Einen Staatspreis in Höhe von 5.000,00 € hat Jiun-You Ou, Master of Fine Arts in Gemstone and Jewellery (MFA 2019), Idar-Oberstein, für ihre Objekte aus Tintenstein entgegengenommen. Die international tätige Schmuckdesignerin betreibt ein Atelier in Idar-Oberstein. Luisa Werner, Bachelor of Fine Arts in Edelstein und Schmuck (BFA 2021) erhält einen Förderpreis in Höhe von 1000,00 €. Sie überzeugte die Jury mit ihrem Schmuck aus rosa Aventurin.
Der Staatspreis und der Förderpreis für das Kunsthandwerk Rheinland-Pfalz werden alle drei Jahre von der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern in Rheinland-Pfalz und dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz ausgelobt. Es werden Kunsthandwerker*innen und Nachwuchstalente aus den Bereichen Keramik, Schmuck, Holzbearbeitung, Textil, Musikinstrumentenbau, Papier, Steinbearbeitung, Metallgestaltung, Flechtwerkgestaltung, Fotografie und Edelsteinbearbeitung ausgezeichnet, deren Arbeiten eine herausragende Qualität, innovative Techniken, außergewöhnliche Gestaltung und zukunftsweisende Ideen zeigen. Aus 77 Bewerbungen im diesjährigen Wettbewerb wurden 7 Preisträger*innen ausgewählt.
Die ausgewählten Stücke der Preisträger und Wettbewerbsteilnehmer sind vom 29.04. bis 12.06.2022 in einer Ausstellung im Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen zu sehen und werden in einem Katalog dokumentiert.
Mit dabei in der Ausstellung sind außer unseren Preisträger innen auch die Absolventin Amelie Spitz (MFA 2017) und die Lehrbeauftragte am Campus Idar-Oberstein Tanja Falkenhayner.
Auszüge aus den Statements der Jury:
Statement von Stefanie Wiebelhaus für Jiun-You Ou, Staatspreis 2022
"Objekte mit Erinnerungswert der Kindheit finden in dem Projekt „yàn“ von Ou Jiun-You eine ganz neue, faszinierende und außerordentlich ausdrucksstarke Inszenierung. Die fünf präzise gearbeiteten Objekte aus Tuschestein mit silbernem Verschluss überzeugen durch eine klare, schnörkellose Formensprache.
Zunächst wirken die Schmuckstücke fast wie filigrane Werkzeuge oder jedes Objekt selbst wie die Darstellung unterschiedlicher Kalligrafiezeichen. Doch bei näherer Betrachtung entdeckt man die spannende, dekonstruierte Funktionalität, die die Objekte, sowohl im Zusammenspiel, als auch einzeln, zu Kunstobjekten erhebt.
Die Entfremdung des Materials und die Verbindung aus Tradition, kraftvoller Gestaltung und hervorragender handwerklicher Verarbeitung, haben die Jury gesamtheitlich überzeugt."
Statement von UNK Kraus für Luisa Werner, Förderpreis 2022
"Mit Luisa Werners Arbeiten begeben wir uns auf eine Bilderreise. Die Barke der gleichnamigen Halskette könnte gerne das Transportmittel in das Land der an Kindheit verweisenden Kette „goût d’enfance“ sein um dann in die dramatischeren Gefilde der knochigen Anmutung der Brosche ohne Titel zu gelangen.
Ihre Arbeiten, hauchdünn graviert aus Blöcken rosa Aventurins und eingefasst mit gefärbten Textilbändern illustrieren eine Landschaft der Leichtigkeit, sind in ihrer Skizzenhaftigkeit und Unbekümmertheit außerordentlich sympathisch, während die Farbigkeit des unpolierten Quarzes mit seiner Hautanmutung nahezu um Trägerschaft buhlt. Aventüren aus Aventurin auf die sich einzulassen unbedingt lohnt."
http://www.formdesign.de/res/pdf/staatspreis2022/Staatspreis_2022_Katalog_WEB_ANSICHT.pdf
https://www.flickr.com/photos/143833194@N07/albums/72177720298612023
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