Mediale Szenographie visualisiert Kleinstlebewesen im Wasser
Basierend auf mikroskopischen Aufnahmen von Kleinstlebewesen im Wasser, wurde die Animation vollständig künstlich erzeugt. Die gezeigten Lebewesen wurden in enger Zusammenarbeit mit Biologen der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung modelliert und animiert, obwohl sie sich realistisch bewegen und aussehen, bleiben sie eine Interpretation und damit ein Abbild der Realität.
Die Installation betont die mentale Reflexion unserer Wahrnehmung mit den Mitteln der physikalischen Reflexion, indem die Projektion entlang der vertikalen Raumachse gespiegelt wird. Sie stellt eine Reflexion unserer Vorstellung dieser Lebewesen dar. Der verspiegelte Boden ist zum einen Wasseroberfläche und wiederum reflektierendes Abbild. Die mehrfache reale sowie künstliche Spiegelung thematisieren die Abbildhaftigkeit der Wirklichkeitskonstruktion.
Die Animation zeigt eine Abfolge der für das bloße Auge nicht sichtbaren Lebewesen, die unter dem Mikroskop üblicherweise nicht gleichzeitig beobachtet werden können. Eine dramaturgische Abfolge, gepaart mit einem quadrophonen Raumklang, resultiert in einem immersiven Raumerlebnis, welches die Besucher in eine fremdartige Welt eintauchen lässt.
Die Ausstellung im Frankfurter Kunstverein ist noch bis zum 16.02.2020 zu besichtigen.
Umsetzung druch Master-Studierende, Intermedia Design:
Ricarda Dennen, (Komposition, Sound),
Marius Jacob (CGI, Animation),
Simone Rduch, Dario Robra, Martin Thul
betreut von Prof. Daniel Gilgen (Installation)
und Marcus Haberkorn (Sound Editing)
Intermedia Design, Hochschule Trier
Mit freundlicher Unterstützung durch:
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
Stefanie Klein, Philipe Havlik
Ausstellungs/Programmtext:
Mikroorganismen
Jede Oberfläche auf der Erde ist belebt. Selbst an scheinbar lebensfeindlichen Orten, wie etwa Vulkankratern oder sauerstofffreien Gewässern leben verschiedene Mikrolebewesen, sogenannte Extremophile. Im Süßwasser, Flüssen, Seen oder Gartenteichen tummeln sich besonders viele Mikroorganismen. Bakterien und Pflanzenreste bilden die Grundlage für diese Mikroökosysteme. Verschiedenste Einzeller und kleinste Mehrzeller machen sich auf Nahrungsjagd. Darunter befinden sich Rädertierchen, die mit zwei Rädern Nahrung zur Mundöffnung strudeln, Augentierchen die ständig auf der Suche nach keinen Einzellern sind, sich aber auch durch Photosynthese ernähren können, Strahlentierchen, die mit den sonnenförmigen Scheinfüßchen Nahrung sammeln und Wimperntierchen, die sich mit Hilfe feinster kurzer Wimpern fortbewegen. All diese Lebewesen kommen in europäischen Süßwassergewässern vor, sie alle sind deutlich kleiner als ein Millimeter. Die Vermehrung der einzelligen Mikroorganismen geschieht überwiegend durch Zellteilung, sodass ein Individuum sozusagen unsterblich wird.
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