Kunstinstallation - 100 Jahre Unabhängigkeit Polen

Flower Power auf dem Hügel der Universität Opole

Partnerschaft

Der Fachbereich Kunst der Universität Opole und der Fachbereich Gestaltung der Hochschule Trier sind in enger Zusammenarbeit seit dem Jahr 2009 verbunden. In jährlich stattfindenden interdisziplinären Projekten, Forschung, Konferenzen und Lehre wird diese langjährige Partnerschaft gepflegt.

Hintergrund des Projektes

Im Jahr 1918 wurde Polen nach 123 Jahren der Teilung durch Preußen, Österreich-Ungarn und Russland unabhängig. In diesem Jahr feiert das Land 100 Jahre der Wiedererlangung der Unabhängigkeit. Die Vorgeschichte wurde zum Ausgangspunkt für die Kunstinstallation „Blumen der Unabhängigkeit“ im Sommersemester 2018.

Workshop

Aus diesem Anlass, durch die Initiative von Frau Prof. Anna Bulanda-Pantalacci, Annina Baeger (Studentin MA) und Silvia Gessinger (Dipl. Des. MA) aus der Hochschule Trier wurde gemeinsam mit der Partnerhochschule, Universität Opole / Fachbereich Kunst und der Stadt Opole ein dreitägiger Workshop durchgeführt, an dem 37 Studierenden der Universität Opole beteiligt waren. Das Ziel des Workshops war die Realisierung einer Licht/Kunstinstallation aus über 400 wasserdichten Origami Blüten, die auf einem zentralen Platz des Universitätsgeländes auf schwingenden Stäben für mehrere Wochen positioniert werden sollten.

Die Kunst des Papierfaltens, die eine sehr lange Tradition hat und ursprünglich aus China und Japan kommt wurde im Vortrag von Annina Baeger erklärt und durch Bildmaterial visualisiert. Anschließend wurde mit dem Falten und Kleben bekommen. Es waren drei intensive Tage in einer guten Gruppen- und Arbeitsatmosphäre.

Warum die Origami Technik?

Mittels Origami entstehen stilisierte Figuren und Objekte. Die Stilisierung stellt hier eine Abstraktion und zum Teil auch Reduktion einer detaillierten dreidimensionalen Vorlage dar. Komplexe Formen werden durch Faltung eines einfachen Papierblattes wiedergegeben.

Die Stilisierung stellt hier eine Abstraktion und zum Teil auch Reduktion einer detaillierten dreidimensionalen Vorlage dar. Komplexe Formen werden durch Faltung eines einfachen Papierblattes wiedergegeben.

Die Installation und ihre Bedeutung

Am 04.06.18 wurde die Installation platziert unter einer großen Beteiligung der Studierenden, Hochschullehrer, Bewohner der Stadt Opole und zufällig vorbeigehenden Touristen, die gemeinsam die Origami Blüten symbolisch „pflanzten“. Zusammen wurde auf die Dämmerung gewartet, wo die Blüten durch die indirekte Beleuchtung noch besser zur Geltung kamen.

Die Symbolik der Blumen

Für dieses Projekt wurden als Faltobjekte Blumen (z.B. Tulpe, Margerite) ausgewählt.

Jede Blume hat eine andere Symbolik: u.a. Freiheit, Unabhängigkeit, Glück, Beständigkeit, Stärke, Treue, menschliche Wärme, Kreativität, Energie, Licht, Hoffnung, Einzigartigkeit, Liebe. Diese Eigenschaften versinnbildlichen die Werte der Gesellschaft und repräsentieren beispielhaft die Haltung und Lebenseinstellung, die anlässlich des 100jährigen Jubiläums der polnischen Unabhängigkeit besonders hervorgehoben werden sollen.

Die filigranen, einfach gefalteten Faltblüten liefern durch ihre Umsetzung viel Interpretationsfreiheit. Das einfache Blatt Papier wurde durch Kreativität zu einer Blüte. Dieser Prozess sollte auch das kreative und innovative Potenzial von Polen abbilden: Ein Land mit viel kreativen Potenzial in der Vergangenheit, Gegenwart und in der Zukunft.

Die Origamiblüten, die auf filigranen Metallstäben im Wind schwingen symbolisieren auch die Dynamik und den Bezug zur Umwelt und der Natur.

Die großflächige Kunstinstallation stellt den Wachstum und das kreative Potenzial des Landes dar. Die unterschiedlichen Bedeutungen der Blüten laden die Botschaft zusätzlich auf.

Durch die Beleuchtung erfährt die Installation eine noch größere Aufmerksamkeit: Die Blüten werden zu leuchtenden Punkten in der Dunkelheit.

Ziel ist es, dem Betrachter ein geschichtlichen Ereignis aus einem symbolischen, kreativ-visuellem Blickwinkel zu eigener Reflektion zu übermitteln und sein eigenes kreatives Denken anzuregen.

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