrten für die IHM nach München zurück.

Die Besucher*innen der Messe zeigten großes Interesse an den Ständen des Campus Idar-Oberstein. Durch den Aufbau, der einerseits eine Werkstattatmosphäre herstellte, die zum Mitmachen einlud, und andererseits die am Campus entstandenen Abschlussarbeiten in den Fokus nahm, konnten die Besucher*innen den Weg der Steine vom Rohstein zum fertigen Schmuckstück verfolgen. Gerade in Bezug auf die Nachwuchsförderung im Stein- und Schmuckbereich erwies sich die Teilnahme an der IHM daher für die Hochschule als voller Erfolg.