Betreuung: Prof. Ute Eitzenhöfer, Levan Jishkariani M.F.A.
"Das Thema der Arbeit sind Spiegel, aber es geht nicht um Spiegel an sich. Ich werde den Spiegel als Metapher verwenden, um meinem eigenen Leben und dieser Zeit zu entsprechen. Wenn Zeit und Raum „ungültig“ sind, suche ich Nichtvorhandensein von Zeit und Raum des Spiegels nach Antworten?
Ich bin fasziniert von der Spannung, die zwischen dem Menschen und dem Spiegel besteht. Daher möchte ich auf die Beziehung zwischen Subjekt und Spiegel eingehen. Die Arbeit besteht aus drei Teilen: In erstem Teil geht um die Beziehung zwischen dem Menschen und seinem Selbst, zwischen dem Menschen und dem Anderen. Die Unmöglichkeit der Liebe entsteht, wenn der Andere verschwindet. In zweitem Teil geht es um die Frage von Realität und Illusion. Wie sieht ihre Beziehung aus? Wie weit ist der Abstand zwischen dem realen Gefühl und der Realität? Was soll man glauben, wenn man mittendrin ist? Der dritte Teil beschäftigt sich mit der Frage, wie der Mensch die Zeit erfasst. Und die Erinnerung - eine sehr persönliche Erzählung - wirkt wie ein Spiegel. Was sehen wir, wenn wir in diesen Spiegel schauen?
Die ewige Spannung zwischen dem Inneren und dem Äußeren des Spiegels besteht darin, dass das Subjekt und die Reflexion in einem ständigen Kampf um die Kontrolle stehen; sie halten ein Gleichgewicht, während sie ziehen und kämpfen.
Narzissmus tritt auf, wenn das "Selbst" zur Marionette seines Spiegelbildes wird, wenn es mit seinem eigenen Spiegelbild konfrontiert wird. Die Reflexion stärkt ihre eigene Energie, und das Selbst glaubt fälschlicherweise, dass es so aufrechterhalten wird. Dies ist vielleicht der Kompromiss des zeitgenössischen Selbst - im Angesicht des Spiegels hat das Subjekt keinen Ausweg mehr und muss sich auf das Spiegelbild stürzen, um sich selbst zu erhalten.
Und der Spiegel selbst, als Abschottung, reicht schon lange nicht mehr aus, um zwischen Realität und Illusion zu vermitteln. Für den Menschen ist die Anziehungskraft auf beiden Seiten gleich stark. Um dazwischen zu überleben, muss man erkennen, dass wir weder die Illusion aufgeben noch an der Realität festhalten müssen.
Letztendlich ist der Spiegel nur eine Metapher, ein Medium, ein Vehikel. Letztlich geht es nicht um den Spiegel selbst, sondern um die Person, die vor ihm steht. Um menschliche Handlungsfähigkeit und Kreativität ausüben zu können, müssen wir uns in der Praxis als Subjekt verstehen, ein Subjekt, das in der Zeit lebt. Anstatt also passiv vor dem Spiegel davonzulaufen, können wir versuchen, einen eigenen Spiegel zu schaffen - Erzählungen und Erinnerungen -, damit er uns vollständig reflektiert, auf uns reagiert und uns durchdringt."
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