Online-Talks „Nachhaltige Zukunftslösungen bei Jeans und synthetischen Materialien“

1. Vortrag von Sina Steidinger zum Thema Jeans
Sina Steidigner hat an der Hochschule Trier Modedesign und im Anschluss Sustainability Management in Textiles studiert. Sie arbeitet als selbstständige Designerin (u.a. für Mud Jeans/Holland, dem ersten kreislauffähigen Jeanslabel). Dieser Job vereint ihre blaue Leidenschaft für Jeans und die grüne Leidenschaft für den Klimaschutz. Zusätzlich ist sie im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement in der Modebranche tätig und bietet hier Vorträge und Schulungen an. Sie möchte Menschen aus der Textilbranche sensibilisieren und unterstützen, nachhaltiger zu agieren und Umweltschutz von Beginn an in die Lieferkette zu implementieren.

Die Textilbranche hat in Punkto Nachhaltigkeit zu Recht einen schlechten Ruf. Die Denim-Industrie nimmt hierbei leider einen der vordersten Plätze ein; Ressourcenanbau, deren Herstellung und giftige Chemikalien schädigen die Erde fortwährend und langfristig. Dieser Umstand wurde von der Industrie erkannt und man kann in den letzten Jahren von allen Seiten gesteigerte Bemühungen erkennen, die Branche nachhaltiger zu gestalten. Mittels Laser werden Effekte erzielt, ohne die Arbeiter*innen gesundheitlichen Risiken auszusetzen. Neuartige Steine sorgen für einen authentischen Stone-washed Look, ohne chemiebelastete Schlacke zu hinterlassen. Und Färbemethoden auf Schaumbasis senken den Wasserverbrauch drastisch. Das sind nur einige Innovationen, die bereits Anwendung in der Praxis finden. Die Zeiten, in denen nachhaltiges Handeln eine Einschränkung für Produkt und Design darstellte, sind vorbei.

2. Vortrag von René Bethmann zum Thema Nachhaltigkeit bei synthetischen Materialien
Renè Bethmann ist Innovation Manager beim deutschen Outdoorunternehmen VAUDE, das für seine besonders umweltfreundliche, transparente Produktion und Bekleidung bekannt ist. Als Bionier und Referent an der VAUDE Academy für nachhaltiges Wirtschaften gibt er sein Wissen und die Erfahrungen im Bereich nachhaltiges und faires Wirtschaften an andere Unternehmen und Bildungseinrichtungen weiter, um so Menschen dazu motivieren, sich in ihrem Wirkungskreis für mehr Nachhaltigkeit einzusetzen.

Auf dem Weg ins post-fossile Zeitalter sind konventionelle, erdölbasierte Kunstfasern längst angezählt. Doch welche Alternativen gibt es, welche Innovationen sind tatsächlich nachhaltiger und wie wird sich der Verbrauch an Kunstfasern in den kommenden Jahren entwickeln? Aus der gegenwärtigen Outdoorindustrie sind Kunstfasern nicht wegzudenken, die meisten Funktionsmaterialien basieren auf synthetischen Chemiefasern wie Polyester und Polyamid. Wie könnte sich das ändern? Gehört den biobasierten Kunststoffen die Zukunft in der Bekleidungsindustrie? Der Outdooranbieter und Nachhaltigkeitspionier VAUDE bietet zum Beispiel bereits einen eigens entwickelten Kunststoff aus Rhizinusöl an. Ziel des Unternehmens ist es, ab 2024 fast ausschließlich erneuerbare beziehungsweise recycelte Ausgangsstoffe zu verwenden. Der Idealfall wäre eine biobasierte post-consumer recycelte Kunststofffaser.

Moderation:
Prof Dirk Wolfes, Studiengangsleiter Modedesign
Prof. Harald Steber, Nachhaltigkeitsbeauftragter des Campus Gestaltung,
Lehrgebiet Dreidimensionales Kommunikationsdesign

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