Nach dem offiziellen Auftakt erwartete die Gäste eine Führung über den Campus und durch die Stadt Trier. Die Stadtführung wurde sehr unterhaltsam vom ehemaligen Professur Dr. Rudolf Terner übernommen. Danach folgte ein spektakuläres Welcome Dinner in der Aula Paulusplatz.
Während der Woche folgten zahlreiche englischsprachige Workshops zum Thema internationale Zusammenarbeit und Teamwork als Vorbereitung zu internationaler Projektarbeit. Die Studierenden werden im Projekt aufgefordert, Lösungen für drei Start-Ups aus allen drei Ländern zu entwickeln und arbeiten dazu den Sommer über virtuell zusammen, dabei werden sie von den Lehrenden unterstützt.
Mode als Ausdruck des Zeitgeistes berührt viele Lebensbereiche und stellt gleichzeitig eine der größten Industrien weltweit dar, die vor allem den globalen Süden dominiert. Globalisierte Wertschöpfungsketten in der Modeindustrie bieten Möglichkeiten, Verbrauchernachfrage und Produktionsleistung in Einklang zu bringen. Das derzeit vorherrschende lineare System schafft jedoch Ungerechtigkeiten auf ökologischer und sozialer Ebene, die einen ganzheitlichen Ansatz erfordern, um das bestehende Paradigma zu ändern.
Neuausrichtung der Modeindustrie
Viele Hochschuleinrichtungen und Modeunternehmen richten sich neu aus, um die Herausforderungen einer neuen Modeindustrie zu meistern. Um den Wandel hin zu einer zukunftsfähigen Branche zu ermöglichen, suchen sie nach neuen Impulsen und geeigneten Nachwuchskräften, die ihren Weg unterstützen.
Internationales Projekt "Progressive Sustainability in Fashion"
Das vorliegende Projekt "Progressive Sustainability in Fashion" baut auf ein erfolgreiches vorangegangenes europäisches Hochschulpartnerschaftsprojekt zur Beschleunigung von Co-Kreation und multikulturellen studentischen Erfahrungen im Bereich nachhaltiger Mode aus dem Jahr 2022 auf. Basierend auf diesen Erfahrungen, zielt das neue Projekt auf eine Ausweitung der Zusammenarbeit ab, wobei der Schwerpunkt auf der Veränderung der Perspektive junger Menschen liegt, um ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie eine radikale Transformation des Status quo in der Mode aussehen kann. Das Projekt wird zusammen mit einem internationalen Netzwerk von Universitätspartnern aus Deutschland (Hochschule Trier), Portugal (ESAD) und dem Vereinigten Königreich (BCU) sowie den Fashion Start UPs Elementum (Portugal), NNI Studio (Deutschland) und Rhys Ellis (Großbritannien). Das Projekt wird im Blended Mobility Format umgesetzt und verschränkt damit Phasen der virtuellen transnationalen Zusammenarbeit sinnvoll mit kurzzeitigen physischen Treffen in multidisziplinären Teams.
Die Studierenden werden im Rahmen des Projekts dazu aufgefordert, sich mit spekulativen Untersuchungen möglicher Anwendungen für eine regenerative Modezukunft zu befassen. Sie werden sektorspezifische Lösungen und Interventionen für mehr Nachhaltigkeit in den Bereichen Lieferketten, Design, Produktentwicklung und Herstellung erkunden. Darüber hinaus werden sie sich mit Gerechtigkeit und der Harmonisierung von Sozialstandards befassen, um die Perspektiven des globalen Südens im Einklang mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu berücksichtigen.
Beides ist wesentlich für einen grundlegenden Paradigmenwechsel hin zu einer sozial gerechten und umweltbewussten Modeindustrie. Die studentische Projektarbeit wird durch eine thematisch passende transnationale Vorlesungsreihe ergänzt, die das akademische Fachwissen der Lehrkräfte mit dem anwendungsorientiertem Know-How des Praxispartners sowie anderer relevanter Industriepartner kombiniert. Die Lehrkräfte unterstützen die internationalen Studierendenteams darüber hinaus bei der Entwicklung ihrer Konzeptvorschläge für den Praxispartner als Coaches und Mentoren in virtuellen Lernsitzungen, die im regelmäßigem Turnus stattfinden. Kurze Mobilitäten zu Beginn und am Ende des Projekts ermöglichen Fortschritte in einer physischen Umgebung, die einen Raum bietet, in dem reichhaltige Lernerfahrungen gesammelt werden können. Durch die Gewährleistung eines hohen Maßes an Wissenstransfers und kollaborativen Erfahrungen werden die Studierenden neu definierte Fähigkeiten als Global Change Maker entwickeln. Ergänzend dazu werden sie wertvolle praktische und internationale Netzwerke für den Berufseinstieg aufbauen, die sie über ihren Abschluss hinaus mit der Industrie verbinden.
Eingebettet in bestehende Modulpläne trägt das Projekt dazu bei, die Lehrinhalte der Studiengänge an allen drei Partneruniversitäten auf die wachsenden Anforderungen und die Nachfrage der Industrie abzustimmen.
Am Freitag besichtigte die Gruppe eine der innovativsten und nachhaltigsten europäischen Bekleidungsproduktionen von C&A und 140Fahrenheit in Mönchengladbach. Als Abschluss der Woche bot sich den begeisterten Gästen ein Sommerabend mit Feuerwerk über der Mosel anlässlich des Zurlaubener Heimatfestes. Das Projekt wird mit einer finalen Woche in Porto im Oktober abschließen.
Initiiert und beantragt haben das Projekt Prof. Christian Bruns und Prof. Dirk Wolfes mit einem erfolgreichen Antrag an den DAAD, der das Projekt in Höhe von ca. 45.000€ fördert. Die Ergebnisse des Projekts sollen in einer Wanderausstellung an allen drei Hochschulstandorten präsentiert werden.
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