Ein vielversprechender Start in das neue Jahr 2022 für den Campus Gestaltung: Das gemeinsame Projekt „Künstliche Intelligenz greifbar machen und begreifen: Technologie und Gesellschaft verbinden durch Gestaltung“ (KITeGG) mit der Hochschule Mainz, der Hochschule für Gestaltung Offenbach, der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd und der Technischen Hochschule Köln hat zum Ziel, die Lehre von Themen und Methoden der künstlichen Intelligenz nachhaltig in das Fachgebiet der Gestaltung zu verankern. Am Campus Gestaltung werden dazu eine Professur für Künstliche Intelligenz (KI), eine wissenschaftliche Mitarbeiterstelle KI-Laborleitung sowie ein KI-Labor finanziert; ein eigener KI-Server ist ebenfalls Teil der Förderung. Die Thematik der Künstlichen Intelligenz soll die Studiengänge am Campus Gestaltung – Architektur, Kommunikationsdesign, Intermedia Design, Innenarchitektur, Modedesign sowie Edelstein und Schmuck – durch wertvolle, zukunftsweisende Impulse bereichern. Gefördert und finanziert wird das gemeinsame Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit insgesamt rund 5 Millionen Euro über eine Laufzeit von vier Jahren.
Die Projektleitung in Trier obliegt den Hochschullehrern Prof. Dr. Matthias Sieveke und Prof. Harald Steber. „Es ist deutschlandweit einzigartig und ein herausforderndes Experiment Künstliche Intelligenz in gestalterischen Studiengängen zu integrieren“ so Prof. Dr. Sieveke, Architekt und Dekan des Campus Gestaltung.
„Ich freue mich sehr, dass wir nun Teil eines so starken kreativen Hochschulverbunds sind und uns gemeinsam dem Thema Künstliche Intelligenz in der Gestaltung widmen, auch gerade in puncto Nachhaltigkeit“ ergänzt Harald Steber, Professor in der Fachrichtung Kommunikationsdesign und Nachhaltigkeitsbeauftragter am Campus Gestaltung.
Frau Prof. Dr. Dorit Schumann, Präsidentin der Hochschule Trier, unterzeichnete in der vergangenen Woche den Kooperationsvertrag. „Wir stehen als Hochschule Trier in hohem Maße für Qualität in der Lehre, Interdisziplinarität und Anwendungsbezug. Ich freue mich sehr darüber, dass wir in diesem hochwettbewerblichen Programm erfolgreich sind, um Ansätze aus Gestaltung und Künstlicher Intelligenz miteinander zu verzahnen. Die Studierenden und auch Lehrenden werden begeistert sein,“ so Schumann.
Nachhaltigkeit und Innovation im Kontext der künstlichen Intelligenz
Die Digitalisierung und damit auch die Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten und bilden die perfekte Ergänzung zur traditionellen Ausbildung. Die Finanzierung einer übergreifenden Professur zur Künstlichen Intelligenz für alle sechs Fachrichtungen bietet neue Perspektiven in der angewandten Forschung. Die Studierenden werden auf den neuesten Stand der Technologie gebracht und erlernen einen interdisziplinären, ganzheitlichen Ansatz der Entwurfsmethodik. Somit sind sie optimal für den Arbeitsmarkt der Zukunft ausgebildet. Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz kann beispielsweise das Thema Materialeffizienz als nachhaltiger Aspekt zur Vermeidung von Überproduktion, vertieft erarbeitet werden. Die Studierenden erlernen, die durch künstliche Intelligenz gestützten Informationen als Grundlage für ethisch und ökologisch verantwortungsvolle Entscheidungen in der Gestaltung anzuwenden.
Einrichtung eines KI-Labor zur nachhaltigen Materialforschung
In Ergänzung unterstützt das Labor zur Nachhaltigkeits- und Materialforschung den theoretischen KI-Unterricht und führt zu praktischen Umsetzungen in der Gestaltung. Hier sind beispielsweise innovative Materialentwicklungen oder die Optimierung bestehender Fertigungsmethoden denkbar, gleichzeitig müssen Fragen der Nachhaltigkeit neu beantwortet und die Veränderung der Verbraucherbedürfnisse beachtet werden. Dies fordert ein Umdenken, den Einsatz innovativer Materialien oder auch die Wiederentdeckung alter Techniken – hier kann die Künstliche Intelligenz als kreatives Werkzeug zur Ideenfindung und Inspiration dienen oder auch dazu, verschiedene komplexe Zusammenhänge im Gestaltungsprozess einfließen zu lassen.
Was kann KI in der Gestaltung leisten?
Künstliche Intelligenz ist eines der großen Zukunftsthemen. Das Forschungsprojekt „KITeGG“ soll Studierende dazu befähigen, künstliche Intelligenz als ein weiteres Werkzeug zur Gestaltung zu verstehen und zu nutzen. Durch den Aufbau eines starken Verbunds gestalterischer Hochschulen soll das Projekt KI-Themen und -Methoden in der gesamten Breite des Feldes der Gestaltung festigen. Das Verbundprojekt verfolgt dabei den Anspruch, Künstliche Intelligenz in die Ausbildung einzubinden, sodass die Studierende in der Lage sind, diese Methoden reflektiert in der Gestaltung einzusetzen.
Ziel des Verbunds ist zudem der langfristige Aufbau einer cloud-basierten Infrastruktur für Lehre und Lernen im Bereich KI, die auch nach Ablauf der Projektlaufzeit zwischen den gestalterischen Hochschulen bestehen bleiben soll. Während der Projektlaufzeit werden die Ergebnisse jährlich in Form von Workshops und Symposien präsentiert, um innerhalb und außerhalb des Verbundes zur übergeordneten Frage beizutragen, wie gestalterische Ausbildungsperspektiven mit Blick auf KI-Themen erweitert werden sollten, um sich zukünftigen Herausforderungen zu stellen.
Zur Förderinitiative:
Mit der Förderinitiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung streben Bund und Länder an, die Schlüsseltechnologie Künstliche Intelligenz wirksam in der Breite des Hochschulsystems zu entfalten. Die Vorhaben der ausgewählten Hochschulen sollen die Kompetenzen von Studierenden im Bereich Künstliche Intelligenz durch entsprechende Angebote fördern und das Fachgebiet verstärkt im jeweiligen Studium integrieren. Die Auswahl der Anträge erfolgte im Rahmen eines wissenschaftsgeleiteten, wettbewerblichen Verfahrens.
Sie verlassen die offizielle Website der Hochschule Trier