Der Bausektor ist für 50% des Rohstoff-Verbrauchs, knapp 40% der CO²-Emissionen und über 50% des Abfalls in Deutschland verantwortlich. Hier ist ein Paradigmenwechsel im Bauen notwendig: weg vom linearen Verbrauchen von Baustoffen, hin zur Kreislauffähigkeit der Konstruktionen.
Die erste Strategie muss das „Nicht-bauen“ sein: z.B. die Transformation von Bestand, Flächenreduktion, und Umsetzung des Suffizienz-Gedankens. Lässt sich der Neubau nicht vermeiden, sind sog. „Urban Mining Materialien“ die erste Wahl, also Sekundär-Rohstoffe, die mindestens bereits einen Lebenszyklus hinter sich haben.
Auf der Materialebene stellt sich für Neubau-Konstruktionen – sowohl für Primär- wie auch für Sekundärrohstoffe - die Frage der Nachnutzungspotenziale und der Verwertungswege: Inwieweit können die einzelnen Materialien (erneut) im Kreislauf geführt werden? Wie können die Recyclingpotenziale der einzelnen Baustoffe mit Hilfe des „Material Cycle Status“ bewertet werden?
Voraussetzung für ein hochwertiges Recycling der Baustoffe ist in der Regel die sortenreine Trennung. Dazu müssen die Materialien einstofflich verwendet werden oder lösbar gefügt werden. Inzwischen sind in der Praxis eine Vielzahl von lösbaren Verbindungen und Konstruktionen verfügbar.
Vom 20. September bis 1. Oktober 2021 wird eine Summerschool zum Thema "Structural materials for the post-oil era" an der RWTH Aachen vom Lehrstuhl für Tragwerke und Konstruktionslehre Design (Trako) unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Trautz durchgeführt.
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