Experimentieren. Inspirieren. Visualisieren. Dieses interdisziplinäre Studienangebot unter der Leitung von Prof. Jörg Obergfell richtet sich an Studierende aller sechs Fachrichtungen und kann zusätzlich belegt werden. Die Zusammenarbeit mit Studierenden anderer Designdisziplinen ist eine wertvolle Bereicherung des Studiums. Neue Themen, neue Materialien und neue Denkweisen wirken sich inspirierend auf die eigene Arbeit aus. Dieses Studienfach kann als künstlerisches Experiment zwischen den Studiengängen betrachtet werden. Vermeintliche Grenzen werden ausgedehnt, erweitert, gesprengt.
Auf den ersten Blick scheint die Tätigkeit der Bricolage (Basteln) genau das Gegenteil von dem zu sein, was professionelle Designer anstreben. Sofort kommen Bilder von wackeligen, unästhetischen, kitschigen Kreationen in den Sinn, die im Hobbybereich kursieren. In jüngster Zeit hat sich der Begriff jedoch zu einer ernsthaften Form der Problemlösung entwickelt, nicht nur in der bildenden Kunst und im Design, sondern auch in so unterschiedlichen Bereichen wie der Wirtschaft, der Biologie, der Programmierung und der Sozialfürsorge, wobei Themenbereiche wie Beobachtung, Improvisation, geschickte Neukombination knapper Ressourcen, Umwandlung, Effektivität der Mittel und Selbstermächtigung eine wichtige Rolle spielen. In diesem Sinne wird während des Seminars gebastelt. Wir wollen sowohl praktisch als auch theoretisch erkunden, was es mit dieser Art der Problemlösung auf sich hat und wie sie zu unerwarteten, hochwertigen Ergebnissen führen kann.
Abgabe: Referat, Skulptur aus gefundenen Materialien
Literatur: Lévi-Strauss, Claude: Das wilde Denken, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1968
Der Kurs bietet eine theoretische und praktische Einführung in die Holzschnitzerei. Zum einen werden der Werkstoff Holz und seine gestalterischen, bildhauerischen Möglichkeiten untersucht, indem die Eigenschaften dieses lebendigen Materials und ein Überblick über künstlerische Positionen mit Holz vom Mittelalter bis heute vermittelt werden. Zum anderen werden bildhauerische Techniken - die sich auch auf andere Materialien übertragen lassen - insbesondere mit Hohleisen und Messer geübt. Das Modul erweitert die Möglichkeiten des Modellbaus, das Verständnis für bildhauerische Grundlagen, den sensiblen Umgang mit dem Material und eine materialbasierte Profilierung der individuellen, künstlerischen Persönlichkeit.
Abgabe:
- Referat zu einer künstlerischen Position zur Arbeit mit Holz
- 3 kleine Übungsaufgaben: Relieflöffel, Miniatur
- Individuelle Holzskulptur
Literatur: Barn the Spoon, Spoon: A Guide to Spoon Carving and the New Wood Culture, Scribner, New York, 2017
zu Stud.IP
In diesem Kurs setzen wir uns sowohl theoretisch als auch praktisch mit dem scheinbaren Gegensatz von Natur und Kultur auseinander. Texte aus der Philosophie und Kunsttheorie regen dabei zu einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Naturbegriff an. Diese theoretischen Überlegungen werden durch Referate zu gestalterischen Positionen ergänzt und veranschaulicht, die explizit unterschiedliche Konzepte von Natur in ihren Arbeiten thematisieren.
Im praktischen Teil widmen wir uns zunächst kleineren Übungen in den Bereichen Fotografie, Zeichnung, Skulptur und Bildbearbeitung (Photoshop). Die dafür benötigten Grundkenntnisse werden im Rahmen der Aufgaben vermittelt und eingeübt. Die Ergebnisse dieser praktischen Arbeiten dienen zum einen als Grundlage für Diskussionen, um den eigenen gestalterischen Standpunkt zu reflektieren. Zum anderen bereiten sie auf eine freie, thematische Aufgabe zum Begriff der Natur vor.
Abgaben: Referat, Photoshop Collage, Fotografie, Vogelhaus
Literatur:
Kunstnatur | Naturkunst, Kunstforum International, Bd. 258 Jan - Feb. 2019
Weber Andreas, Indigenialität, 2. Auflage, Berlin, Nicolai Publishing & Intelligence GmbH, 2019
Koert van Mensvoort: Real Nature is not Green in: Next Nature - Nature Changes Along With Us, Edition, Publisher: Actar, Editors: Koert van Mensvoort, Hendrik-Jan Grievink, 2006, pp.30-34
Fuller Buckminster, Operating Manual for Spaceship Earth, New Edition (1. Edition 1969), Zürich, Lars Müller Publishers, 2015
Caroll Henry, Read This If You Want TO Take Better Photographs, London, Laurence King Publishing, 2014
In diesem Seminar beschäftigen wir uns auf spielerische, theoretische und praktische Weise mit den Übergängen zwischen zweidimensionalen und dreidimensionalen Linien. Dabei werden Objekte mittels Drucktechniken, Projektionen, Schattenwurf und Fotografie in die Fläche überführt, während zweidimensionale Linien durch VR, AR und Installationen in den Raum erweitert werden. Dieser fließende Wechsel zwischen 3D und 2D sowie umgekehrt soll das räumliche Vorstellungsvermögen schärfen und neue Arbeitsansätze wie materialbasiertes Gestalten, Zufall und Serendipität fördern. Vorträge und Diskussionen zu Texten und künstlerischen Positionen vertiefen und inspirieren die praktische Auseinandersetzung.
Abgabe: Praktische Übungen, Freie Rauminstallation
Literatur: Gego. Linie als Objekt, Hatje Cantz Verlag; 1. Edition (3. Dezember 2013) Weibel Peter: Negative Space: Trajectories of Sculpture in the 20th and 21st Centuries, The MIT Press, 2021
In diesem Blockseminar, das an drei Terminen stattfindet, erlernen die Teilnehmenden die Grundtechniken der Fotografie. Themen wie das Belichtungsdreieck, Bildkomposition und weitere fotografische Grundlagen werden praxisnah vermittelt. Ein zentrales Element des Seminars ist eine Exkursion zum Mudam, bei der der Fokus auf Ausstellungsfotografie und künstlerischen Interventionen liegt. Im Anschluss daran erfolgt die Nachbearbeitung der entstandenen Fotografien, um das Gelernte zu vertiefen und technisch sowie kreativ umzusetzen.
Abgaben: Übungen zu Blende und Belichtungszeit, Ausstellungsdokumentation, Intervention
Literatur: Carroll Henry, Read This If You Want to Take Great Photographs, Laurence King Publishing, 2014
geboren 1976, St. Georgen im Schwarzwald
Ausbildung
Einzelausstellungen (Auswahl)
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