Experimentieren. Inspirieren. Visualisieren. Dieses interdisziplinäre Studienangebot unter der Leitung von Prof. Jörg Obergfell richtet sich an Studierende aller sechs Fachrichtungen und kann zusätzlich belegt werden. Die Zusammenarbeit mit Studierenden anderer Designdisziplinen ist eine wertvolle Bereicherung des Studiums. Neue Themen, neue Materialien und neue Denkweisen wirken sich inspirierend auf die eigene Arbeit aus. Dieses Studienfach kann als künstlerisches Experiment zwischen den Studiengängen betrachtet werden. Vermeintliche Grenzen werden ausgedehnt, erweitert, gesprengt.
Selfies sind mehr als bloßer Narzissmus – sie sind eine neue Sprache der Selbstdarstellung, wie Wolfgang Ulrich betont. Sie dienen nicht nur der Selbstverliebtheit, sondern auch der sozialen Kommunikation und Identitätsbildung. In einer visuell geprägten Welt ersetzen sie zunehmend geschriebene Botschaften, indem sie Emotionen, Zugehörigkeiten und Narrative transportieren. Das Selfie ist somit nicht nur ein Symbol der Ich-Bezogenheit, sondern auch ein kreatives Ausdrucksmittel in der digitalen Kultur.
Mit Künstlicher Intelligenz verändert sich diese Bildsprache weiter: Algorithmen optimieren Gesichter, erschaffen synthetische Identitäten oder inszenieren neue Wirklichkeiten. Gleichzeitig knüpft das Selfie an die Tradition der klassischen Porträtkunst an.
In der Verschmelzung von Mensch, Technik und Natur tritt das Selfie in eine posthumane Phase ein. Körper werden durch Filter und KI zu hybriden Wesen, digitale Spiegelungen eines erweiterten Selbst. Im Sinne des spekulativen Realismus existiert das Selfie nicht nur als Abbild eines Subjekts, sondern als eigene Entität – ein Zwischenwesen, das die Grenzen zwischen organischem Leben, technologischer Mediation und spekulativer Ästhetik verwischt.
Theoretisch bietet das Seminar eine Einführung in die Gedankenwelt des spekulativen Realismus, Anthropozäns und materialbasierten Arbeiten.
Praktisch erarbeiten wir portraihafte Tonplastiken mit Hilfe von 3D Druck, Modellieren und Abguss.
Als Ergänzung und Anregung findet eine Exkursion ins Keramik Museum Westerwald statt.
Abgabe: Referat zu ausgewähltem Thema: Künstlerische Position, Text, KI, Portraitplastik aus Ton
Literatur: Kunstnatur | Naturkunst, Kunstforum International, Bd. 258 Jan - Feb. 2019
Wolfgang Ullrich (2019): Selfies. Die Rückkehr des öffentlichen Lebens. Berlin: Klaus Wagenbach. ISBN 978-3-8031-3683-1
Der Kurs bietet eine theoretische und praktische Einführung in die Holzschnitzerei. Zum einen werden der Werkstoff Holz und seine gestalterischen, bildhauerischen Möglichkeiten untersucht, indem die Eigenschaften dieses lebendigen Materials und ein Überblick über künstlerische Positionen mit Holz vom Mittelalter bis heute vermittelt werden. Zum anderen werden bildhauerische Techniken - die sich auch auf andere Materialien übertragen lassen - insbesondere mit Hohleisen und Messer geübt. Das Modul erweitert die Möglichkeiten des Modellbaus, das Verständnis für bildhauerische Grundlagen, den sensiblen Umgang mit dem Material und eine materialbasierte Profilierung der individuellen, künstlerischen Persönlichkeit.
Abgabe:
- Referat zu einer künstlerischen Position zur Arbeit mit Holz
- 3 kleine Übungsaufgaben: Relieflöffel, Miniatur
- Individuelle Holzskulptur
Literatur: Barn the Spoon, Spoon: A Guide to Spoon Carving and the New Wood Culture, Scribner, New York, 2017
ZU STUD.IP
Ein Schlosspark als Atelier unter freiem Himmel: In diesem Seminar setzen wir uns mit den Elementen der Landschaft – Wasser, Wind, Sonne und Erde – als gestalterische Kräfte auseinander. Der Park wird nicht nur Kulisse, sondern Material und Impuls für die künstlerische Auseinandersetzung mit Naturprozessen, Raum und Dauerhaftigkeit.
Im Spannungsfeld zwischen natürlicher Veränderung und künstlerischer Setzung entwickeln die Teilnehmenden skulpturale Arbeiten, die sich in den Park einschreiben und ihn nachhaltig prägen. Ob durch ortsspezifische Interventionen, kinetische Objekte, Land Art oder experimentelle Materialstudien – jede Arbeit entsteht im Dialog mit der Umgebung und den natürlichen Elementen.
Das Seminar verbindet theoretische Reflexion mit praktischem Arbeiten vor Ort. Historische und zeitgenössische Positionen der Land Art sowie Ansätze aus der ökologischen Kunst fließen in den Entwurfsprozess ein. Ziel ist die gemeinsame Gestaltung eines dauerhaften Skulpturengartens, in dem Kunst und Natur eine lebendige Wechselbeziehung eingehen.
Abgaben: Skulptur im Park, Einzelarbeit oder in Teams
In diesem Blockseminar, das an drei Terminen stattfindet, erlernen die Teilnehmenden die Grundtechniken der Fotografie. Themen wie das Belichtungsdreieck, Bildkomposition und weitere fotografische Grundlagen werden praxisnah vermittelt. Ein zentrales Element des Seminars ist eine Exkursion zum Mudam, bei der der Fokus auf Ausstellungsfotografie und künstlerischen Interventionen liegt. Im Anschluss daran erfolgt die Nachbearbeitung der entstandenen Fotografien, um das Gelernte zu vertiefen und technisch sowie kreativ umzusetzen.
Abgaben: Übungen zu Blende und Belichtungszeit, Ausstellungsdokumentation, Intervention
Literatur: Carroll Henry, Read This If You Want to Take Great Photographs, Laurence King Publishing, 2014
geboren 1976, St. Georgen im Schwarzwald
Ausbildung
Einzelausstellungen (Auswahl)
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