The Absence of Presence
Christine Rudi ist Grafikdesignerin, die sich auf Publikationen, Schriftdesign, visuelle Identitäten und Websites konzentriert. Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf dem Konzeptionellen, ohne das Persönliche und Emotionale aus dem Blick zu verlieren. Christine Rudi arbeitet mit Designagenturen und Institutionen, aber auch mit Einzelpersonen aus dem sozialen, wissenschaftlichen und kulturellen Bereich zusammen. In selbst initiierten Projekten behandelt sie gesellschaftliche Themen auf grafische und plastische Weise. 2022 schloss sie ihr Masterstudium in Kommunikationsdesign an der Hochschule Trier ab. Ihre Abschlussarbeit, das Buch «Kaleidoskop der Zensur» mit der Schrift INDEX Mono, machen darauf aufmerksam, wie Zensur uns von der Wirklichkeit entfremdet, weil durch sie Zeichen verloren gehen, die uns helfen, die Welt zu interpretieren. Der Vortrag behandelt das, was die Zensur uns hinterlässt. Denn das Zensierte erscheint nur durch seinen Kontext, durch das, was zurückbleibt: the absence of presence. Christine Rudi wurde mit dem Designpreis Rheinland-Pfalz in Editorial Design ausgezeichnet.
KALEIDOSKOP DER ZENSUR – INDEX MONO
Auszeichnung Editorial Design Deignpreis Rheinland-Pfalz
Zensur hat viele Gesichter, aber eines haben sie alle gemeinsam: das Vorenthalten von Informationen. Das passiert im Extremfall auf zwei Arten: durch Schwärzen und durch Verschwindenlassen. Ich habe eine Schrift gestaltet, die diese beiden Extreme der Zensur in sich vereint: die INDEX Mono. Das Ziel der INDEX Mono ist es, mahnend auf Zensur aufmerksam zu machen. Dabei kommt der Schrift als Medium der Sprache eine besondere Bedeutung zu: Sie ist die Grundlage unserer Kommunikation. Das heißt, die Gestaltung dient der Visualisierung von Zensur. INDEX Mono soll darauf aufmerksam machen, wie Zensur uns von der Wirklichkeit entfernt, wenn Bindeglieder verloren gehen, die uns helfen, die Welt zu interpretieren. Um dem Thema einen Raum zu geben, habe ich ein Buch gestaltet, dass die Schriftart in ihrer Anwendung zeigt und einen kaleidoskopischen Blick auf das Thema Zensur wirft. Den Kern des Buches bildet ein visueller Essay mit Fotomaterial, Zeitungsausschnitten, Zitaten, Dokumenten und Bildern, welche immer wieder aktuelle Bezüge und Verknüpfungen zum Vorschein bringen. Die Gestaltung spielt mit dem Verschwindenlassen oder Verdecken von Informationen. Auf das Zensierte kann immer nur durch dessen Kontext, also das, was zurückbleibt, verwiesen werden. „Kaleidoskop der Zensur – INDEX Mono“ sammelt das, was das Zensierte hinterlässt: „the absence of presence".
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