Erinnerlichtist eine Medieninstallation zum Gedenken an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus aus Trier und dem Umland. Mit Erinnerlichtsollen die Schicksale von Trierer Bürgerinnen und Bürgern, die als Juden verfolgt wurden, sichtbar gemacht werden, um damit vor Ort zum ganz persönlichen Gedenken und zur Auseinandersetzung mit diesem Verbrechen anzuregen. Die Besucher*innen haben die Möglichkeit, mit der Installation Licht zu spenden, um damit das Schicksal eines Trierer Opfers der Shoah zu beleuchten.
Zwischen Oktober 1941 und März 1943 wurden von Trier aus knapp 650 Bürgerinnen und Bürger in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert – nur 29 von ihnen haben die Shoah überlebt. Diesen Deportationen vorausgegangen waren gesellschaftliche Ausgrenzung, Stigmatisierung, Entrechtung und Diskriminierung durch das NS-Regime, was sich auch an den sogenannten Kennkarten zeigt, deren Mitführung für jüdische Bürgerinnen und Bürger Pflicht war. Sie waren gezwungen, sich mit diesem Dokument auszuweisen, in das ein „J“ eingestempelt war und die zwangsweise zum eigenen Vornamen zu tragenden Namen Sara bzw. Israel eingetragen waren. Ausgehend von diesen über 300 im Stadtarchiv Trier überlieferten Kennkarten entstand eine Installation, die mehr möchte, als nur gedenken.
Erinnerlicht soll den Besucher*innen die Möglichkeit geben, Einzelschicksale hinter dem bürokratischen Akt der Entrechtung und Deportation zu erkennen und etwas über das Leben in Trier und dem Umland der Menschen vor der Deportation zu erfahren. Je mehr Besucher*innen an der Installation teilnehmen, um einer verfolgten Person zu gedenken und ihr ein Licht zu spenden, desto heller erstrahlt der Innenhof der Porta Nigra, denn ihr Licht bleibt für alle sichtbar.
Konzipiert wurde die Installation von einem Team aus Designer*innen der Hochschule Trier (Masterstudierende der Fachrichtungen Intermedia Design und Kommunikationsdesign, betreut von Prof. Daniel Gilgen und Jonas Eiden) sowie Historiker*innen der Universität Trier. Den Anstoß gab die AG Frieden e.V.
Projektförderung: Beauftragter der Ministerpräsidentin für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen Rheinland-Pfalz, Filmmedien Nachwuchsförderung Rheinland-Pfalz, Freytag & Petersen, Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, KLF Autoservice Trier, Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätte und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit in Rheinland-Pfalz, Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Landtag Rheinland-Pfalz, Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz, Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz, Ministerium für Gesundheit und Wissenschaft Rheinland-Pfalz, Nikolaus Koch-Stiftung, Reh-Stiftung Trier, Sparkasse Trier, Stadt Trier.
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